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Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Titel: Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Nachdem sie abgesperrt hatte, machte sie sich zu Fuß auf den Weg in Richtung Castillo.
    Bald war sie unter dem Baumkronendach verschwunden. Poppi blickte auf die verschiedenen Löcher, die da und dort zwischen den Bäumen entstanden waren. Vielleicht tauchte die Frau in einer dieser Öffnungen auf. Das Mädchen erfand sogar ein Spiel. Es fixierte eine Lichtung und wettete mit sich selbst: „Wenn die Frau auftaucht, bevor ich bis 20 gezählt habe, gewinne ich!“ Poppi starrte auf eine Lichtung in der Nähe des Autos und begann zu zählen. Bei 13 erschien die Frau. Gewonnen! Poppi spielte weiter und suchte sich die nächste Wipfelöffnung aus. Wieder hatte sie richtig geraten. Nun fixierte sie einen der Teiche. Das war riskant. Dort kam die Frau nur hin, wenn sie einen falschen
    Weg wählte und auf eine der Fahrbahnen geriet, die in einer Art Sackgasse endeten.
    Poppi hätte vor Freude fast gejubelt. Schon wieder richtig. Die Frau hatte sich tatsächlich verlaufen. Sie stand am Rande des Wassers und hob etwas verzweifelt die Arme, als wollte sie sagen: „Mist! Wie gehe ich weiter?“
    Plötzlich tauchte aber eine zweite Gestalt wenige Schritte von ihr entfernt auf. Sie schien die Frau gut zu kennen und drehte sich zu ihr. An der Glatze und den langen Haaren erkannte das Mädchen Sebastian Fernandez. Er schien die Frau erwartet zu haben. Vielleicht war er ihr entgegen gegangen, um ihr den richtigen Weg zu zeigen.
    Noch bevor die Frau bei dem Schloßbesitzer angekommen war, blieb sie stehen. Darauf stürzte sich der Mann auf sie und preßte eine Hand auf ihren Mund. Die Frau wehrte sich, aber sie hatte keine Chance. Sebastian Fernandez würgte sie mit der anderen Hand. Die Frau schlug und trat, aber der Mann ließ nicht locker. Poppi schrie auf. Sie packte die beiden Türmchen, zwischen denen sie hinunterblickte, und krallte sich daran fest. Sie war so entsetzt, daß sich alles rund um sie zu drehen begann. Der Boden schien unter ihren Füßen fortzugleiten. Sie beobachtete gerade ein Verbrechen. Sebastian Fernandez war ein... war ein... seine Frau hatte recht... er war wahnsinnig. Er - Poppi schaffte es nicht, den Gedanken fertig zu denken - er war ein Mörder!
    „Loslassen! Lassen Sie die Frau!“ brüllte das Mädchen, aber der Wind verwehte ihre Stimme. Poppi stand viel zu hoch oben und war viel zu weit entfernt. Senor Fernandez hörte sie nicht. „Nein... nicht!“ brüllte Poppi. „Tun Sie der Frau nichts! Neiiiiiiinnn!“
    Was weiter geschah, konnte das Mädchen nicht mehr beobachten. Der Schloßbesitzer hatte die Frau von der Lichtung fort zwischen die Bäume gezerrt und verschwand mit ihr. „Nein, nicht!“ schrie Poppi. Ihre Stimme überschlug sich und versagte danach. Das Mädchen brachte keinen Ton heraus und begann heftig zu schluchzen.
    Neben ihr quietschte die Tür zum Treppenhaus. Es kam jemand auf die Terrasse. Poppi drehte den Kopf und riß den Mund auf. Entsetzt wich sie zurück und preßte sich gegen die Mauer. Sie konnte weder schreien noch flüchten noch sonst irgend etwas tun. Sie stand nur da, zitterte am ganzen Körper und starrte mit riesigen Augen und offenem Mund zur Tür.
Bibliothek des Grauens
    Axel und Lieselotte waren vor Schreck wie versteinert. Sie saßen kerzengerade auf den Stühlen und wagten nicht einmal die Köpfe zu heben.
    „Hallo! Wie geht’s?“ röchelte über ihnen eine tiefe Stimme. Es war eine Stimme, die den beiden bekannt vorkam. „Dominik!“ rief Lieselotte wütend. Der Junge hatte sich über die Brüstung gebeugt und blickte aus dem ersten Stock auf seine Kumpels herab.
    „Ich muß mir selbst gratulieren“, sagte er zu sich selbst. „Ich bin doch wirklich ein hervorragender Schauspieler. Gebt zu, ihr seid auf meine Spuk-Vorstellung hereingefallen!“ Axel sprang auf und raste die Treppe nach oben. Er packte seinen Freund am Pullover und schüttelte ihn. „Mach das nie wieder, hörst du, du Brillenschlange!“ zischte er. „Das ist alles kein Spaß in diesem Haus!“ Dominik starrte ihn empört an. „Laß meinen Pulli los, du Schrumpfkopf!“ schnauzte er seinen Kumpel an. „Sonst kannst du ihn bezahlen. Er war teuer!“ Axel stieß Dominik von sich. „Angeber!“ knurrte er. „Großkotziger Affe, du!“ Dominik reichte es. Er sprang Axel an und boxte auf ihn los. „Du widerlicher Zwerg, hör auf, mich zu beschimpfen!“ schrie er. Axel packte Dominiks Hände und hielt sie eisern fest. Der Junge versuchte sich loszureißen, aber es gelang ihm

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