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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Platz, als darum, daß seine Knickerbocker-Kumpel jetzt nicht kommen durften.
    “He, laß den Kopf nicht so hängen!” tröstete ihn der Hamster und ließ die Knöchel seiner Finger knacken. “Du bist trotzdem weiter auf Platz zwei, und ich wette, wenn du morgen wieder eine Medaille bekommst, gilt das Angebot des Präsidenten noch.”
    Als der Juniordetektiv am Abend in sein Zelt kroch, war er zum Umfallen müde. Kaum hatte er sich hingelegt, schlief er auch schon tief und fest.
    Mit einem Ruck riß Axel die Augen auf. Er hatte das Gefühl, erst vor wenigen Sekunden eingenickt zu sein. Trotzdem aber war er nicht mehr müde. Als hätte er das die ganze Zeit vorgehabt, schlüpfte er in seinen grauen Trainingsanzug und kroch aus dem Zelt.
    Das gleißende Mondlicht empfing ihn, und der Junge empfand es wie warme Sonnenstrahlen. Er blickte sich um und vergewisserte sich, daß er auch bestimmt nicht beobachtet wurde. Dann begann er langsam in Richtung Wald zu laufen.
    In der Ferne grüßte ihn bereits das rufende Heulen. Axel hatte diesmal keine Angst davor. Ganz im Gegenteil: es erschien ihm vertraut.
    Als er bei den letzten Zelten angekommen war, sah er, daß noch jemand gerade das Lager verließ. Es handelte sich um eine kleine Gestalt mit besonders schmalen Schultern. Sie schien etwas zu suchen, doch Axel verlor sie bald aus den Augen.
    Der Knickerbocker hastete zum Waldrand. Neben ihm knackte es, und er drehte sich erschrocken nach rechts, von wo das Geräusch gekommen war.
    “Axel... du?”
    Becky stand ihm gegenüber. Mit einem Mal wurde den beiden bewußt, daß sie keine Ahnung hatten, warum sie ihre Zelte verlassen hatten.
    “Ja ... ich ... konnte nicht mehr schlafen und ... wollte in den Wald. Und du?”
    “Ich ... auch!”
    Das Heulen wurde eindringlicher.
    “Becky, du hattest keinen Alptraum. Wir waren gestern im Wald. Du hast diese Einladung zu dem Mondschein-Picknick gehabt. Und dann sind die Werwölfe gekommen ...”
    Das Mädchen schüttelte sich, als wollte es sich nicht daran erinnern. “Das ist nicht möglich, Axel. Ich bin heute in der Früh in meinem Zelt aufgewacht. Ich war in der Nacht nicht im Wald!”
    “Und jetzt... wieso bist du jetzt da?”
    Becky wußte keine Antwort. Sie lief zu Axel und nahm seine Hand. “Komm, wir gehen zurück. Bitte begleite mich zu meinem Zelt ... ich habe ... Angst!”
    “Die habe ich auch!” dachte Axel. “Und wer begleitet mich?”
    Die beiden wollten sich gerade umdrehen und zu den Zelten zurückkehren. Aber da raschelte es heftig vor und neben ihnen. Becky und Axel drängten sich aneinander, als sie die Wolfsmenschen erblickten, die sie mit ihren glanzlosen Augen anstarrten.
    Plötzlich war Axels und Beckys Furcht verflogen. Die beiden spürten, daß sie vor Freunden standen. Sie packten die dicht behaarten Hände, die sich ihnen entgegenstreckten, und ließen sich von den Werwölfen in den Wald führen.
    Bald erreichten sie die Lichtung, auf der sie vor 24 Stunden wieder zu sich gekommen waren. Diesmal wurden sie aber nicht festgebunden. Sie setzten sich auf zwei große Steine am Rande der Feuerstelle.
    Abermals trat ein besonders mächtiger Werwolf hervor und streute den Inhalt einer großen Schale in die Flammen. Es handelte sich um Blätter und Halme, die mit einem Knall verbrannten und sich in eine riesige Rauchwolke verwandelten, deren Duft süßlicher, blumiger und noch einschläfernder war als in der Nacht zuvor.
    “Nein, nicht... ich will nicht!” schrie Axel. Die Werwölfe hatten ihn zu einem verfallenen Friedhof gezerrt. Sie hatten ihn gezwungen, über die Mauer zu klettern, und an ein offenes Grab geführt.
    Axel kannte den Grund. Werwölfe gruben manchmal Leichen aus und verschlangen sie. Aber er war kein Werwolf! Auf keinen Fall. Das wußte er.
    Doch da entdeckte er das Fell auf seinen Handrücken und Unterarmen. Es wuchs so schnell, daß er zusehen konnte, wie sich die Haare aus der Haut schoben.
    “Nein! Nein! Ich will nicht!” schrie er abermals.
    “Aufwachen ... aufwachen, Kleiner!” Der Hamster hockte neben ihm und rüttelte ihn an der Schulter. Nur langsam, sehr langsam fand Axel wieder in die Welt zurück und starrte den Trainer wie einen Außerirdischen an.
    “Das muß ja ein schlimmer Traum gewesen sein”, meinte Herr Winter und deutete auf den völlig zerwühlten Schlafsack, neben dem wieder säuberlich zusammengefaltet Axels Trainingsanzug lag.
    “War es auch!” murmelte der Junge, dem die Haare kreuz und quer vom Kopf

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