Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
waren. Dr. Moss hatte die Aufputschmittel bereitgestellt und alles gedeckt. Sie wurde sofort verhaftet, die Jungen disqualifiziert. Sie hatten gestanden, gewußt zu haben, was sie taten.
Am Nachmittag trafen mehrere Kamerateams von verschiedenen Fernsehsendern ein, die über den Skandal berichteten.
Im Mittelpunkt stand natürlich die Knickerbocker-Bande, die die Machenschaften aufgedeckt hatte. Axel war mittlerweile auch klar, daß Ben Bennet die Bremskabel an den Rädern angefeilt hatte. Dr. Moss hatte ihrem Freund erzählt, daß Axel in der Nacht beobachtet hatte, wie Igor niedergeschlagen wurde.
Der Sportler wurde im Wald gefunden. Er war von den Ameisen völlig zerbissen, aber nicht ernstlich verletzt worden. Auch er wurde verhaftet.
“Und ihr habt schon mehrere Kriminalfälle gelöst?” fragte einer der Reporter skeptisch. Die vier Juniordetektive nickten mit ernsten Gesichtern. Sie wußten, daß die meisten Erwachsenen ihnen nicht glaubten, und das ärgerte sie immer ein bißchen.
“Auch Morde und so?” bohrte der Reporter.
“Nein, Mord zum Glück noch keinen! Aber wir haben in andere sehr rätselhafte Vorfälle Licht bringen können!” antwortete Dominik stolz.
“Dann könntet ihr vielleicht das Verschwinden der Sträflinge in Vancouver aufklären!” meinte eine Reporterin.
Die Juniordetektive machten ratlose Gesichter.
“Habt ihr davon nichts gehört?” fragte die junge Frau.
Die Knickerbocker schüttelten den Kopf.
“Irre Sache! Die Polizei steht vor einem totalen Rätsel. Vancouver ist eine große Stadt, und wie in jeder großen Stadt gibt es dort nicht nur hohe Wolkenkratzer, sondern auch viele kleine und große Gauner. Die Polizei ist gut und schnappt die meisten. Dann wandern die Ganoven hinter schwedische Gardinen.
Das Strafgefangenenhaus ist sehr modern ... die Insassen werden auf ein neues Leben vorbereitet - wenn sie nicht vorzeitig verschwinden!”
Über Lilos Nasenwurzel bildete sich eine dicke Falte - ein Zeichen, daß sie sehr verwundert war: “Was soll das heißen ... verschwinden?”
“In den vergangenen zwei Jahren sind aus dem Gefängnis mindestens 30 Sträflinge spurlos verschwunden. Und wenn ich spurlos sage, dann meine ich auch spurlos. Es gibt keinerlei Hinweise, wie sie entkommen sein könnten. Sie sind ... wie vom Erdboden verschluckt. Fast alle hätten mindestens noch fünf, sechs oder sogar zehn Jahre abzusitzen gehabt.”
Die Juniordetektive wiegten die Köpfe. Das klang wirklich äußerst rätselhaft. Sie hatten schon von Gefangenen gehört, die Tunnel gruben, die Wächter überwältigten und über Gefängnismauern kletterten. Aber noch nie war ihnen etwas von Häftlingen zu Ohren gekommen, die sich in Luft auflösten.
Dominik beugte sich zu Lieselotte: “Dieser Simon, der Bruder von Mister Anderson, war doch im Gefängnis, oder? Vielleicht hat der etwas damit zu tun. Der Mann macht keinen allzu vertrauenerweckenden Eindruck auf mich.”
“Naja, jetzt habe ich euch wohl einen Floh ins Ohr gesetzt. Werdet ihr es versuchen, oder ist euch der Fall eine Nummer zu groß?” scherzte die kaugummikauende Reporterin.
Lieselotte begriff, daß sie sich nur über die vier Freunde lustig machte, und wandte sich empört ab.
“Die Sache mit den Werwölfen, die sich hier ereignet hat... was haltet ihr von der?” wollte ein anderer Reporter wissen. Mehrere Fernsehkameras waren jetzt bereits auf die vier Knickerbocker-Freunde gerichtet.
“Wir haben uns schon einige Gedanken darüber gemacht”, meinte Lieselotte ausweichend.
“Ja, doch wir dürfen unsere Ermittlungsergebnisse nicht preisgeben, damit sich der Täter weiter in Sicherheit wiegt!” antwortete Dominik angeberisch.
Genau dieser Satz wurde am späten Nachmittag und am Abend in mehreren Fernsehsendungen in ganz Kanada ausgestrahlt. Und das hatte unglaubliche Folgen, vor allem für die Knickerbocker-Bande...
Ein Gruß von den Werwölfen
Am Abend besuchten die vier Freunde Mister Anderson, um ihn nach Neuigkeiten über das Verschwinden von Becky zu fragen. Doch Robert Anderson wußte leider noch immer nicht mehr. Die Polizei hatte den Wald durchkämmt, aber nicht den kleinsten Hinweis auf die Werwölfe gefunden.
Das Merkwürdigste war, daß sie keinerlei Fußspuren hinterlassen hatten.
Fast schon außer Zweifel zu stehen schien allerdings, daß Becky nicht entführt worden war, um Lösegeld zu erpressen. Denn noch immer hatte sich niemand gemeldet und Forderungen gestellt.
“Becky ist
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