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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Unwetter
    Die Fahrt ging nur ein kurzes Stück über eine asphaltierte Hauptstraße. Bereits nach ungefähr einer halben Stunde bog der Entführer auf einen holprigen Feldweg ein und raste mit hoher Geschwindigkeit über Stock und Stein. Die vier Freunde wurden heftig durchgerüttelt und von einer Ecke des Blechkastens in die andere geschleudert. Sie schrien laut, daß der Mann seine Fahrt verlangsamen sollte, aber er hörte sie nicht. Einige Male gelang es Axel und Dominik, einen Blick nach draußen zu werfen. Aber viel konnten sie nicht erkennen.
    Fest stand für sie nur eines: Sie befanden sich auf der Fahrt in den Busch. Häuser oder andere Fahrzeuge bekamen sie keine zu Gesicht. Dafür tauchten am Horizont immer wieder Tiere auf. Axel sah einmal drei Giraffen. Dominik erkannte flüchtende Springböcke. Als sie an einer Wasserstelle vorbeifuhren, störten sie eine Elefantenherde beim Trinken auf. Die Tiere wendeten die Köpfe gereizt zur Seite, drehten ihre massigen Körper und verschwanden im Uferdickicht.
    Der Fahrer schien den Weg wie seine Westentasche zu kennen. Sonst hätte er es nie gewagt, mit so hohem Tempo dahinzurasen. Aber was war das Ziel der Fahrt?
    Es war bereits Nachmittag, als der Jeep zum ersten Mal hielt. Der Mann sprang heraus und kletterte auf das Dach. Etwas später ertönte seitlich am Wagen ein tiefes Gluckern. Er schien Benzin nachzufüllen, das er in Kanistern auf dem Dach transportiert hatte. Das war nicht ungefährlich, denn in der glühenden Sonnenhitze hätte sich der Treibstoff leicht entzünden und explodieren können.
    Die Ladeluke wurde geöffnet, und der alte Mann deutete den Knickerbockern auszusteigen. „Was... nein! Ich will nicht hier in der Wildnis bleiben“, bettelte Poppi. Als die vier zögerten, schnaubte der Mann und zeigte ihnen die Wasserflasche. „Er gibt uns zu trinken!“ sagte Lilo. „Ich glaube, wir können ihm trauen.“ Zögernd ließen sich die Junior-Detektive aus dem Wagen gleiten und streckten ihre schmerzenden Arme und Beine. Der Mann fuchtelte wild mit den Händen und plapperte etwas auf Afrikaans, das sich freundlich und fast entschuldigend anhörte. Er deutet auf die harte Ladefläche und die Hinterteile der Knickerbocker und faltete dann die Hände, als wollte er sie um Verzeihung bitten. „Komisch“, sagte Axel leise. „Ich... ich glaube... daß uns der gar nichts tun will.“
    „Das haben wir von Karl auch gedacht!“ knurrte Lieselotte. „Und von Randy Rox auch. Ich traue keinem mehr!“
    Der Mann lief zum Fahrerhaus und holte ein Fernglas. Jetzt erst erkannte die Bande, daß sie sich auf einem kleinen Hügel befanden, von dem sie einen prachtvollen Blick über die Ebene hatten, die sich rund um sie erstreckte. Das Gras, das hier aus dem Boden sproß, war von der Hitze des südafrikanischen Sommers bereits völlig ausgetrocknet. Auch die wenigen Bäume und Büsche wirkten dürr und grau.
    Der weißhaarige Schwarze deutete zu einer Gruppe von Büschen und reichte den vier Freunden das Fernglas. Dominik blickte als erster durch: „Löwen... dort im Schatten liegt eine Löwenfamilie!“ Von dem Hügel aus sahen die Knickerbocker auch eine kleine Herde Zebras und in einem hohen Baum eine Pavianfamilie, die vor sich hindöste.
    Mit einigen lauten Worten und einer aufscheuchenden Handbewegung gab der Mann ihnen zu verstehen, daß die Rast beendet war. Die Fahrt ging weiter.
    Schimpfend und fluchend kletterten die vier wieder in den glühend heißen Laderaum, und der Schwarze schloß die Luke hinter ihnen. Bevor das Gerüttle wieder begann, streckten die vier die Nasen noch einmal durch die schmalen Schlitze in die frische Luft hinaus.
    „He... dort... dort hinter der langen Bergkette... seht ihr die Wolken?“ fragte Lieselotte. Die anderen kamen zu ihrem Guckloch und blinzelten nach draußen. Am Horizont erstreckte sich ein langer Bergrücken, hinter dem dunkle Wolken aufzogen. „Regnet es hier im Sommer auch?“ wollte Poppi wissen.
    Dominik, der wie immer einige Bücher über das Land gelesen hatte, verzog den Mund. „Nicht, daß ich wüßte! In dieser Gegend ist Regen zu dieser Jahreszeit eine Seltenheit. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen.“
    Noch immer wußten die vier nicht, was der Mann mit ihnen vor hatte. Auf jeden Fall setzte er die Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fort.
    Die Junior-Detektive hatten eine Möglichkeit gefunden, sich in ihrem fahrenden Gefängnis mit Händen und Füßen so zu verkeilen, daß sie nicht allzuviel

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