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Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Schritten eilte er auf das Haus zu und verschwand in der Dunkelheit. „Wo sind wir hier?“ flüsterte Poppi. Axel schwieg. Erstens wußte er es nicht, und zweitens war er angespannt und hatte keine Lust zu sprechen.
    Antonello tauchte wieder auf und gab ihnen ein Zeichen mitzukommen. Langsam folgten die beiden Knickerbocker dem jungen Italiener. Er öffnete ein Gittertor, hinter dem sich ein Treppenabgang befand. Antonello mußte noch zwei weitere Türen aufschließen, die zu immer weiteren Stiegenhäusern und noch tiefer hinabführten. Lilos Cousin achtete darauf, daß Axel und Poppi keine Zeit für einen Rundblick blieb.
    Schließlich sperrte Antonello abermals eine eisenbeschlagene, schwarze Tür auf und versetzte den beiden Junior-Detektiven einen Schubs. „Wenn ihr mir den Namen des schlafenden Kindes sagen könnt, habt ihr gewonnen“, meinte er grinsend und zog die Tür zu.
    Poppi faßte augenblicklich Axels Hand. Bereits auf der Straße hatten die Knickerbocker ihre Taschenlampen angeknipst, die ihnen bei diesem Fall bereits gute Dienste geleistet hatten. Mit zitternden Händen leuchteten sie nun den stockdunklen Raum ab, in dem sie sich befanden.
    Was sie sahen, ließ ihnen den Schock wie einen siedenden Blitz durch alle Knochen rasen. An den Wänden lehnten Tote.

Das Reich der Toten
     
     
    Mumien kannten die Knickerbocker-Freunde von ihrem Abenteuer in Ägypten, als sie das Rätsel um die Rote Mumie gelöst hatten. Hier aber handelte es sich nicht um einbandagierte Körper, sondern um Leichen, die, vollständig bekleidet, nebeneinander standen. Die Haut ihrer Gesichter und Hände war ausgetrocknet, und wo sich einst die Augen befunden hatten, waren jetzt nur zwei schwarze Löcher.
    Poppi drehte sich um und riß am Türknauf. Sie wollte hier auf der Stelle wieder raus. Antonello hatte sich einen mehr als miesen Scherz erlaubt. Zum Entsetzen des Mädchens war die Tür aber abgesperrt. Es half kein Rütteln und Reißen. Sie blieb verschlossen. Antonello schien außerdem fortgegangen zu sein, denn auch auf Poppis Rufen antwortete er nicht.
    Axel legte seinen Arm beschützend um die Schultern des Mädchens. „Pssst... bleib ruhig“, flüsterte er ihr zu und versuchte, seine eigene Angst zu verbergen. „Ich glaube, ich weiß, wo wir hier sind. Das ist ein riesiger, unterirdischer Keller, der zu einem Kloster gehört. Dominik hat mir davon erzählt. Früher haben die reichen Sizilianer ihre Toten von den Mönchen behandeln und einbalsamieren lassen. So wurden die Leichen haltbar und in ihrem Sonntagsstaat hier aufgestellt. Ihre Freunde und die Familien konnten die Verstorbenen auf diese Art besuchen und immer wieder sehen. In diesem Keller ist es besonders trocken, deshalb halten sich die... die... also... die Typen auch.“ Axel faßte einen Entschluß. „Wir bleiben ganz eng zusammen und finden den Namen dieses Mädchens heraus. Poppi, wir werden diesem Angeber Antonello beweisen, daß wir keine Feiglinge sind. Aber wenn wir es schaffen, müssen Lilo und Dominik auch hierher!“
    Dieser Gedanke gab Poppi ein wenig Kraft, und sie willigte ein.
    Langsam, Schritt für Schritt, begannen die beiden Knickerbocker-Freunde durch das gruselige Gewölbe zu wandern. Sie hielten ihre Blicke eher zu Boden gesenkt, denn der Anblick von hunderten Toten war zu schaurig. Teils in graue, halb zerfallene Kutten, teils in prachtvolle, durch die Jahre aber völlig verdreckte Prachtgewänder gehüllt, bildeten sie eine Parade des Horrors.
    Noch dazu wurden die beiden Junior-Detektive das Gefühl nicht los, daß die Kerle sie anstarrten und ihnen sogar nachblickten. Bei Tag, wenn der Keller voll mit Touristen war, gab es hier sicher nichts zu gruseln. In der Nacht, mutterseelenallein, war das allerdings etwas anderes.
    Axel und Poppi befanden sich in einer Riesengruft mit mindestens hundert, wenn nicht sogar tausend Toten.
    Ein leises Klicken fuhr den beiden wie ein Peitschenknall durch alle Glieder. War außer ihnen doch noch jemand im Keller? Regungslos verharrten sie und warteten einige Sekunden. In ihren Ohren konnten sie das Blut pochen hören. Sonst blieb es rund um sie allerdings still.
    Schweigend setzten sie ihren Marsch fort. Da sie nicht nach vorn, sondern hauptsächlich auf den abgetretenen Steinboden blickten, übersahen sie die Krümmung des Ganges. Plötzlich stolperte Poppi über eine Holzlatte und berührte mit ihrem Gesicht ein muffiges, modriges Stück Stoff. Sie hob den Kopf und leuchtete mit ihrer

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