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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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das Weite zu suchen.
    Zuerst hatte der Schreck Axel und Becky völlig gelähmt.
    Bald aber kehrten die Kräfte in ihre Körper zurück, und sie begannen so laut sie nur konnten zu schreien und wild zu strampeln.
    Sofort eilten ihrem Entführer mehrere Werwölfe zu Hilfe und hielten ihnen den Mund zu. Der Gestank, den sie verströmten, ließ den Knickerbocker fast ohnmächtig werden. Es war ein Geruch von Verwesung, Morast und verfaulten Pflanzen.
    Die Bäume, die Sträucher, die Farne, der Mond, der Himmel, der Waldboden - alles schien sich auf einmal zu drehen. Der Boden war oben, der Mond unten, die Bäume lagen waagrecht in der Luft, und die Büsche flogen davon. Es rauschte und dröhnte in Axels Ohren, und das Heulen der Unwesen klang wie eine Beschwörung. Ihre Schritte erinnerten ihn an Trommeln, ihr Keuchen an Rasseln.
    Immer tiefer in den Wald schienen die Wolfsmänner ihre Gefangenen zu bringen. Was hatten sie nur mit ihnen vor?
    Plötzlich sank Axel in eine alptraumartige Bewußtlosigkeit.
    Als er aus ihr erwachte, prasselte neben seinem Kopf ein Feuer. Er spürte die Hitze, und über seinen Augen tanzte das Rackern der Flammen.
    Axel drehte den Kopf und sah auf der anderen Seite der Feuerstelle Becky Hegen. Sie war noch immer bewußtlos.
    Der Junge versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber nicht, da er an den Schultern und Knöcheln mit Seilen auf den Boden gebunden war. Axel gelang es gerade, den Kopf ein wenig zu heben und die Gestalten zu erkennen, die sich vor ihm aufpflanzten.
    Es waren dieselben Schatten, die sie im Wald gefangengenommen hatten: es handelte sich ausschließlich um Werwölfe. Sie glotzten den Jungen und das Mädchen an und leckten sich immer wieder über die Zähne. Wenn sie miteinander redeten, bedienten sie sich dabei ihrer pelzigen Hände. Was sie sprachen, war nicht zu verstehen. Auf jeden Fall machten sie einen äußerst aufgeregten Eindruck.
    Plötzlich drängte sich ein kräftiger Werwolf von hinten zwischen den anderen durch und musterte die beiden Gefangenen. Er hielt eine Holzschale in den Pfoten und näherte sich langsam dem Feuer.
    Über den Wolfsmenschen stand der fast runde bleiche Mond. Der Werwolf mit der Schale hob den Kopf, formte die Lippen zu einem Trichter und stieß ein langgezogenes Heulen aus.
    “Nicht ... bitte ... laßt uns los ... bitte!” flehte Axel und versuchte, sich von den dicken Stricken zu befreien, die ihn festhielten. Aber die Seile waren mit langen Holzpflöcken in die Erde geschlagen worden und gaben keinen Millimeter nach.
    Nun stimmten auch die anderen Werwölfe in das Geheul ein, das sich zu einem schaurigen Toben steigerte.
    “Nein ... aufhören ... bitte! Nicht! Neeeeiiiin!” schrie Axel.
    In diesem Augenblick leerte der Wolfsmann den Inhalt der Schale ins Feuer. Es knisterte und knackte, und mächtige Rauchschwaden wallten aus den Flammen. Eine Mischung aus vielen verschiedenen Gerüchen - süßen, blumigen, modrigen, bitteren und stechenden - breitete sich aus und umnebelte Axels Kopf. Zuerst versuchte der Junge, die Luft anzuhalten und den Rauch nicht einzuatmen. Doch er mußte aufgeben. Die Dämpfe ließen nicht nach, und vor seinen Augen begannen bereits weiße Punkte zu tanzen.
    Schließlich schnappte er nach Luft und bekam dabei eine große Ladung des seltsamen Rauches in die Lunge. Über sich sah er die weiße Scheibe des Mondes und die Umrisse der Werwölfe. Ihr Heulen erfüllte seinen Kopf und seinen ganzen Körper. Es wurde von Sekunde zu Sekunde dröhnender. Plötzlich mündete es in einer ungeheuren Explosion: der Junge hatte das Gefühl, zerfetzt zu werden.
    Eine schwarze weiche Masse klatschte auf ihn herab, und er verlor das Bewußtsein.
    Als er wieder erwachte, konnte er sich aufrichten und ungehindert bewegen. Es war bereits Tag, die Vögel zwitscherten friedlich.
    Axel sah sich um und verstand die Welt nicht mehr. Wie war das möglich?

Derselbe Traum?
     
     
    Der Junge lag in seinem Zelt, das er kurz vor Mitternacht verlassen hatte. Er steckte im Schlafsack und hatte ein kleines Kopfkissen an die Brust gepreßt.
    Von draußen kamen die Stimmen der anderen Bewohner der Zeltstadt, und durch den orangefarbenen Stoff des Zeltdaches sah er sogar die Sonne am Himmel.
    “Aufstehen, du Langschläfer!” kam die Stimme seines Trainers von draußen. Als er nicht sofort antwortete, wurde der Reißverschluß des Zelteinganges geöffnet, und ein triefend nasses eiskaltes Tuch sauste in sein Gesicht.
    Prustend sprang Axel aus

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