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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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vorgetäuscht, um den Fotografen am Wegfahren zu hindern und zum Aussteigen zu zwingen. Es hatte auch einen Grund, wieso die vier Junior-Detektive wie die aufgescheuchten Hühner auf dem Gehsteig herumgelaufen waren. Es war ein Ablenkungsmanöver. Axel war nämlich zurück in den Geländewagen geschlüpft und hatte sich im Fußraum hinter den Vordersitzen versteckt. Damit er nicht entdeckt wurde, hatte er sich eine dunkle Decke über den Kopf gezogen, die die Bande auf der Rückbank gefunden hatte.
    Pierre Remy ahnte nichts von seinem blinden Passagier, der mitfuhr, um ihm auf der Spur zu bleiben. Wohl war Axel bei dieser Aktion ganz und gar nicht. Erstens lag er klein zusammengefaltet, die Knie bis zum Kinn gezogen, auf harten Schienen, in denen die Vordersitze befestigt waren. Diese Schmerzen waren noch erträglich. Schlimmer waren die Ungewißheit und die Angst. Pierre Remy war der Grüne Glöckner, der Axel in der vergangenen Nacht so zugesetzt hatte. Der Junge hatte mit den Bärenkräften des Mannes Bekanntschaft gemacht und keine Lust auf weitere Kämpfe. Außerdem schreckte der Grüne Glöckner vor nichts zurück. Auch nicht vor Mord.
    Unterwegs führte der Mann ein kurzes Gespräch über das Autotelefon. Dummerweise verstand der Knickerbocker kein Wort Französisch. Allerdings hatte er den Eindruck, der Fotograf vereinbarte einen Termin.
    Axels Mund war staubtrocken und sein Hemd naßgeschwitzt. Immer wieder blieb der Wagen stehen, und der Junge hielt die Luft an. Stieg Pierre Remy nun aus? Würde er Axel entdecken? Aber nach einigen Sekunden ging es weiter. Der Fahrer hatte nur vor einer Ampel gehalten.
    Nach einigen scharfen Kurven, bei denen der Junior-Detektiv heftig hin und her geschüttelt wurde, war die Fahrt endgültig zu Ende. Fröhlich pfeifend sprang der Mann aus dem Jeep und knallte die Tür zu. Er sperrte ab, und Axel hörte, wie sich seine Schritte auf dem Gehsteig entfernten.
    Vorsichtig streckte er den Kopf unter der Decke hervor und hob ihn, bis er durch das Seitenfenster spähen konnte. Er sah gerade noch, wie Monsieur Remy durch eine schwarze Tür verschwand. „Das... das reicht... ich weiß, wo er hin ist. Ich nehme jetzt ein Taxi und fahre damit zurück zu den anderen!“ überlegte der Knickerbocker. Bis er mit Lilo, Poppi und Dominik aber an diesen Ort zurückkam, würde viel Zeit vergehen. Monsieur Remy wäre dann vielleicht schon wieder weg. Oder würde er in diesem Haus als Grüner Glöckner abermals zuschlagen? Vielleicht lag hinter der schwarzen Tür auch des Rätsels Lösung.
    Axel kämpfte mit sich selbst. Allein wollte er nicht weiter machen. Allerdings konnte er sich die Vorwürfe vorstellen, die ihm Lilo machen würde, wenn er jetzt umkehrte.
    Schließlich beschloß der Junge nach einer gewaltigen Überwindung nachzusehen, wohin die schwarze Tür führte. Ziemlich ratlos betrachtete er die Außenwand des Hauses. Auch sie war mit schwarzer Ölfarbe gestrichen. Kein Schild, kein Fenster, kein Klingelknopf, nichts. „Perfektes Versteck!“ schoß es dem Jungen durch den Kopf. Mit zitternder Hand packte er die schwarze Klinke. Die Tür ließ sich nach außen aufziehen. Dahinter lag ein sehr langer, von einigen blau gefärbten Neonröhren nur schwach beleuchteter Gang, in dem es nach vielen Menschen roch.
    Der Junior-Detektiv schloß die Tür hinter sich und kramte in der Hosentasche nach seiner Lampe. Er wollte sie aber noch nicht anknipsen, weil er Angst hatte, daß ihn das Licht verraten könnte.
    Auf beiden Seiten des Ganges waren Türen zu erkennen. Durch das lange Zögern des Knickerbockers hatte Pierre Remy einen großen Vorsprung. Axel fehlte jede Spur. „Vielleicht lauert er mir auch hinter einer Tür auf und überfällt mich... wie gestern... als er vom Lüster gesprungen ist“, schoß es ihm durch den Kopf. Er begann noch mehr zu schwitzen, und seine Knie wurden noch weicher.
    Die Hälfte des Ganges hatte er hinter sich. Bisher war nichts, absolut nichts zu entdecken gewesen. Kein Geräusch, kein Licht. Axel war jede Sekunde auf einen Angriff gefaßt. Seine Muskeln waren angespannt.
    Am Ende des Ganges stand er schließlich vor einer hellen Metalltür, die er vorsichtig aufzog. Zu seiner großen Erleichterung quietschte sie nicht. Allerdings herrschte hinter ihr absolute Finsternis. Der Knickerbocker verharrte regungslos, lauschte und wartete. Da! Flüstern... irgendwo, bestimmt nicht sehr weit entfernt. Es war eine tiefere Stimme. Und gleich darauf antwortete eine

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