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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Deckung gegangen ist. Mittlerweile kann Nummer drei auf die Bühne laufen und nach Axel suchen.“
    Poppi schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn, Lilo!“ Dominik war auch nicht sonderlich begeistert von dem Vorschlag. Er war vernünftig, seine Durchführung schien aber äußerst gefährlich zu sein.
    „Aha, es ist euch also lieber, daß unser Kumpel in den Fängen dieses irren Geisterzaren bleibt?“ fauchte das Superhirn.
    Das stimmte natürlich auch nicht. Dominik fiel etwas ein. „Im Büro meines Onkels befindet sich ein Kästchen. In dem bewahrt er Pistolen auf, die manchmal auf der Bühne verwendet werden. Sie sind mit besonders lauten Platzpatronen gefüllt. Schüsse werden den Unbekannten bestimmt dazu bringen, nach oben zu laufen und nachzusehen.“
    Die Idee gefiel Lieselotte. Zum Glück waren die Mitarbeiter des Geisterzaren nur darauf bedacht, die Räume zu versperren, in denen sich ihre Sachen befanden. Der Rest schien ihnen egal zu sein.
    „Ich... ich gehe... hinauf, sagte Dominik.
    „Sobald der Typ kommt, versteck dich auf dem Dachboden!“ trug ihm das Superhirn auf. „Den Rest werde ich erledigen.“
    Poppi richtete sich empört auf. „Und ich?“
    Lilo machte kein Geheimnis daraus, daß das Zögern ihrer Freundin vorhin sie verärgert hatte. „Du wartest hier, oder du gehst mit Dominik, was du lieber möchtest“, meinte sie schnippisch.
    Poppi schluckte. Sie haßte es, wenn sie jemand so unsanft mit der Nase auf ihre Angst stieß.
    „Sobald du hier unten jemanden hörst, schießt du. Ich beginne in fünf Minuten mit dem Klopfen. Beeil dich, daß du bis dahin bereit bist. Wenn du die Pistolen nicht findest, wirf irgend etwas Schweres auf den Boden“, lauteten Lilos letzte Anweisungen.
    Dominik gab ihr mit dem ausgestreckten Daumen das Okay-Zeichen und huschte los in den Oberstock. Nicht ganz fünf Minuten später machte sich Lieselotte auf den Weg zu einer der hinteren Türen des Vorraumes. Hier kamen die Schauspieler durch, wenn sie im Zuschauerraum auftraten und dann durch den Saal zur Bühne gingen.
    Poppi drückte mit aller Kraft die Daumen. Sie war noch immer wütend, weil Lieselotte sie wieder einmal als Angsthasen hingestellt hatte, aber ihre Sorge um das Superhirn war größer als ihr Zorn.
    Lilo holte jetzt tief Luft und trommelte mit beiden Fäusten gegen die Tür, so fest sie nur konnte. Danach sprintete sie in Richtung Zuschauergarderobe und verschwand mit einem gewagten Sprung hinter der Theke. Die Mädchen warteten gespannt, was geschehen würde.
    Eine halbe Minute verstrich, aber nichts rührte sich. Eine Minute war vergangen, und noch immer kam niemand. Als bereits zwei Minuten vorüber waren, wurde an der Tür hantiert. Poppi und Lieselotte duckten sich, so tief sie konnten. Nur für den Bruchteil einer Sekunde wagte es das Superhirn, über die Theke zu blinzeln und nachzusehen, wer kam. In diesem Augenblick bewegte sich die Tür, und es verließ sie der Mut. Sie zog den Kopf ein und hielt die Luft an. Langsam, Schritt für Schritt, marschierte jemand durch den Vorraum des Theaters. Der Lichtkreis einer starken Taschenlampe zuckte suchend über die Wände. „Schieß endlich, Dominik, schieß!“ flehte Lieselotte innerlich. Es wirkte. Im Oberstock krachten zwei Schüsse, und ein Stuhl fiel polternd zu Boden.
    Der Unbekannte machte einige schnelle Schritte in Richtung Treppenhaus und preßte sich gegen die Mauer. Er knipste seine Lampe aus und wartete. Als nichts geschah, wurde ein metallisches Klicken hörbar. Der Unbekannte besaß also eine Waffe, die er soeben entsichert hatte. Vorsichtig begann er sich nach oben zu schleichen.
    „Hoffentlich ist Dominik bereits in Sicherheit“, dachten die Mädchen. Lieselotte wagte wieder einen Blick über die Theke zu werfen. Der „dienstbare Geist“ des unheimlichen Zaren mußte im oberen Stockwerk angelangt sein. Die Luft war rein! Jetzt durfte sie keine Zeit verlieren. Lilo sauste in die Höhe und schwang sich wieder über die Garderobentheke. Dabei blieb sie aber mit dem Schuh hängen und stürzte unglücklich. Ein stechender Schmerz sauste durch ihren Knöchel, aber das Mädchen biß die Zähne zusammen. Poppi lief zu ihr hin und fragte besorgt: „Ist dir etwas passiert?“
    Lilo verzog wütend das Gesicht. „Natürlich... warum glaubst du, liege ich da? Mein Knöchel... aua... ich... ich habe ihn mir verstaucht... Ich kann nicht auftreten. Aber wir müssen schnell hinter die Bühne. Schnell! Poppi, du mußt das tun!

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