Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
abschütteln. Dazu gesellte sich auch noch ein Deinonychus-Saurier, der für seine gebogenen, spitzen Krallen an Vorder- und Hinterpfoten bekannt war. In Lieselottes Saurierbuch war über ihn gestanden: Der gefährlichste Raub-Saurier, den es je gab. Er zerriß seine Beute in Sekunden zu kleinen Fetzen, die er gierig verschlang. Hatte es der Deinonychus auf das Mädchen oder den Stegosaurus abgesehen? Lieselotte mußte fliehen. Aber wie? Die kleinen, zwickenden Ungeheuer ließen ihr keinen Platz. Die anderen beiden Saurier rückten immer näher. „Zum Glück spüre ich alles nur ganz leicht. Sonst wäre das der totale Horror!“ schoß es Lilo durch den Kopf. „Aber so ist es nur ein Spiel!“

Nicht nur ein Spiel!
     
     
    „Hier... hier ist keiner... vielleicht ist Mister Winkler aus dem Fenster gestürzt!“ hauchte Dominik, als er in das leere Büro starrte. Poppi blieb dicht hinter ihm, als die beiden zaghaft den Raum betraten. Sie waren nicht einmal drei Schritte weit gekommen, als die Tür hinter ihnen zugeschleudert wurde und zwei starke Arme sie packten. Die Hände legten sich über ihren Mund und ihre Nase und preßten ihnen die Luft ab. Wehren war zwecklos, der Angreifer hätte sie einfach erstickt. Die Finger und Arme, die mit bunten Tätowierungen überzogen waren, schienen Bärenkräfte zu haben. Dominik stieß verzweifelte Laute aus und ruderte wild umher. Das Gefühl, nicht atmen zu können, war für ihn ganz schrecklich. Die beiden Knickerbocker wurden mit voller Wucht auf den Boden geschleudert, wo sie auf dem Bauch landeten und sich sofort wie zwei Hunde, die einsahen, daß sie unterlegen waren, auf den Rücken rollten. Abwehrend und sich ergebend streckten sie alle viere von sich.
    Über ihnen stand eine Frau. Ihr Gesicht war schneeweiß geschminkt. Die Augen waren mit dicken, schwarzen Linien umrahmt und die Lippen kirschrot angemalt. Ihr halblanges, blondes Haar war etwas strubbelig. Sie hatte einen kleinen Bogen auf die beiden Knickerbocker gerichtet und deutete ihnen damit, sich nach hinten zu bewegen. Die beiden krabbelten in Richtung Schreibtisch, ließen den Pfeil dabei aber nie aus den Augen. Es war alles so plötzlich gekommen, daß Poppi und Dominik nicht einmal Angst hatten. Sie waren wie hypnotisiert. Der Junge streckte die Hand nach hinten und spürte etwas Weiches, Warmes. Er warf einen flüchtigen Blick darauf und erkannte Mister Winkler. Die Frau hatte ihn niedergeschlagen und hinter eine Bank gezerrt. Deshalb war es den beiden Junior-Detektiven vorhin unmöglich gewesen, ihn zu sehen.
    Die Frau zog eine dünne Kette aus ihrer Jacke und begann, die beiden Junior-Detektive damit zu fesseln. Als sie fertig war, schlang sie die Kette auch noch mehrere Male um den bewußtlosen Techniker, so daß die drei nicht mehr auseinander konnten. Als Dominik versuchte, seine Hand zu bewegen, spürte er, wie sich das Metall der Kette augenblicklich in die Haut schnitt. Die einzelnen Glieder mußten scharf zugefeilt sein und waren wie kleine Messer. Eine teuflische Art, jemanden zu fesseln, da jeder Ruck einen kleinen, blutigen Schnitt bewirkte. Die blonde Frau hastete aus dem Zimmer. Poppi und Dominik hielten den Atem an. Ging sie oder holte sie etwas, oder...? Der weiche Teppichboden schluckte ihre Schritte. Allerdings war ein leises Klappern hörbar. Tasten wurden gedrückt. Danach kurz Stille und wieder eine Tür. Die blonde Japanerin war fort.
    Die Knickerbocker warteten noch einige Sekunden, bevor sie sich aus der Kettenfessel zu befreien versuchten. Die Folge waren dünne rote Linien, die sich über ihre Handgelenke zogen. Poppi kam der entsetzliche Gedanke dann als erste: „Lieselotte... sie ist doch in diesem Gerät... Dominik... vielleicht hat die Frau diesen Schmerzhebel auf 12 gestellt...?“ Ihr Kumpel wußte, daß Poppi recht hatte. Natürlich, das war das Klappern gewesen. Sie mußten hinaus. Hatte Craig Winkler nicht vorher erklärt, daß die höchste Stufe auch tödlich enden könnte? Welcher Wahnsinnige baute überhaupt so ein Spielgerät?
    Egal, das war jetzt nicht wichtig. Poppi trat den Techniker mit den Füßen gegen das Schienbein und in den Bauch. Sie schaffte es, ihren Kopf neben seinen zu bringen, und pustete ihm ins Gesicht. „Aufwachen... he, aufwachen... Mister Winkler, bitte!“ flehte das Mädchen. Aber der Techniker bewegte sich nicht.
     
    Lieselotte spürte sofort, daß sich etwas verändert hatte. Mit einem Schlag war das Knabbern der kleinen Reißzahnsaurier

Weitere Kostenlose Bücher