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Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Taschenlampe genau in einen zahnlosen Kiefer, der zu einem Totenschädel gehörte. Nur noch eine gräuliche Pergamenthaut, die da und dort bereits zerrissen war, spannte sich über die Knochen.
    Schluchzend legte das Mädchen seinen Kopf auf Axels Schulter. Der Junge wäre am liebsten umgekehrt, aber diesen Triumph wollte er Antonello nicht gönnen. Er stand immer im Wettstreit mit älteren Jungen, die Lilo als „Traumtypen“ zu bezeichnen pflegte.
    „Komm... der tut dir nichts. Der ist genauso erschrocken wie du!“ versuchte Axel zu scherzen. Er brachte es sogar fertig, ein schwaches Lachen hervorzuwürgen.
    Wo – verdammt noch einmal – war dieses schlafende Mädchen? Wen hatte Antonello gemeint? Hier gab es doch nur alte, verstorbene Knacker.
    Axel ließ den Strahl seiner Taschenlampe über die Wände zucken und biß sich auf die Lippe. Wenige Meter entfernt, stand ein kleiner, offener Sarg. Vielleicht lag das Mädchen hier? Hastig zerrte er Poppi hinter sich her und warf einen Blick durch die Glasplatte, die über der Sargöffnung lag.
    Die beiden Knickerbocker-Freunde trauten ihren Augen nicht. Eingebettet in Spitzen und Seidenkissen, schlummerte ein kleines, höchstens dreijähriges Mädchen. Es machte den Eindruck, als würde es ein Schläfchen halten.
    Als Axel die kleine Tafel vor dem Sarg entdeckte und entzifferte, schluckte er. „Poppi, dieses Mädchen ist über 100 Jahre tot!“ krächzte er. „Die Mönche haben es nur besonders gut einbalsamieren können. Es heißt übrigens Rosalia!“
    „Dann wissen wir den Namen – und jetzt raus!“ zischte Poppi. Sie drehte sich um und riß an Axels Hand. Der Junge warf noch einen letzten Blick auf die kleine Rosalia und folgte dann seiner Freundin. Mit großen Schritten jagten die beiden dem Ausgang zu. Doch die Gänge des Kellers waren verwirrend angeordnet, und bald hatten die Junior-Detektive die Orientierung verloren. Immer wieder bogen sie um eine Ecke und hofften, vor der schwarzen Eisentür zu stehen. Und jedesmal wurden sie enttäuscht und befanden sich in einem neuen Gang. „Den kenne ich nicht. Hier waren wir vorhin noch nicht!“ stöhnte Axel. Poppi und er rannten schneller und schneller. Als sie wieder einen neuen Gang erreichten, rutschte dem Mädchen die Taschenlampe aus der Hand und rollte über den Boden. Poppi sprang ihr nach und stürzte. Auf allen vieren krabbelte sie zu dem Lichtpunkt, der ihr anzeigte, wo die Lampe lag.
    Als sie die Hand danach ausstreckte, wollte sie am liebsten schreien. Aber der Schreck ließ nicht zu, daß ein Schrei aus ihrer Kehle kam. Poppi rang nach Luft und versuchte aufzustehen. Vergeblich. Sie war wie gelähmt. „He, wo bleibst du? Komm endlich!“ rief Axel leise. Da seine Knickerbocker-Freundin ihm den Rücken zukehrte, konnte er ihr entsetztes Gesicht nicht sehen.
    Poppis Taschenlampe leuchtete auf ein paar Schuhe. Es waren schwarze Lederstiefel, die eindeutig von heute und ziemlich neu waren. In ihnen steckten zwei schwarze Hosenbeine, und als Poppi den Kopf hob, erblickte sie einen schwarzen Umhang, der zu einem überaus lebendigen Hals führte. Auf ihm saß ein höchst lebendiger Kopf, bei dem das Gesicht von einer weißen Karnevalsmaske mit langer Nase verdeckt war.
    Die rätselhafte Gestalt sprang aus der Nische, in der sie sich versteckt gehalten hatte, und zog eine dünne Drahtschlinge aus dem Umhang. An jedem Ende war ein Stück Holz befestigt, das als Griff diente.
    Die seltsame Erscheinung kümmerte sich nicht um das Mädchen, sondern stürzte sich auf Axel, der vor Entsetzen ebenfalls zu keiner Bewegung fähig war.
    Mit einer schnellen Handbewegung schlang die Gestalt die Schlinge um Axels Hals. Der Junge brüllte auf, wagte es aber nicht, sich zu rühren. Er wußte genau, daß jeder unvorsichtige Ruck eine tiefe Schnittwunde bedeuten konnte. Eine Drahtschlinge dieser Art war eine lebensgefährliche Waffe.
    „Die Pizza? Wo ist die goldene Pizza?“ zischte die Maskengestalt. „Ich habe sie nicht. Ehrlich!“ keuchte Axel. Augenblicklich zog der Angreifer die Schlinge enger. Axels Finger ließen die Taschenlampe fallen, sausten in die Höhe und versuchten, sich zwischen Draht und Hals zu schieben. Doch es war zu spät. Die Schlinge war schon zu weit zugezogen.
    „Ich mache ernst, wenn du nicht sagst... wo Versteck!“ drohte die Person hinter der Maske mit italienischem Akzent. „Durchsuchen Sie mich. Ich habe sie nicht. Wir haben sie Signore Baldi zurückgegeben“, stieß der Junge

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