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Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla

Titel: Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Fernandez sagen, daß ich dich in der Praxis behandeln muß. Deine Freunde begleiten dich. Ich verspreche, euch rechtzeitig zurückzubringen.“ Dieser Gedanke gefiel Poppi und Dominik nicht sehr. Aber sie trauten sich nicht, etwas dagegen zu sagen. Lieselotte hätte sie bestimmt schief angesehen, und das wollten sie nicht.
    Es klappte alles nach Plan. Die vier Knickerbocker-Kumpels kletterten in den geräumigen Wagen des Arztes und fuhren mit ihm los. Als Dr. Mato durch den Park kurvte, meldete sich Poppi: „Bitte, könnten Sie kurz anhalten?“
    „Wieso?“ wollte der Arzt wissen. „Weil dort drüben... ich glaube, dort liegt der Teich, an dem ich die junge Frau und Senor Fernandez miteinander kämpfen gesehen habe!“ Dr. Mato blieb stehen, und die Knickerbocker-Bande sprang aus dem Auto. Ganz geheuer war ihnen die Umgebung nicht. Unter dem dichten Baumdach begannen sie zu frösteln. Die welken, modrigen Blätter auf dem Boden und der faulige Boden, der kaum Sonnenlicht bekam, rochen nach Verwesung und Tod. „Dieser Park erinnert mich an einen Friedhof. An einen Friedhof aus einem Gruselfilm“, sagte Axel leise. Poppi schluckte, da in ihrem Gedächtnis die Bilder des schrecklichen Vorfalls alle wieder aufgetaucht waren. Sie deutete auf einen Weg, der von der Fahrbahn abzweigte und direkt in das Wasser führte. „Dort am Ende des Weges ist es geschehen. Ich weiß es genau. Aus dem Teich ragen nämlich drei Felsen, die ein Dreieck bilden. Ich kann mich genau an sie erinnern.“
    Axel und Lieselotte schlichen geduckt wie die Indianer zum Teich. Der Arzt folgte ihnen und schien sich sehr zu bemühen, seine aufrechte, stolze und unerschrockene Haltung zu bewahren.
    „Hört zu, es ist nicht gut, daß ihr hier herumlauft. Senor Fernandez könnte euch vom Castillo aus beobachten. Er würde den Schwindel erkennen“, meinte Dr. Mato. „Wir kommen sofort“, versprach Lieselotte und bückte sich. Sie begutachtete den Boden am Ufer des Gewässers. Es waren deutliche Fußspuren darin zu erkennen. Ein Fußabdruck schien von flachen Schuhen zu stammen. Eine zweite Spur stammte von Gummistiefeln oder Bergschuhen, die ein tiefes Profil besaßen.
    Axel blickte suchend nach allen Seiten. Falls hier wirklich ein Kampf stattgefunden hatte, mußte Sebastian Fernandez sein Opfer irgendwo hingebracht haben. Ein leises Rascheln lenkte den Blick des Jungen zur Seite, wo sich ein mannshoher, zerklüfteter Fels befand. Axel hielt die Luft an. Hinter dem Felsen stand jemand. Er hatte vorgeschaut und war nun wieder in Deckung gegangen.

 
     
Das rote Auto
    „Lilo... links“, flüsterte Axel und deutete langsam auf den Felsen. „Was ist dort?“ fragte Lieselotte leise. Ihr war sofort klar, daß Axel nicht grundlos flüsterte. „Dort steht jemand!“
    Das Mädchen richtete sich auf, wischte die Erde von seinen Händen und ging zurück zu Dr. Mato. Es tat, als wäre nichts geschehen. Axel folgte seiner Kollegin, obwohl er nicht verstand, wieso sie nichts unternahm.
    „Dr. Mato, dort ist jemand“, zischte Lieselotte dem Mann zu, der auf halbem Weg wartete. Der Arzt zuckte merklich zusammen. Er brauchte einen Augenblick, um sich zu fassen, und rief dann mit strenger Stimme einige spanische Worte. Wieder raschelte es, und hinter dem Stein tauchte ein Mann auf. Er war höchstens dreißig Jahre alt und steckte in einer grünen, zerfetzten Latzhose. Sein Hemd war völlig verdreckt und ausgeblichen. Der Mann kaute nervös an einem Ästchen und schien sehr verlegen. Immer wieder fuhr er sich mit der Hand über die Stoppeln seines Dreitagebartes.
    Dr. Mato fuhr ihn ziemlich barsch an. Der Mann blickte zu Boden und trat von einem Bein auf das andere. Er antwortete leise. Da auch er spanisch sprach, konnten die Knickerbocker kein Wort verstehen. „Das ist ein Landstreicher“, erklärte der Arzt. „Er schläft hinter dem Felsen.“ Lieselotte bat Dr. Mato, den Strotter nach dem Vorfall zu fragen, den Poppi beobachtet hatte. Am Achselzucken des Mannes erkannten die Knickerbocker, daß er von nichts wußte. „Er hat den ganzen Nachmittag geschlafen und nichts bemerkt“, übersetzte Dr. Mato und fügte ungeduldig hinzu: ,Aber jetzt kommt, wir müssen fort von hier.“
    Von Barcelona sahen die Junior-Detektive kaum etwas. Sie fühlten sich zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in Spanien sicher, und langsam übermannte sie die Müdigkeit. Axel erkannte hohe Fahnen, die er besonders gerne hatte. Dominik erspähte eine Kirche, die aussah, als

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