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Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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jemand gewagt, nur die kleine Zehe auf das Grundstück von Mama Sophia zu setzen, wären sie bestimmt aufgewacht und hätten das mit lautem Gebell gemeldet.
    Es war kurz nach sieben Uhr am Morgen, als das Telefon schrillte. Im Halbschlaf hörten die Junior-Detektive Mama Sophia aufgeregt plappern. Gleich darauf stand sie bei den Mädchen im Zimmer. Sie mußte äußerst erregt sein, denn sie vergaß sogar zu schimpfen, als sie die Hunde vor den Betten erblickte.
    „Meine Freundin war das... Sie lebt im Dorf San Glossa, das sich am Fuße des Ätna befindet. Die Lava strömt genau auf die Häuser zu. Das Dorf wird geräumt. Ich fahre hin und hole meine Freundin.“
    „Wir kommen mit!“ verkündete Lieselotte. Erstens waren sie in Mama Sophias Nähe in Sicherheit, und zweitens war das eine einmalige Gelegenheit, glühende Lava aus der Nähe zu sehen.
    Bereits zehn Minuten später stand die Knickerbocker-Bande fix und fertig bei dem alten, verbeulten Kombi, in dem Mama Sophia zu fahren pflegte. An jeder einzelnen Delle war sie selbst schuld, denn Sophia hielt nicht viel von Vorrangregeln, und falls ein Parkplatz nicht groß genug war, schob sie die anderen Autos kurzerhand zur Seite. Axel, Lilo, Poppi und Dominik hatten bereits nach ihrer Ankunft mit ihrem wilden Fahrstil Bekanntschaft gemacht, als sie von Sophia vom Flughafen in Catania abgeholt worden waren.
    Außer dem Fahrer- und dem Beifahrersitz gab es in Sophias Kombi keine Sitzgelegenheiten. Deshalb machten es sich die Knickerbocker auf der Ladefläche bequem. Sie achteten vor allem darauf, daß sie sich mit den Füßen gut abstützen konnten, um auch bei wilden Kurvenaktionen von Lilos Tante nicht durch den Wagen geschleudert zu werden.
    Die vier hatten Glück. Bis auf einige kleine, blaue Flecke kamen sie heil in San Glossa an. Das Schauspiel, das sich ihnen dort bot, war unbeschreiblich. Auf der einen Seite war es entsetzlich traurig anzusehen, wie die Lavamassen die Weingärten, die Wiesen und die Wohnhäuser der Menschen zerstörten. Auf der anderen Seite war das fließende, glühende Gestein das beeindruckendste Naturschauspiel, das die Knickerbocker-Freunde je gesehen hatten.
    Drei glühendrote Zungen rannen den Berg hinab. Berührten sie Bäume, gingen diese augenblicklich in lodernde Flammen auf. Junge, dünne Bäumchen bogen sich in der Hitze und gaben den Eindruck, als wollten sie der Naturgewalt ausweichen. Doch sie hatten keine Chance. Die Lava verbrannte auch sie.
    Eine Welle heißer, flimmernder Luft wurde von einer Windböe über die Köpfe der vier Freunde geweht. Rund um sie standen Menschen, die ihre Habseligkeiten notdürftig in Koffer, Schachteln und Kisten gestopft hatten, um zu retten, was noch zu retten ging.
    Der Lavastrom kroch langsam, aber unaufhaltsam auf das Dorf zu. Der obere Teil glühte rot, die Spitze der Zunge war bereits kühler und dunkler.
    „Trotzdem gibt es keine Hoffnung, daß die Lava vor den Häusern haltmacht“, sagte Sophia traurig. „Es fließt immer neue Lava aus der entstandenen Öffnung, und erst, wenn der Nachschub ausbleibt, stoppt der Fluß der vernichtenden Massen.“
    Die Knickerbocker-Bande war über das Spektakel entsetzt und gleichzeitig völlig fasziniert. Eine Weile lang konnten sie den Blick nicht von der grell leuchtenden Lava richten. Eine leichte Brise wehte ihnen die glühende Hitze in die Gesichter.
    „He, wir können doch nicht nur dastehen und glotzen. Wir sollten uns nützlich machen“, meinte Axel dann aber. Die beiden Jungen und die Mädchen machten sich sofort an die Arbeit und boten den Bauern ihre Hilfe an. Bald schleppten sie Kisten aus den Häusern, hüteten kleine Kinder oder zerrten das Vieh aus den Ställen.
    „Hallo... ihr... ihr... seid ihr nicht die... die Kinder von Mama Sophia?“ Dominik, der gerade einen Fernsehapparat schleppte, blickte erstaunt auf. Er hatte nicht damit gerechnet, daß hier jemand deutsch sprach. Vor ihm stand ein junges Mädchen, das ein dunkles Wolltuch um den Kopf und die Schultern geschlungen hatte. Sein zerfurchtes Gesicht war mit Dreck beschmiert und verschwitzt, und seine Kleidung bestand nur noch aus Fetzen. „Sophia braucht euch. Schnell. Sie hat mich gebeten, euch zu holen“, erklärte das Mädchen und wischte sich über das erschöpfte Gesicht. Als Dominik keine Anstalten machte, mitzukommen, fuhr sie ihn an: „Tempo! Avanti! Es zählt jetzt jede Sekunde.“ Der Junge verstand, daß die Aufforderung ernst gemeint war, steckte die Finger in

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