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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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höhere Stimme, ebenfalls im Flüsterton.
    Lautlos schloß Axel die Tür und streckte die Hände aus. Ein unangenehmer Geruch stach ihm in die Nase. Er konnte überhaupt nichts sehen und versuchte, sich voranzutasten. Wie ein Blinder bewegte er die Arme hin und her, um den Raum zu erkunden. Wo war er bloß?
    Hoppala! Beinahe wäre er jetzt über einen unregelmäßig geformten Metallgegenstand gestolpert. Er umrundete ihn und berührte etwas, das sich nach Motorradsitz und Lenker anfühlte. Das Flüstern wurde lauter, er kam also näher heran. Unter seinen Schuhen knarrten Holzbretter. Eine eigenartige, dumpfe Stille schlug ihm entgegen. Der Junior-Detektiv wußte nicht, ob er in einer kleinen Kammer oder in einem großen Saal stand.
    Da wieder! Ein hohes Kichern und ein spitzer Schrei. Axel zögerte. Sollte er weiter oder umkehren? Was war hier im Gange? Der Junge fühlte sich schutzlos und ausgeliefert. Sein Herz jagte, seine Beine schwankten, und rund um ihn begann sich alles zu drehen. Die Finsternis, die Ungewißheit und die Gauner, von denen er nicht wußte, wo sie sich befanden, schafften ihn total.
    Axel merkte, wie er das Gleichgewicht verlor. Gerade als er sich setzen wollte, fiel ein Schuß. Der Knall zerriß die Stille, und der Junge sprang erschrocken in die Höhe. Fast gleichzeitig schrie eine Frau auf, und ein kurzer Lichtblitz erhellte für den Bruchteil einer Sekunde den Raum. Axel war wie geblendet.
    Der Knickerbocker spürte einen stechenden Schmerz im rechten Bein und stolperte nach vorn. „Der Wahnsinnige... er hat... auf mich geschossen!“ jagte es Axel durch den Kopf. „Er hat mich am Bein getroffen... Blut... ich... ich sterbe... Das tut so weh... Wieso bin ich hierher gekommen?“
    Alles, was nun geschah, erlebte der Junge wie in Zeitlupe. Axel wollte zu der Tür zurück. Aber er hatte die Orientierung verloren. Dazu kam der heftige Schmerz, der sich bei jedem Schritt wie eine Stichflamme durch sein Bein bohrte. Irgendwo in der Dunkelheit ertönten Stimmen. Sie waren jetzt lauter und aufgeregt. Stühle wurden gerückt, etwas klirrte.
    Panik packte nun den Knickerbocker-Kumpel. „Weg, raus da... der Grüne Glöckner kommt!“ war sein einziger Gedanke, der allerdings sein Hirn lahmlegte. Ausweg schien keiner in Sicht. Also humpelte und hinkte der Junior-Detektiv blindlings los. Bereits nach dem vierten Schritt verlor er den Boden unter den Füßen. Er stürzte in die Tiefe und wollte vor Schreck schreien. Aber dazu kam er nicht mehr. Wasser füllte plötzlich seinen Mund. Stinkendes, bitter schmeckendes Wasser. Entsetzt kam Axel zu Bewußtsein, daß er versank.
    Zum Glück arbeitete sein Körper manchmal automatisch. Als wären sie ferngesteuert, machten die Arme des Jungen Schwimmbewegungen und beförderten ihn an die Wasseroberfläche. Prustend und spuckend schnappte er nach Luft. Er schlug mit den Armen um sich und hoffte, die Kante zu spüren, über die er hinausgestolpert war.
    Aber statt auf eine harte Bodenkante klatschte seine Hand auf etwas Rauhes, fast Stacheliges. Es fühlte sich wie ein Panzer an und... bewegte sich. Dem Junior-Detektiv stockte fast das Blut. Ein harter, schuppiger, rauher und sehr langgestreckter Körper lag neben ihm im Wasser.
    Über Axels Kopf flammten schlagartig grelle Lampen auf und beleuchteten das Wasser. Es war ein riesiges Krokodil!

 
     
Ein rätselhaftes Gemälde
    Ungefähr zur gleichen Zeit erreichte Lieselotte den Louvre. Es war ein riesiger, grauer Bau, der wie ein Schloß mit mehreren gigantischen langen Gebäudeflügeln aussah. Das Tollste war für das Superhirn aber die Pyramide aus Glas und Metall in der Mitte zwischen den Flügeln. Sie wirkte wie ein Pyramiden-Ufo, das in dem Hof gelandet war.
    Als das Mädchen das hohe, spitz zulaufende Kunstwerk betrat, war es nicht weniger beeindruckt. Es fühlte sich wie in einem Weltraumfilm und glaubte, auf einem fremden Planeten gelandet zu sein. Lilo fuhr mit der Rolltreppe ungefähr zwei Stockwerke tief in das Innere der Pyramide, wo es bald die Kassen gefunden hatte. Aber hinter der Kasse Nummer acht saß ein junges Mädchen mit Zahnspange, das gar nicht nach einem Onkel Henry aussah.
    „Ich suche Monsieur Henry“, wandte sich Lilo an das Mädchen. „Er ist heute schon gegangen“, lautete die Antwort. Lieselotte seufzte enttäuscht. Das Oberhaupt der Knickerbocker-Bande drehte sich um und wollte wieder gehen. Plötzlich aber rief ihm das Mädchen nach: „Mademoiselle, dort läuft er... beim

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