Die Knickerbocker Bande 21- Frankensteins Wolkenkratzer
der Wand riß, und sie selbst, wie sie ihre Jackentaschen ausleerte und den Inhalt in den Papierkorb warf. Was hatte sie außer Papierkram noch in den Taschen gehabt? War es etwas, das den Roboter angezogen hatte?
Roboter... Danny Vitessa... Kugelschreiber! Das mußte es sein! Die Kugelschreiber mit dem Piepston, die Mister Vitessa ihnen geschenkt hatte, gaben höchstwahrscheinlich den Robotern ein Zeichen, wen sie angreifen sollten. Poppis Kugelschreiber war mit den Prospekten in den Mülleimer gewandert. Deswegen hatte sich der Roboter auch auf ihn gestürzt. Der Blechtrottel konnte ja nicht zwischen einem Menschen und einer Metalltonne unterscheiden. Ihre Kumpel trugen die Kugelschreiber bestimmt noch.
„Lilo, Axel, Dominik!“ brüllte das Mädchen. „Ja? Was?“ kreischten die anderen in höchster Not.
„Die Kugelschreiber von Mister Vitessa... die lenken die Roboter auf euch. Werft sie weg! Wegwerfen, dann seid ihr die Typen los!“
In dieser Sekunde bewies Lieselotte wieder einmal, daß sie ihrem Spitznamen „Superhirn“ alle Ehre machte: sie hatte nämlich eine Mega-Idee.
Sie fingerte nach ihrem Kugelschreiber. Aber sie warf ihn nicht weg, sondern streckte den Arm aus und lockte damit den Roboter an, wie ein Kaninchen mit einer Karotte. Als er nahe genug war, sprang sie zur Seite und nützte die Zeit, die er zum Drehen benötigte, um ihm den Kugelschreiber in seine Brusttasche zu stecken.
Axel und Dominik wollten ihre Kulis gerade fallen lassen, als das Mädchen „Stopp!“ rief. „In die Brusttasche stecken!“ kommandierte Lieselotte.
Als Axel sie verständnislos ansah, riß sie ihm den Stift aus der Hand und überlistete seinen Verfolger auf dieselbe Weise.
Dominik schaffte es ganz allein und sehr geschickt: mit einem gezielten Wurf landete sein Kugelschreiber in der Brusttasche des dritten Roboters.
Die Folge war gewaltig. Augenblicklich bewegten sich die Roboter aufeinander zu. Atemlos beobachteten die Junior-Detektive, was die Zangenfinger und Greifhände der mechanischen Monster vermochten. Es war ein grausiges, brutales Spektakel. In den Trümmern der Wohnzimmermöbel schlugen die Roboter mit voller Wucht aufeinander ein. Ihre Hüte und Sonnenbrillen hatten sie in der Hitze des Gefechtes bereits verloren.
Entsetzt schrien die vier Freunde auf, als ein Roboter dem anderen den Arm samt Jackenärmel aus dem Körper riß. Aus der Schulter hingen nun Drähte, Metallstangen, ein Gelenk und winzige Motoren. Der verletzte Maschinenmann schien durch den fehlenden Körperteil in keiner Weise behindert. Er schwang seinen unverletzten Arm wie eine Axt durch die Luft und schlug mit der Handkante seinem Gegner den Kopf ab. Funken sprühten. Der geköpfte Roboter wollte seinen Kampf fortsetzen. Aber er kam nicht mehr weit. Noch einmal hob er die Arme, kippte dann vornüber und blieb regungslos liegen.
Die beiden anderen elektronischen Wesen hatten sich mittlerweile ineinander verkrallt. Da sie aber gleich starke Gegner waren, schien der Kampf unentschieden auszugehen. Krachend wippten die Maschinen wie ein tanzendes Paar hin und her.
Plötzlich aber quoll aus dem Roboter ohne Arm dunkler, nach verbranntem Öl stinkender Rauch. Er blieb daraufhin mit einem letzten Ruck stehen und gab seinen Geist auf. Der andere brach kurz nach ihm zusammen.
Stumm betrachteten die vier Junior-Detektive das Chaos, das sich ihnen bot. Von der Wohnzimmereinrichtung war kaum etwas
übrig geblieben. Der Boden war mit Teilen von Möbelstücken, Schaumstoff aus zerfetzten Polsterstühlen und Scherben übersäht.
Aus den Kampfmaschinen floß schwarzes Öl und bildete auf dem früher einmal hellen Teppich große dunkle Flecken.
Diese Schlacht war zwar gewonnen, doch eine viel schwierigere Aufgabe stand der Knickerbocker-Bande noch bevor.
Zum Äußersten entschlossen
„Und jetzt?“ fragte Poppi. Sie war stolz, sogar mächtig stolz auf sich. Wieder hatte sie bewiesen, was in ihr steckte.
„Bevor wir etwas unternehmen, müssen wir dir gratulieren! Du bist eine Sensation, Poppi!“ lobte Lilo. „Du bist megaspitze! Ohne dich würden wir statt der Roboter auf dem Boden liegen.“ „Das stimmt, doch feiern können wir später. Was soll jetzt geschehen?“ fragte Axel.
Dominik runzelte die Augenbrauen und meinte: „Zuerst müssen wir einen Arzt rufen, der Butler ist verletzt und braucht dringend Hilfe... Und dann gibt es eigentlich nur eine Sache zu tun. Wir müssen uns in die Klinik einschleichen und endlich
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