Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla
gesamtes Vermögen schenken?“ wiederholte sie ungläubig. Klara nickte. „Wißt ihr, was das für uns bedeutet hätte? Wir hätten damit unglaubliche Möglichkeiten gehabt und Tausenden, ja sogar Millionen Tieren das Leben retten können.“
Das Superhirn hörte nicht mehr zu. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Es hatte einen Verdacht, der so entsetzlich war, daß es nicht daran glauben wollte. „Wißt ihr, wer Sebastian Fernandez versucht fertigzumachen?“ sagte sie zu ihren DetektivKollegen. Axel, Poppi und Dominik blickten sie gespannt an. „Seine Frau Isabella!“
„Was???“ Nein, das konnten die anderen tatsächlich nicht fassen. „Die freundliche, korrekte Frau, die immer geht, als ob sie einen Besenstiel verschluckt hätte?“ rief Axel ungläubig. Lieselotte war fest davon überzeugt. „Sie hat doch keine Lust, daß ihr Mann sein gesamtes Vermögen einer Tierschutzorganisation schenkt. Sie möchte selbst ein schönes Leben haben. Aus diesem Grund hat sie den Gangster angeheuert, der Sebastian Fernandez zum Wahnsinn treiben sollte. Alle sollten denken, er wäre geistig krank. Dafür hätte es beinahe eine großartige Zeugin gegeben: Klara. Sie wurde von ihm gefesselt und in eine der Geisterfallen hier im Park geworfen. Sie hat ihn mit eigenen Augen gesehen... oder besser gesagt, die Gummimaske, die ihm so täuschend ähnlich schaut.
Sebastian Fernandez wäre entmündigt worden, und seine Frau hätte von nun an das Geld verwalten können. Für ihre Zwecke, nicht für seine. Jetzt ist mir auch klar, wozu der Horror gut war, den wir erlebt haben.“
Dominik verstand das auch: „Um uns zu vertreiben! Damit wir schnell wieder abreisen, mit der Gewißheit, daß Senor Fernandez nicht richtig tickt.“ Axel konnte sich sogar den Spuk in der Folterkammer erklären: „Die Senora hat sich selbst in die Eiserne Jungfrau gesetzt und ihren Mann unter das Messer gelegt. Mit Hilfe des Gangsters natürlich, der uns vorher die Wachsleiche vor die Füße geworfen hat.“
„Und was jetzt?“ fragte Poppi leise. „Das ist ein Fall für die Polizei!“ Lilo gab ihr recht. „Poppi, du und Klara, ihr versucht, die Polizei zu alarmieren. Axel, Dominik und ich laufen zum Castello und machen die Sache mit dem Gorilla. Der Killer ist unterwegs, und es kann sich jetzt um Minuten handeln. Wer weiß, was er plant. Vielleicht holt er heute zum letzten Schlag gegen Sebastian aus!“
Das Messer
Poppi und Klara machten sich auf den Weg zum Ausgang des Parks. Sie wollten von dort aus zum nächsten bewohnten Haus laufen, das allerdings ein gutes Stück entfernt lag. Der Rest der Knickerbocker-Bande lief zum Castillo. Die drei Freunde bebten am ganzen Körper. Sie hatten höllische Angst vor der nächsten Stunde, aber sie wußten, daß sie ihren Freund Sebastian Fernandez nicht im Stich lassen durften.
Axel, Lilo und Dominik betraten den großen Burghof vor dem Hauptgebäude. Sie hatten zum Glück einen Helfer, der ihnen schon einige Male sehr nützlich gewesen war: den Mond. Er leuchtete vom Himmel und erhellte die Umgebung ausreichend, um das Wichtigste erkennen zu können.
„Wir gehen sofort zu Jose!“ entschied Lilo, als Axel auf das Tor zusteuerte, das in die Vorhalle führte. Der Junge war einverstanden. Er hatte wenig Lust, das gruselige Schloß zu betreten. Auch wenn sie den Spuk mittlerweile entlarvt hatten, blieb das Castillo trotzdem furchterregend.
Im Gänsemarsch hasteten die drei zu dem Nebenhof, in dem sich das Gehege des Gorillas befand. Als sie durch die Toreinfahrt traten, prallte Lieselotte zurück. Die Tür des Käfigs stand offen, und zwischen den Blättern tanzte ein Licht.
Die Junior-Detektive drückten sich an die Wand und schoben sich langsam in Richtung Gehege. Es gab eine große Hoffnung: Sebastian Fernandez befand sich bereits bei seinem Liebling.
Nun hatten die Freunde die Plexiglasscheibe erreicht und duckten sich. Die Blätter dahinter waren nicht sehr hoch. Gebückt schlichen und watschelten sie in Richtung Tür. Lilo deutete den anderen kurz anzuhalten und hob ihren Kopf. Sie spähte durch die Glasscheibe, über die großen Blätter, die dahinter wucherten. Es befand sich tatsächlich jemand bei Jose. Allerdings war der Jemand fast völlig von den Blättern des Dschungels verdeckt. Er ging mit langsamen Schritten durch den Käfig... auf den Gorilla zu. Jose hockte friedlich im hinteren Teil des Urwaldes und schien keine Angst zu haben. Lieselotte ließ die Gestalt im Käfig
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