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Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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sich. „Wie? Wir sitzen fest!“

Rettungsversuche
     
     
    Der Techniker spannte alle Muskeln an und erhob den Oberkörper. „Dieses Biest... dieses miese Stück!“ fluchte er vor sich hin. Poppi und Dominik fragten nicht nach, wen er damit meinte. Mister Winkler warf einen Blick auf die Schreibtischplatte und keuchte: „Ich habe es gewußt... eine Zange! Die brauchen wir jetzt!“ – „Aber wie kriegen wir sie?“ wimmerte Dominik, der durch die Bewegungen des Mannes ziemliche Schmerzen erdulden mußte. „Wir... werden versuchen aufzustehen. Ganz langsam, aber wir stehen auf!“
    Auch wenn der Gedanke an das Einschneiden der scharfen Kettenglieder Poppi und Dominik bereits Qualen bereitete, waren sie fest entschlossen, es zu versuchen. Von draußen kamen nämlich immer kürzere Pfeiftöne. Sie waren nur noch zwei Sekunden lang und in der Tonhöhe noch schärfer und durchdringender geworden. Sie klangen wie ein Hilfeschrei in allerletzter Not.
    „Hoffentlich... befindet sich das Mädchen nicht in Stufe l... dem Angriff der Saurier... wenn es den Trick nicht durchschaut, ist es verloren... falls wir es nicht schaffen!“ stieß Mister Winkler hervor.
    Der Japaner gab den Knickerbockern mit dem Kopf ein Zeichen, sich zu erheben. Es war ein schwieriges Unternehmen, bei dem die drei Menschen zuerst ihre Arme und Beine entflechten mußten, bevor sie überhaupt nur einige Zentimeter in die Höhe kamen. Die Zange war noch weit entfernt. Obwohl es sich höchstens um zwei Meter handelte, erschien es den dreien wie Kilometer.
     
    Lieselotte brüllte und schrie, aber nichts davon drang durch die schalldichten Wände der Spielkabine. Die Hebel und Stangen, in die sie eingespannt war, waren schlimmer als der ärgste Folterstuhl. Noch dazu verschlechterte das Mädchen mit jeder falschen Bewegung seine Situation. Die Geschichte, in der sie stand, wurde bedrohlicher und gefährlicher. Die Schmerzen immer stärker.
    Der Deinonychus stieß gurgelnde, krächzende Laute aus und rülpste. Seine violette Zunge schoß mehrere Male aus dem Maul und schnalzte. Gierig fuhr er mit den Krallen durch die Luft. Mit behäbigen Schritten setzte er sich in Richtung Lieselotte in Bewegung. Mittlerweile hatten sich so viele der kleinen Beißer an ihren Beinen festgezwickt, daß es dem Mädchen unmöglich war, sich von der Stelle zu bewegen. „Schleich dich! Hau ab! Verzieh dich! Blödes Trampeltier!“ schrie und keuchte Lilo, aber die Saurier erschreckte das in keiner Weise.
    „Behalte einen kühlen Kopf! Laß nicht locker! Laß nicht locker! Es gibt vielleicht einen Weg. Es gibt ihn, du mußt ihn nur finden. Wo ist er?“ hämmerte sich das Superhirn in seine Grübelwindungen. Als es wieder einen der kleinen Reißzahnsaurier abwehrte, der versuchte, an ihrer Hose hinaufzuklettern, spürte Lieselotte die Steine in der Tasche. Sie holte sie heraus und hatte eine Idee: „Feuersteine... das sind Feuersteine... und der lange, dürre Halm... der brennt, wenn es mir gelingt, mit den Steinen Feuer zu machen und ihn in Brand zu setzen. Das ist bestimmt so eine Art Prüfung in diesem Spiel... Feuer könnte die Tiere verscheuchen!“ Das Mädchen klemmte den graubraunen, dürren Halm unter den Arm, so daß ein Ende sich ungefähr in Bauchhöhe befand. Die schwarzen Steine schlug es knapp darüber gegeneinander. Es war zu hell, um zu sehen, ob Funken sprühten oder nicht, aber Lieselotte ließ nicht locker. Immer mehr und mehr und schneller und schneller schlug sie die Steine aufeinander. „Bitte... bitte, fang zu brennen an!“ flehte sie innerlich. Groß war ihre Hoffnung nicht! Als es mit den Feuersteinen nicht klappte, knickte das Mädchen den Halm und begann, die beiden Teile heftig aneinander zu reiben. Durch die Reibung entstand Hitze, und vielleicht... vielleicht schaffte sie es. Viel Zeit blieb nicht mehr. „Scharfe Kralle“ wankte geradewegs auf sie zu.
    Rauch!!! Rauch!!! Eine winzige, dünne Rauchfahne stieg auf. Der Halm hatte sich entzündet. Das Mädchen pustete aus Leibeskräften darauf und hatte die winzige Flamme damit sofort wieder abgetötet. Also alles nochmal von vorne. Reiben, reiben, reiben... wieder Rauch! Diesmal blies Lilo vorsichtig. Eine kleine Flamme, zuerst nur blau, dann auch gelb und rot, züngelte in die Höhe. Der Halm fing Feuer, und bald brannte ein unterarmgroßes Stück. Das Mädchen fuchtelte damit durch die Luft und schlug nach den kleinen Sauriern an seinen Beinen. Die Tiere ließen sich davon

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