Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant
entsetzt, daß sie bei uns waren und nicht in den Koffern auf dem Weg nach Europa?“
Die anderen verstanden nicht ganz, worauf Lilo hinauswollte. „Kapiert ihr nicht? Er wollte vom ersten Moment an, daß wir wieder zurückfliegen. Mit den Stofftieren, die uns Randy gegeben hat. Und ich...“ Lilo stutzte. „Hinter die Wagen! In Deckung!“ rief sie plötzlich.
Axel, Poppi und Dominik warfen einen Bück in die Richtung, in die Lilo starrte, und erkannten, was sie so erschreckt hatte. Der Schwarze mit den weißen Haaren, der gestern Karl fast umgebracht hatte, war wieder da. Er stieg gerade aus einem Jeep mit blechverkleidetem Laderaum.
Schnell verschwand die Bande hinter drei parkenden Autos und hockte sich nieder. Vorsichtig hoben die Freunde dann ihre Köpfe und äugten durch die Autoscheiben zu dem Mann hinüber. Dieser stand neben dem Jeep und schien den Eingang zur Krokodilfarm zu beobachten. Nach ungefähr einer Minute reichte es ihm aber offensichtlich. Er zuckte mit den Schultern und schlenderte davon. Die Knickerbocker blieben trotzdem in ihrem Versteck.
„Wir... wir müssen weg! Wir dürfen nicht mit Karl mitgehen. Er ist ein Gauner. Er wollte, daß wir zurück nach Europa fliegen“, wiederholte Lieselotte. „Und ich wette, er hat auch etwas mit dem Ungeziefer und der Schlange im Hotel zu tun. Bei den Krokodilen hat er sicher auch mitgemischt. Er kennt sich in dieser Anlage aus, und es ist zu seltsam, daß er zuerst verschwindet und dann in letzter Sekunde als rettender Engel auftaucht“
Dominik bekam vor Aufregung einen roten Kopf. „Aber... aber was will er von uns? Ich meine... was denkst du?“
Lilo zwirbelte ihre Nasenspitze, weil dadurch angeblich ihre Denkzellen schneller zu arbeiten begannen. „Es gibt mehrere Möglichkeiten. Entweder steckt er mit diesem Schwarzen Dämon unter einer Decke und ist sozusagen seine verlängerte Hand...
oder... oder... die Stofftiere... es hat etwas mit den Stofftieren zu tun, die uns Randy gegeben hat!“
Poppis Lippen zitterten, als sie sagte: „Lilo, das bedeutet aber, daß Randy Rox ebenfalls falsch spielt. Er hat uns die Stofftiere gegeben.“
Lieselotte wurde sehr unruhig. „Hört zu, wir... wir müssen ins Hotel zurück und die Stofftiere unter die Lupe nehmen. Mit denen stimmt doch etwas nicht!“
Für Axel war die Sache sonnenklar. „Ist doch logisch. Wenn die Tiere so schnell wie möglich zurück nach Europa sollen, ist hier in Südafrika etwas eingefüllt worden, was wir sozusagen schmuggeln sollten. Bei uns hätte keiner Verdacht geschöpft.“
Lieselotte bekam eine fürchterliche Wut. Sie war doch wirklich zu blöd gewesen! Randys Getue und Geheule hatten sie weich gemacht. Er hatte sie benutzt. Aber halt, da waren noch Fiona und der Schwarze Dämon. Ihr Hilferuf und... he, das hatten sie fast vergessen: das Foto mit dem tätowierten Elefanten.
„Leute, wir werden...“ Weiter kam das Superhirn nicht.
Hinter ihnen zischte nämlich eine tiefe Stimme etwas, das nach „Still!“ klang. Zwischen den Junior-Detektiven war ein langes Messer aufgetaucht. Es wurde von einer schwarzen Hand gehalten, die niemand anderem als dem Mann aus der Goldmine gehörte. „Pssssst!“ machte er warnend. „No Angst... mitkommen... sonst krrk!“ Bei diesem Laut machte er eine Geste, die andeuten sollte, daß er nicht davor zurückschreckte, einem der Knickerbocker den Hals durchzuschneiden.
Widerstrebend erhoben sich die vier. Der alte Mann trieb sie zu seinem Jeep.
Axel sah sich vorsichtig um. War denn keiner in der Nähe, der ihnen helfen konnte? Gerade noch hatten sie sich vor Karl versteckt. Nun wünschten sie sich sehnlichst, daß er auftauchte. Aber Karl kam nicht. Die Bande hatte den Jeep erreicht, und der Schwarze öffnete die Ladeklappe. Er scheuchte die vier hinein und verriegelte die Luke.
Axel, Lilo, Poppi und Dominik waren gefangen und konnten nur durch ein paar winzige Löcher nach draußen blicken. Der Motor wurde gestartet, und der Jeep setzte sich in Bewegung.
Die vier Junior-Detektive verloren das Gleichgewicht und knallten auf den harten Blechboden. Jetzt erst wurde ihnen klar, in welcher Lage sie sich befanden. Die Entführung war so schnell gegangen, daß sie es kaum mitbekommen hatten.
Sie befanden sich in der Gewalt eines Mannes, der Karl gestern beinahe lebensgefährlich verletzt hatte. Und niemand wußte von dieser Entführung. Wenn er wollte, konnte sie der Mann für alle Zeiten verschwinden lassen.
Das
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