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Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Titel: Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Das Superhirn geriet in diesem Moment mit seinen Beinen über Kreuz, verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten. Das Mädchen schlug der Länge nach hin. Es lag nun auf dem Rücken in den Sägespänen und spürte, wie der Boden unter den Schlägen der Stierhufe bebte. Lieselotte wollte sich aufrappeln, aber es drehte sich alles um sie. Sie konnte sich nicht orientieren. Die Arena schien kopfzustehen. Der Himmel war unten, und die Sitzreihen schwankten wie Wellen hin und her. „Ahhhhhhhhhh!“ schrie das Mädchen. Es hatte es gerade geschafft, den Oberkörper aufzurichten und sah nun, wie die fünf Stiere direkt auf sie zugerannt kamen. Sie hatten die Hörner gesenkt und würden unter keinen Umständen von ihrem Weg abweichen. Ihre harten Hufe wirbelten hohe Staubwolken auf...
    „Neeeeiiin!“ kreischten die anderen. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis Lilo von den Stieren zertrampelt wurde.

 
     
Torro!
    War es die Arena, die auf Dominik wie eine Bühne wirkte? Oder war es sein unglaublich großes Wissen, das er sich aus zahllosen Büchern angelesen hatte? Egal, die Hauptsache war, daß er etwas unternahm. Er hatte sich seine Jacke vom Körper gerissen und war hinter der schützenden Holzwand hervor gestürzt. Er schwenkte das Kleidungsstück wie der Stierkämpfer das rote Tuch und brüllte: „Torro! Torro!“ Das hieß soviel wie „Stier! Stier!“
    Dominiks Jacke war blau. Das Tuch der Stierkämpfer rot. Der Junge wußte allerdings, daß die Farbe völlig egal war. Die Stiere waren nämlich farbenblind und achteten nur auf die Bewegung.
    Der Junge schwenkte die Jacke wild hin und her und schrie aus Leibeskräften. Er hatte sich mindestens zehn Schritte von der Holzwand entfernt und hoffte, daß er die Tiere ablenken konnte.
    „Torro! Hierher! Kommt! Los! Ole!“ brüllte Dominik.
    Der erste Stier, der bereits sehr nahe an Lieselotte herangekommen war, drehte den Kopf. Dominik hätte vor Freude jubeln können. Der Stier fixierte die Jacke und lief eine Kurve. Er schien so etwas wie ein Leittier zu sein, denn die anderen Stiere folgten ihm. Auch sie stürmten jetzt alle auf Dominik.
    Axel nützte diesen Moment und hastete zu Lieselotte. Er riß sie an den Zöpfen brutal in die Höhe und schleifte sie zur Deckung hin. Dominik verließ nun auch wieder der Mut, als er die Hörner und knorrigen Schädel auf sich zurasen sah. Er ließ die Jacke fallen und rannte zur Holzwand, so schnell ihn seine Füße trugen.
    Alle vier Knickerbocker waren nun vorläufig in Sicherheit. Die Stiere hatten ihren Lauf gebremst und standen unschlüssig in der Arena. Ungeduldig scharrten sie mit den Vorderhufen und warfen schnaubend die Köpfe in die Höhe.
    „Super, Dominik!“ lobte Axel seinen Kumpel. „Aber was jetzt?“ Lilo war noch immer benommen und geschockt. Poppi redete auf sie ein, damit das Mädchen wieder zu sich kam. Sie verpaßte ihrer Freundin leichte Ohrfeigen, damit sie wieder klarer denken konnte.
    Axel drehte sich um und blickte die Umrandung der Arena an. Auch sie war aus Holz und ungefähr zweieinhalb Meter hoch. „Räuberleiter und drüber!“ sagte Axel. Er verschränkte die Finger seiner Hände und bildete so einen Steigbügel, in den seine Kumpels treten konnten. Danach kletterten sie auf seine Schultern und schwangen sich dann über die Brüstung. Poppi war die erste. Ihr folgte Dominik. Beide schafften es, wenn auch mit Kratzern und Schürfwunden. Was machte das schon? Lieselotte schüttelte ihren Kopf, als wollte sie wie ein Hund alle Schreckensbilder abschütteln. Auch sie überstieg mit Axels Hilfe die Holzumrandung und plumpste neben Poppi und Dominik auf die gemauerten Sitzreihen.
    „Halt... und Axel, wie kommt er aus der Arena?“ rief Dominik. Das vierte Mitglied der Bande war schließlich nicht sehr groß. Allein schaffte er es nie, über die Brüstung zu kommen.
    Der Junge erhob sich und blickte über den Rand der Arena. „Axel, nicht!“ schrie er. Axel war nämlich hinter der Schutzmauer vorgetreten und setzte an, durch die Arena zu laufen. Die Stiere befanden sich links von ihm und waren bereits auf ihn aufmerksam geworden. Axel rannte los und legte den schnellsten Sprint seines Lebens vor. Die Stiere starteten augenblicklich und hetzten ihm nach. Wohin wollte der Junge?
    Mit offenen Mündern beobachteten die Mädchen und Dominik, wie ihr Kumpel durch die Arena jagte und rechts vom Gang auf die Holzmauer zusteuerte. „Dort ist eine Tür!“ rief Dominik. Hoffentlich war sie

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