Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Unbekannte die Flucht...
Wer ist Baron Pizza?
Von der Terrasse kamen die restlichen Mitglieder der Knickerbocker-Bande, Signore Baldi und Antonello gelaufen. „Poppi, was ist? Was ist geschehen?“ fragte Lieselotte, als sie ihre Freundin auf dem Boden liegend fand. Das geschockte Mädchen richtete sich auf und rief: „Ein Dieb... da war ein Dieb in diesem Zimmer!“
Der Hotelbesitzer drängte sich an den Junior-Detektiven vorbei und rannte auf den Schreibtisch zu. Hastig kramte er in den offenen Laden und blickte sich suchend um. „Ist etwas gestohlen worden?“ wollte Axel wissen. „No... nein... nein!“ antwortete Signore Baldi. Er war mit einem Schlag äußerst unruhig, griff zum Telefon und wählte eine kurze Nummer. Er schrie ein paar italienische Worte in den Hörer und schleuderte ihn zurück auf den Apparat. Ohne eine Erklärung stürmte er dann davon.
„Er hat Anweisung gegeben, daß niemand das Hotel verlassen darf, übersetzte Antonello für die Bande. „Los, wir müssen versuchen, diesen Dieb einzuholen und zu entlarven“, meinte Lilo unternehmungslustig. Aber ihr Cousin hielt sie zurück. „Kommt überhaupt nicht in Frage. Falls es sich um ein Mitglied der Organisation gehandelt hat, die die Straßenfalle errichtet hat, dann möchte ich ihm nicht begegnen. Ihr überlaßt alles der Polizei. Wir fahren nach Hause.“
Eine Stunde später hockten die beiden Mädchen Lilo und Poppi auf ihren Betten und plauderten über die Ereignisse des Abends. Poppi steckte der Schreck noch in allen Knochen, und um sich zu beruhigen, erzählte sie Lieselotte zum zehnten Mal, wie sich die Sache zugetragen hatte. Das befreite. Lilo wußte das und hörte ihrer Freundin geduldig zu.
„Wieso hat mich der Typ gekitzelt?“ fragte Poppi die Expertin der Bande. „Ich meine... ich will gar nicht daran denken... aber... aber er hätte mich... auch niederschlagen können!“ Lilo schüttelte den Kopf. „Das hat er nicht getan, weil du ein Mädchen bist. Das Kitzeln kann ich mir aber trotzdem nicht erklären.“
Poppi trug an diesem Abend einen weiten Pulli, der eine Kapuze und eine Art Känguruhtasche hatte. Die Öffnung dieser Tasche war durch eine Stoffklappe und einen großen Knopf geschützt. Als das Mädchen den Pullover über den Kopf ziehen wollte, spürte es, daß sich etwas in der Tasche befand.
Poppi stutzte. Sie hatte doch gar nichts hineingegeben. Hastig ließ sie die Hand unter die Lasche und in die Tasche gleiten. Sie berührte ein zusammengefaltetes Stück Papier und einen kalten, runden Metallgegenstand. Mit zitternden Fingern zog sie beides heraus. Ihr Herz begann wild zu pochen, und ein kalter Schauer rieselte über ihren Rücken.
„Lilo... da schau... Deshalb das Kitzeln. Der Typ hat mir was in die Tasche gestopft!“ krächzte sie. Lieselotte kam zu ihr und betrachtete die goldene Scheibe auf Poppis Hand. Eine Seite war glatt und hatte einen seltsam geformten Stift in der Mitte. Die andere war rauh und wies seltsame Muster auf.
Schnell faltete das Superhirn den Zettel auseinander und strich ihn glatt. Es handelte sich um einen Brief an Signore Baldi. Er war in italienisch abgefaßt, und das einzige Wort, das Lilo erkannte, war ein Teil der Unterschrift. „Pizza“ lautete es.
„Hol sofort Axel und Dominik“, trug sie Poppi auf. „Und Dominik soll seinen Sprach-Computer mitbringen.“
Eine Minute später war die Knickerbocker-Bande komplett und starrte auf den Brief. Dominik hatte vor der Abreise von seinem gesparten Geld auf dem Flughafen einen kleinen Computer gekauft, der nicht größer als ein Taschenrechner war. In diesen Computer konnten Magnetkarten eingeschoben werden, auf denen 40.000 Wörter einer Sprache gespeichert waren. Man mußte nur das italienische Wort oder sogar den ganzen Satz eintippen, und schon erschien die deutsche Übersetzung auf der Anzeige.
Während Lilo und Axel sich der goldenen Scheibe widmeten und sie von allen Seiten prüften, versuchten Dominik und Poppi, den Brief zu übersetzen. Leider waren auch einige Wörter darin, die nicht einmal der Übersetzungs-Computer gespeichert hatte und die deshalb unverständlich blieben.
Schließlich hatten sie eine rohe Übersetzung geschafft, die sie völlig verblüffte. Dominik trug sie den anderen vor: „An Signore Baldi ist folgender Brief ergangen“, begann er seinen Vortrag. „Für die Richtigkeit der Übertragung in die deutsche Sprache kann ich keine Verantwortung übernehmen.“ Axel wurde
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