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Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Titel: Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Kühlerhaube und die vordere Stoßstange waren total verbeult. Die Seitenfront des roten Autos war bis zur Mitte des Fahrersitzes eingedrückt.
    Senor Fernandez hatte einen großen Vorsprung. Doch er beging einen Fehler, als er über den freien Platz am Ende der Gasse lief und in ein großes, fensterloses Gebäude steuerte. Die Knickerbocker sahen ihn und nahmen die Verfolgung auf.
    Sie stolperten, stürzten, rasten und hasteten auf das eigenartige Haus zu. Im Rennen überlegte Dominik, um was es sich handeln konnte. Er kam zu dem Schluß, daß er sich möglicherweise vor einem Sportstadion befand. Auf den ersten Blick schien es nur einen Zugang in das Gebäude zu geben. Es handelte sich um eine grüne Metalltür, die offenstand.
    Lilo schlüpfte als erste durch. Poppi, Dominik und Axel blieben ihr dicht auf den Fersen. Als letzter kam Dr. Mato. Die fünf standen in einem Gang, zwischen hohen, offenen Boxen, deren Wände so hoch waren, daß sie nicht drüberblicken konnten. Ein dumpfes Stampfen und Schnauben kam von rechts.
    Der Arzt wußte, wo sie waren. „Das ist eine Stierkampfarena“, sagte er. „Morgen soll hier ein Stierkampf stattfinden.“ Poppi fiel etwas ein. „Vielleicht... ist Senor Fernandez doch unschuldig und will hier nur protestieren.“
    „Und deshalb fährt er mit dem Auto einer Frau, die er ums Eck gebracht hat?“ schnauzte sie Axel an.
    „Ihr bleibt, wo ihr seid!“ befahl Dr. Mato. Er machte einige Schritte auf das Ende des Ganges zu, durch das das Licht der Nachmittagssonne einfiel. Der Doktor blickte in die Arena, die dort begann, und kam wieder zurück. „Er muß sich in den Ställen verkrochen haben, und dort ist es eine Kleinigkeit, ihn zu erwischen!“ knurrte er. „Dieses entsetzliche Spiel wird jetzt beendet.“ Mit festen Schritten stürmte er nach rechts in den Gang, der sich hinter den Stier-Boxen befand. Dr. Mato entfernte sich immer weiter. Aber offenbar fand er Senor Fernandez nicht. Eine Zeitlang hörten die Junior-Detektive nur das Klicken der Metallplättchen, die an den Sohlen seiner Schuhe angebracht waren. Es wurde leiser und leiser.
    Aus der Richtung, in die Dr. Mato gegangen war, kam ein leises Poltern. Ein Stier schnaubte. Holz splitterte. Danach herrschte wieder Ruhe. Die vier Freunde warteten angespannt, was als nächstes geschehen würde.
    „Nein!“ brüllte der Arzt in einiger Entfernung. „Niiiiiicht!“ Ein Schuß ertönte, und die Knickerbocker-Kumpels erstarrten. Gleich darauf wurde Hufgetrappel hörbar. Wildes Schnauben kam auf die Freunde zu.
    Axel machte ein paar Schritte nach vorn und warf einen Blick in den Gang. Er hatte einen entsetzlichen Verdacht. „Weg!“ brüllte er. „Die Stiere kommen!“
    Aus den Boxen waren mindestens fünf wilde Rinder ausgebrochen, die sich nun durch den engen Gang drängten und dabei gegenseitig anrempelten und wenig Rücksicht aufeinander nahmen.
    Lieselotte wollte zur Tür hinaus auf den Platz, aber die hatte an der Innenseite keine Klinke. Sie konnte nur mit einem Schlüssel geöffnet werden.
    „In die Arena, das ist der einzige Ausweg!“ schrie Dominik. Die vier rannten so schnell sie ihre Beine nur trugen. Das Blut pochte in ihren Ohren, und ihre Herzen rasten. Die Kraft war plötzlich aus ihnen wie herausgesaugt. Sie spürten, wie sie bei jedem Schritt schwächer wurden.
    Das Schnaufen und Dröhnen der Stierhufe hinter ihnen wurde immer lauter. Wahrscheinlich waren die armen Tiere schon gequält und gereizt worden, damit sie am Kampftag besonders wild waren.
    Die Knickerbocker-Bande stürmte in die Arena, die mit Sägespänen bestreut war. Rund um sie stiegen die Sitzreihen an, in denen sich kein Mensch befand.
    Der erste Stier kam hinter den Käfigen hervor und tobte in den Gang. Als würde er angetrieben werden, raste er aus der Dunkelheit auf das Licht zu.
    Die vier Freunde hetzten nach vorn, blickten dabei aber ständig über ihre Schultern, um die Verfolger nicht aus dem Auge zu lassen. „Wir müssen hinter die Holzwand, dort können sie uns nichts tun!“ brüllte Axel. Am Rande der Kampfarena war nämlich eine ungefähr zwei Meter breite, zwei Meter hohe Holzwand aufgestellt, hinter die der Torero flüchten konnte.
    Lieselotte hatte panische Angst, die Stiere aus dem Blickfeld zu verlieren, und lief deshalb im Retourgang. Mit angstgeweiteten Augen starrte sie die wütenden und wild gemachten Rinder an. „Lilo, komm schnell!“ schrien die anderen, die bereits hinter der Holzwand angekommen waren.

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