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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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das Grauen. Sie wollte aber nicht das Licht anknipsen und Lieselotte wecken. Wenn die Sache harmlos war, würde ihre Knickerbocker-Freundin bestimmt ziemlich sauer sein. Eine unausgeschlafene Lilo war nämlich eine mißmutige Lilo.
    Deshalb stellte sich Poppi auf die Zehenspitzen und trippelte schnurstracks auf die Badezimmertür zu. Wieder knirschte es, aber das Mädchen kümmerte sich nicht darum. Es betrat das Bad und atmete erleichtert auf. Nun stand es auf glatten, kühlen Fliesen. Kein Knirschen, kein Gruseln.
    Poppi schloß die Tür hinter sich und tastete nach dem Lichtschalter. Der große Badezimmerspiegel war von Glühbirnen umrahmt, die nun alle aufleuchteten. Geblendet schloß das Mädchen die Augen und tastete nach der Toilette.
    Als sich ihre Augen endlich an das Licht gewöhnt hatten, betätigte Poppi bereits die Spülung. Sie wollte zurück in ihr Bett, doch es graute ihr vor dem Weg. Sie beschloß, ein großes Badetuch auf den Teppich zu legen und darüberzulaufen. Das letzte Stück würde sie mit einem großen Sprung zurücklegen.
    Als sie nach den flauschigen Tüchern griff, erschrak Poppi fürchterlich. Der hellgelbe zugezogene Duschvorhang hatte sich gerade bewegt. Es gab keinen Zweifel. Der Vorhang hatte leicht gezittert. Poppi sah durch den gummibeschichteten Stoff die Umrisse eines Körpers. Sie schrie vor Entsetzen laut auf.
    Poppi machte einen Schritt nach hinten und stolperte über einen Badezimmerhocker. Sie taumelte und konnte sich in letzter Sekunde am Waschbecken festhalten. Sie wollte hinaus aus dem Bad, so schnell wie möglich!
    Poppi war plötzlich völlig verwirrt. Wo befand sich die Tür? Vor ihren Augen wirbelte alles durcheinander. Das Zimmer schien auf dem Kopf zu stehen. Die Wände verschoben sich, und die Tür sprang von einer Seite auf die andere. Poppi torkelte nach vorne, dabei überkreuzten sich ihre Beine, und sie drohte abermals zu stürzen.
    Wieder suchte sie Halt, aber das einzige, was sie zu greifen bekam, war eine Falte des Duschvorhangs. Das Mädchen packte zu und klammerte sich daran fest. Ein Haltering nach dem anderen riß aus. Poppi sank samt Duschvorhang zu Boden. Verzweifelt kämpfte sie sich wieder hoch und drehte sich in die Richtung, wo sie die Tür vermutete. Dabei fiel ihr Blick in die Badewanne. Der Schock schnürte dem Mädchen die Kehle zu. In der weißen Wanne räkelte sich eine Riesenschlange.
    Die Tür! Poppi hatte endlich die Orientierung wiedergefunden, drückte die Klinke nieder und hastete ins Zimmer. Ein breiter Lichtstreifen fiel aus dem Bad auf den Teppichboden des Schlafzimmers.
    Poppi begann zu schreien und am ganzen Körper zu zittern. Jetzt wußte sie, was vorhin geknirscht hatte. Der Boden war übersät mit Asseln, Wanzen, Tausendfüßlern, Kakerlaken, Käfern und Spinnen, die aufgeschreckt durcheinanderkrabbelten.
    „Was... was ist denn? Hast du schlecht geträumt?“ kam die verschlafene Stimme von Lilo unter der Bettdecke hervor.
    Poppi antwortete nicht, sondern kreischte nur. Es waren stoßweise, kurze Schreie, die sich anhörten, als würde sie ersticken. Ziemlich verärgert richtete sich ihre Freundin auf und rieb sich die Augen. In der nächsten Sekunde war Lilo hellwach und rief: „Beweg dich nicht. Bleib stehen! Schließ dich im Bad ein!“
    „Da... da ist eine Riesenschlange in der Wanne!“ wimmerte Poppi. „Hilf mir... bitte!“
    Lieselotte griff zum Telefon und rief den Empfangschef an. „Schnell... schnell... Hilfe... Tiere...!“ brüllte Lilo in den Hörer.
    Poppi war wieder ins Badezimmer zurückgehastet und auf die Toilettenmuschel geklettert. Dort stand sie und schlotterte am ganzen Körper.
    Lieselotte war vom Bett auf das Fensterbrett geklettert und beobachtete von dort aus, was sich auf dem Boden tat. Keine Sekunde ließ sie das Ungeziefer aus den Augen. Jemand klopfte an die Zimmertür. „Kommen Sie herein! Schnell!“ rief Lilo. „Wir können nicht öffnen! Schnell! Hilfe!“
    Das Schloß wurde mit einem Zentralschlüssel geöffnet, und gleich darauf ging das Licht an. Ein Schwarzer in Hoteluniform kam langsam ins Zimmer. Er warf einen entsetzten Blick auf die Tiere, lief dann zu Lieselotte und warf sie sich wie einen Sack über die Schulter.
    „Meine Freundin... im Badezimmer!“ rief das Superhirn.
    Unsanft ließ der Hoteldiener das Mädchen auf den Gang fallen, rannte ins Zimmer zurück und kehrte mit Poppi wieder.
    Nachdem er die Zimmertür zugeschlagen hatte, hockte er sich zu den verstörten Mädchen

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