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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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dem Schlafsack und stürzte ins Freie. Er trug - wie immer zum Schlafen -ein langes, weites T-Shirt und alte, bunte Boxershorts.
    Vor ihm stand “der Hamster” - so hatte Axel seinen Trainer, Herrn Winter, getauft. Herr Winter hatte nämlich nicht nur zwei überlange Vorderzähne, die sehr an einen Hamster erinnerten, nein, er mußte auch alles einstecken, was ihm in die Hände fiel. Egal, ob Zuckersäckchen oder Streichhölzer, Ketchup- und Senf-Packungen, kleine Seifen in Hotels, Plastikbesteck, das eigentlich nach dem Benutzen weggeworfen werden sollte, zurückgebliebene Zeitschriften oder achtlos fallen gelassene Papierstücke - alles wurde von ihm gesammelt, fachgerecht entsorgt oder in verschiedenen Schachteln aufbewahrt.
    Und der ständige Bewegungsdrang des Trainers erinnerte Axel an die endlosen Runden, die Hamster in ihren Laufrädern drehen.
    “He, was ist denn los? Du gehörst doch sonst immer zu den Frühaufstehern!” rief Herr Winter und lief dabei um das Zelt.
    “Äh ... jaja ... weiß auch nicht ...!” stammelte Axel verlegen. Er wußte schon, warum er so lange geschlafen hatte, aber er traute sich nicht, es auszusprechen.
    Plötzlich war ihm nämlich der Verdacht gekommen, daß er alles bloß geträumt hatte. Vielleicht handelte es sich tatsächlich nur um einen Alptraum! Er betrachtete sich und mußte feststellen, daß weder eine Schramme noch ein Kratzer die geheimnisvollen Vorgänge im Wald bestätigten.
    Außerdem war er genau so in seinem Schlafsack aufgewacht, wie er am Abend zuvor eingeschlafen war. Er drehte sich um und sah sogar seinen Trainingsanzug ordentlich gefaltet neben dem Schlafsack liegen.
    Was??? Ordentlich zusammengefaltet? In Axel keimte der erste Verdacht. Das tat er niemals. Er schlüpfte aus dem Ding und schleuderte Hose und Jacke einfach von sich. Niemals legte er die Sachen so schön hin. War er den Werwölfen doch begegnet? Axel beschloß, Becky zu suchen.
    Der Knickerbocker hatte eine lange Reise hinter sich. Über sechzehn Stunden war er mit dem Flugzeug von Europa nach Westkanada unterwegs gewesen, wo er sich jetzt am Ufer eines romantischen Sees in der Nähe der alten Goldgräberstadt Barkerville befand.
    Der Grund für seine Reise, die er ohne seine Freunde antreten hatte müssen, war ein großer Jugend-Sportwettkampf, der hier stattfand.
    Kinder und Jugendliche aus siebzig verschiedenen Ländern waren gekommen, um sich in einem Zehnkampf zu messen, der aus drei Kurzstrecken-Laufbewerben (60, 100 und 400 Meter), Hochspringen, Weitspringen, Speerwerfen, Kugelstoßen, Langstreckenschwimmen, einem Waldlauf und einem Vier-Kilometer-Hindernislauf bestand.
    Das Tolle an der Sache war, daß auch Spitzenleichtathleten aus aller Welt anwesend waren, die dieselben Bewerbe wie die Junioren absolvierten. Am Abend jedes Tages standen dann immer drei berühmte Sportler und drei Jugendliche nebeneinander auf dem Siegerpodest, was natürlich eine große Ehre und Auszeichnung darstellte.
    Vier Bewerbe waren bereits vorüber, und viermal war Axel auf einem der ersten drei Plätze gelandet. Den 60- und den 100-Meter-Lauf hatte er sogar gewonnen.
    Der Hamster platzte fast vor Stolz, denn in der Gesamtwertung lag Axel auf Platz zwei, genau wie Ben Bennet, den er in der vergangenen Nacht beobachtet hatte.
    “Herr Winter ... haben Sie ... haben Sie Mister Bennet heute schon gesehen?” fragte er aufgeregt seinen Trainer. Dieser überlegte kurz und verneinte.
    “Du wirst ihn schon früh genug wiedersehen, Axel.
    Spätestens heute am Abend bei der Siegerehrung, wenn ihr nebeneinander auf dem Podest steht!”
    Axel machte ein zweifelndes Gesicht. Er spürte, daß er sehr, sehr schlecht geschlafen haben mußte. Seine Arme und Beine waren schwer wie Blei. Außerdem stand heute Speerwerfen auf dem Programm, und das war seine schwächste Disziplin.
    “Ich habe vielleicht einen kleinen Ansporn für dich!” sagte Herr Winter. “Der Präsident unseres Sportklubs läßt dir zu deinen bisherigen Leistungen gratulieren. Ich habe gestern mit ihm telefoniert. Er weiß, daß du jetzt gerne deine Freunde bei dir hättest ... von dieser Bande, die ihr da gegründet habt. Und er läßt dir ausrichten, wenn du heute wieder einen der ersten drei Plätze belegst, spendiert er drei Flugtickets, und sie sind in zwei Tagen hier.”
    Das war ein Angebot! Aber wie sollte der Junge in dieser Verfassung eine Spitzenleistung erbringen? Er war völlig durcheinander und hatte das Gefühl, die halbe Nacht

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