Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren
diesen nächtlichen Ausflug. Aber es ging um ihren Freund und Kumpel Axel.
Die Knickerbocker leisteten sich ein Taxi, mit dem sie zum Theater fuhren. Während der Fahrt versuchte Lilo, die Ereignisse zu ordnen. Dabei tauchten einige Fragen auf: War es ein Zufall gewesen, daß dieser Mann vor dem Theater Axel die Karten geschenkt hatte? Oder war das Teil der Show? War die Verwandlung ein geplanter Trick, der nur vorgeführt werden konnte, wenn sich vor der Vorstellung ein Opfer fand? Etwas sprach dagegen: Zu wenige Leute konnten mitbekommen, wer von den Geistern in die Luft gehoben wurde.
Kurz bevor sie in der Nähe des Theaters ankamen, tauchte in Lilos Superhirn ein besonders entsetzlicher Gedanke auf: Axel war entführt worden. Alles war genau geplant gewesen. Aber warum und wozu sollte das geschehen? Wer hatte Interesse, ihren Kumpel zu entführen? Lösegeld war aus seinen Eltern kaum herauszupressen. Nein, das konnte nicht der Grund sein, da mußte es etwas anderes geben. Aber was?
Zwei Häuser vom Theater entfernt stiegen sie bereits aus. Schließlich konnte man nie wissen, ob die „Wachhunde“ des Geisterzaren nicht irgendwo lauerten und sie vielleicht erspähten.
„Wir müssen jetzt auf die Dächer hinauf!“ erklärte Dominik.
Aber wie? Dazu mußten sie zuerst in eines der Nachbarhäuser gelangen, doch die Haustore waren selbstverständlich alle abgesperrt. Suchend liefen die drei in der Kälte auf und ab. Es war bereits kurz vor Mitternacht! „Was jetzt?“ Dominik blickte fragend von Lilo zu Poppi.
Während die Juniordetektive überlegten, tauchte ein besonders teurer silbergrauer Mercedes auf. Der Fahrer schien betrunken zu sein, denn das Fahrzeug gondelte in Schlangenlinien über die Fahrbahn. Es hielt nur wenige Meter von der Bande entfernt. Lieselotte drängte ihre Freunde in einen dunklen Hauseingang. Sie durften jetzt nicht gesehen werden.
Aus dem Wagen stiegen ein Mann und eine Frau. Beide waren sehr festlich angezogen und ziemlich betrunken. Sie kicherten und prusteten wie kleine Kinder. Ein Wort genügte, und das Paar bekam bereits einen Lachkrampf. Es hatte schon fast etwas Widerliches, wie die beiden sich an ihrem Auto abstützen mußten, um nicht umzufallen. Der Mann tastete sich über den Kofferraumdeckel zu der Dame und versuchte sie zu stützen. Gemeinsam wankten und stolperten sie über den Gehsteig. „Mausi... wo ist unser Hausi?“ lallte der Mann. „Bussibär, da... oder dort? Oder daaaa?“ säuselte die Frau. Schließlich steuerte das besoffene Paar genau auf den Eingang zu, in dem sich die Bande versteckte. Lilo, Poppi und Dominik versuchten, sich so klein wie möglich zu machen, und preßten sich in eine Ecke. Die beiden Heimkehrer hatten das Tor erreicht und suchten nach den Schlüsseln. Als diese endlich in der Handtasche der Frau gefunden wurden, konnten sich die zwei nicht entscheiden, welchen sie nehmen sollten. Sie probierten einige, aber keiner paßte. „Lichti machen“, brabbelte der Mann und tastete mit der Hand in die Richtung der drei Knickerbocker. Bisher hatte die Dunkelheit sie gut verborgen, aber das würde gleich vorbei sein. Dominik drehte sich blitzschnell um und entdeckte eine Tafel mit Namensschildern und Klingelknöpfen. Der oberste Schalter war für das Licht, und der Junge drückte ihn hastig. „Mausi... ich bin ein Zauberer! Ich muß nur auf den Schalter zeigen, schon geht das Licht an!“ lallte der Mann. „Mausi“ fand nun endlich den richtigen Schlüssel und sperrte das Haustor auf.
Obwohl die drei Knickerbocker nicht einmal zwei Schritte entfernt waren, wurden sie von den Betrunkenen nicht entdeckt. Der Mann und die Frau verschwanden im Haus, und die Tür ging, gebremst durch einen Türschließer, langsam zu. Dominik sprang hin und stellte seinen Schuh in den Türspalt. Gerade in diesem Moment drehte sich der Mann im Flur um und erblickte den Jungen. Dominik erstarrte zur Salzsäule. Was würde jetzt geschehen?
Der Einstieg
Der Mann blickte Dominik prüfend an, und sein Gesicht verfinsterte sich. „O nein, wenn diese Schnapsdrossel einen Anfall bekommt, wird sie uns verraten und nach Hause schicken!“ schoß es dem Knickerbocker durch den Kopf. Weggehen und aufgeben kam aber nicht in Frage. Fiel die Tür zu, konnten sie nicht mehr ins Haus.
„Herr Müller, statt herumzustehen, sollten Sie besser das Stiegenhaus waschen!“ schnauzte der Mann den Jungen an. „Sie sind der Hauswart, tun Sie Ihre Pflicht!“
Dominik bewies,
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