Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
er auch. Falls er Johan nicht an seinem Platz sah, flog er vielleicht weiter. Dieser letzte schreckliche Gedanke tauchte plötzlich in den Köpfen der Bande auf. Und tatsächlich, das Knattern der Rotoren wurde wieder leiser.
Nein! Nein, das durfte nicht sein! Die fünf Freunde rasten durch den Schnee und stürmten auf die ebene Fläche hinaus. Über dem Bergkamm sahen sie den Hubschrauber, der eine große, weite Schleife flog. Würde er noch einmal zurückkommen?
Ja! Da war er wieder! Er senkte sich langsam herab und landete mitten auf der Ebene. Die Tür der Pilotenkanzel flog auf, und Öle klatschte bäuchlings in den Schnee. Er sprang auf und raste zu Johan und der Knickerbocker-Bande. Seine Haare standen noch mehr ab als sonst, und selbst die Locken schienen sich zu sträuben. „Ihr seid doch...? Seid ihr Geister? Ich sehe Gespenster!“ schrie er. Er rannte zu Björn und trat ihn gegen das Schienbein. Als dieser aufjaulte, umarmte ihn Öle und tanzte wie verrückt durch den Schnee. Er machte das mit jedem der Knickerbocker. „Ihr lebt, ihr lebt! Hurrraaa!“ jubelte der Pilot immer wieder. „Ich... ich... habe die Schlauchboote in der Schlucht gesehen und... dachte, ihr wäret tot!“
Für lange Erklärungen war keine Zeit. Johan erhielt seine Lieferung, und die Knickerbocker-Bande und Björn bedankten sich bei ihm überschwenglich. Danach aber ab in den Hubschrauber und los. Björn saß auf dem Sitz neben dem Piloten und trug wie dieser Kopfhörer und Mikrophon. So konnte er sich mit Öle unterhalten und ihm alles erzählen.
Eine halbe Stunde später landeten sie auf dem Platz neben Öles Häuschen. „Ich bin an allem schuld... und deshalb werde ich euch helfen!“ bot der Pilot an.
Björn zögerte. Hieß das, ein neues Chaos wartete auf sie?
Dominik kam ein Horror-Gedanke: „Hast du bei Björns Eltern angerufen und gesagt, daß uns etwas zugestoßen ist?“
Öle nickte langsam. Björn rannte sofort zum Telefon und verständigte seinen Vater und seine Mutter, daß die Bande und er am Leben waren. Die Kaschas verlangten, daß die Knickerbocker auf der Stelle zurückkommen sollten. Aber davon wollten die Junior-Detektive nichts wissen. Björn tat etwas sehr Unhöfliches, er legte einfach auf. Sie waren jetzt fast an der Lösung des Rätsels dran, und wenn sie bisher alles überstanden hatten, würden sie es auch weiter schaffen.
„Wir nehmen den Zug zurück!“ entschied Björn.
Aber Öle winkte ab. „Nein, nein, nein, unmöglich! Seit dem 30. November streiken doch die Bahnbediensteten im ganzen Land, weil bei mehreren Triebwagen ein schwerer Fehler entdeckt worden ist, der Zugsunglücke verursachen könnte. Fast eine Woche lang ist kein einziger Zug gefahren, und frühestens am 8. Dezember, also in zwei Tagen, wird der Betrieb wieder aufgenommen.“
Björn stöhnte. „Was jetzt?“
Öle machte mit den Händen eine beschwichtigende Bewegung und verkündete: „Ich werde das alles organisieren, sonst könnte ich mir meine Dummheit nie verzeihen. Ich besorge ein Kleinflugzeug, mit dem ich euch nach Trondheim zurückbringe. Von dort nehmen wir den Hubschrauber. Zum Glück habe ich überall Freunde sitzen, die uns helfen werden. Mit dem Hubschrauber geht es dann zu dieser Insel, von der du erzählt hast. Morgen vormittag seid ihr dort.“
Axel pfiff durch die Zähne. „Das ist der letzte Tag. Der allerletzte! Björn, ruf noch einmal an und rede mit Lars, ob sich Eric wieder gemeldet hat. Sag, daß wir morgen am Abend vielleicht schon alles wissen!“
Björn tat es und erfuhr, daß Eric einmal gestattet hatte, daß Lisa anrief. Sie hatte Todesangst. Die Bombe würde am 8. Dezember um 24 Uhr in der Nacht explodieren.
Die Höhle des Trolls
Exakt 22 Stunden später war es soweit. Wieder saß die Knickerbocker-Bande in einem Hubschrauber. Die Küste verschwand hinter ihnen langsam im Dunst. Den Gletscher hatten sie aus der Luft genau gesehen. Wie eine riesige Zunge leckte er den Berghang hinab, und die Zungenspitze hing ins Meer. Björn hatte mit den vier Junior-Detektiven den gesamten Nachmittag des Vortages damit verbracht, die genaue Lage der Höhle auf der Landkarte zu finden. Nach ihrer Meinung war es ihnen auch gelungen.
„Ich schätze, wir müssen ungefähr zwanzig Minuten fliegen, bis wir die Insel erreichen“, sagte Björn zu seinem Schulfreund Öle. Dieser nickte und blickte angespannt nach unten. Es gab hier so viele kleine Felsgruppen im Wasser. Der Bauer Gustavson hatte
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