Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant
paßt auf die Schätzchen gut auf. Okay?“
„Okay! Das tun wir“, versprach Lilo. Randy Rox lächelte sie dankbar an, und Lieselotte spürte, wie sie weich wie Butter wurde. Axel bemerkte es auch und dachte: „Wehe... wehe, wenn du uns durch deine Verknalltheit in den totalen Horror stürzt.“ Der Junge stutzte. Totaler Horror! Jetzt dachte er schon in denselben Worten, die Randy benutzte.
„Und noch etwas... das hätte ich beinahe vergessen“, sagte der Pop-Star aufgeregt. Er fuhr mit der Hand in die ausgebeulte Tasche seiner Jogginghose und kramte ein zerknittertes Foto heraus. Hastig versuchte er, es zu glätten, und streckte es der Bande hin.
Axel, Lilo, Poppi und Dominik beugten ihre Köpfe darüber. „Das ist ein Elefant... na und?“ meinte Dominik enttäuscht.
„Das... das ist kein gewöhnlicher Elefant. Ihr müßt euch sein linkes Ohr ansehen.“
Lieselotte schnappte das Foto und hielt es knapp vor ihre Augen. „Ich brauche eine Lupe!“ meinte sie. Zum Glück waren Axels Hosentaschen wahre Fundgruben, in denen er Unmengen nützlicher Dinge bei sich trug. Auch eine kleine Lupe, die er seiner Freundin reichte. „Da... da ist etwas... es sieht aus... wie eine Schatzkarte!“ meinte Lieselotte. Nun wollten sich auch die anderen davon überzeugen, und das Foto ging von einem zum anderen.
„Dieses Bild lag Fionas Brief bei. Und wenn ihr ganz genau schaut, entdeckt ihr ein schwarzes Kreuz auf dieser Karte. Ich habe gedacht... vielleicht... ist das der Ort, wo Fiona gefangen gehalten wird.“ Randy Rox blickte die Junior-Detektive fragend an.
„Könnte sein“, lautete Axels Kommentar. „Möglich wäre es, aber wir wissen nicht, wo das sein soll. Es sind keine näheren Angaben zu erkennen.“ Lieselotte zwirbelte ihre Nasenspitze. „Auf jeden Fall ist die Karte eintätowiert. Wahrscheinlich von einem Mitglied des Schwarzen Dämons. Bestimmt will dadurch jemand auf sich aufmerksam machen. Das... das ist doch ganz logisch!“ Dominik, Poppi und Axel nickten. „Aber wie kommt Fiona zu diesem Foto?“ wollte Poppi wissen.
Das konnte der Pop-Star nicht beantworten. „Sonst noch Fragen?“ sagte Randy. Im Augenblick fiel den vier Freunden nichts ein. Sie waren aber auch von den Ereignissen ziemlich überrumpelt worden. In ihren Köpfen schwirrten die Gedanken durcheinander. „Nein... ich glaube, wir haben alles“, stammelte Lilo. „Okay, dann Adios Amigos, ich hau ab!“ verkündete Randy.
Drei Tage später saß der Sänger bereits auf einer Insel in der Karibik. Dort fühlte er sich sicher.
Die Knickerbocker-Freunde saßen zur gleichen Zeit in einem Jumbo-Jet, der sie in zwölf Stunden von Europa an die südlichste Spitze des afrikanischen Kontinents brachte. Was würde sie dort erwarten? Abenteuer? Gefahr? Eine Pleite? Oder...? Die Ungewißheit nagte sehr an der Kraft und am Mut der vier. Auch Lieselotte bereute fast schon, daß sie sich auf das Unternehmen eingelassen hatten.
„Das ist eine südafrikanische Stadt?“ rief Poppi überrascht und gähnte heftig. Das Gähnen wirkte ansteckend, und so rissen auch die anderen Knickerbocker ihren Mund weit auf. Der Flug war lang und sehr anstrengend gewesen. Zum Glück war bereits später Nachmittag, als sie ankamen. Das bedeutete, daß sie bald schlafen gehen konnten.
„Ja, das ist Johannesburg!“ erklärte ihnen Karl, der sie vom Flugplatz abgeholt hatte. Karl war ungefähr vierzig Jahre alt und hatte weißblondes Haar. Er trug ein olivgrünes Safarihemd und eine dazu passende Hose. Der Mann war ein Abenteurer und erschien den vier Junior-Detektiven sehr unerschrocken und energisch. Aus diesem Grund hatten sich die Knickerbocker mit ihm auf Anhieb verstanden.
Karl berichtete den vier Freunden, daß Randy Rox ihm den Auftrag erteilt hatte, die Bande nur in den besten Hotels des Landes unterzubringen.
Und so brachte sie der Fremdenführer schließlich zu einem spiegelnden Wolkenkratzer, wo im 22. Stock zwei Doppelzimmer für sie reserviert waren. Bevor es zum Essen ging, hatte Karl sie aber noch unbedingt auf die Aussichtsterrasse im 50. Stock führen wollen. Dort standen sie nun und blickten auf Johannesburg. „Die Stadt sieht ja aus wie New York!“ stellte Poppi fest. „Hier gibt es Hochhäuser und jede Menge Betonklötze!“ Axel hatte etwas entdeckt, das ihn sehr interessierte: „Was sind das für kahle Hügel zwischen den Gebäuden?“ wollte er wissen. „Das sind die Reste der Goldminen, die sich früher an dieser Stelle
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