Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
Handbewegung warf er sie um, so daß sie Mister Bennet genau vor die Füße fielen.
Der Athlet konnte nicht mehr ausweichen und stolperte. Der Länge nach knallte er auf den Boden.
Dominik nützte die Chance und preschte davon. Sportlich war er jedoch nie ein großes Talent gewesen. Der Knickerbocker, der auf der Bühne ein As war, hatte zwar einen kleinen Vorsprung gewonnen, doch Mister Bennet machte diesen mit seinen trainierten Beinen im Nu wieder wett. Immer näher kam er an Dominik heran.
Dominiks Lunge brannte, er hatte grauenhaftes Seitenstechen. Er kam aus dem Takt und torkelte.
Ben Bennet hatte ihn fast erreicht. Er streckte einen Arm nach Dominik aus. Er brauchte nicht noch einen Zeugen!
Die Ameisen
Mister Bennet erwischte die Kapuze von Dominiks Jacke und riß ihn daran zu Boden. Der Junge verlor seine Brille, ohne die er nicht sehr viel sah. Es knirschte, als Ben Bennet die Gläser zertrampelte.
Wie ein zorniger Riese stand der Athlet da und blickte auf den verzweifelten Dominik herab. Der Knickerbocker krümmte sich wie ein Wurm, der in Gefahr war, zertreten zu werden. Seine Hände krallten sich in die Grasbüschel, als könnte er sich daran fortziehen. Doch die Wurzeln waren viel zu schwach, das Erdreich zu locker.
Mit einem Aufschrei stürzte sich Ben Bennet auf ihn, um ihn hochzuziehen. Sein Kopf näherte sich wie ein Raubvogel, der auf seine Beute niederstößt.
Da schleuderte der Knickerbocker mit aller Kraft die lockere Erde in die Augen des Angreifers. Mister Bennet brüllte auf und schlug die Hände vor das Gesicht. Diesen Augenblick nutzte Dominik, um sich aufzuraffen und weiterzurennen. Seine Füße flogen über den Boden, und er spürte weder das Brennen seiner Lunge noch das Seitenstechen mehr.
Ohne Brille sah Dominik alles nur sehr, sehr verschwommen. Schemenhaft tauchten die Umrisse der ersten Bäume vor ihm auf. Seine Augen füllten sich durch den Wind, der ihm entgegenwehte, jetzt auch noch mit Tränen, so daß er fast im Blindflug vor dem wütenden Sportler flüchtete.
Trampelnde Schritte! Hinter ihm! Dominik beging den Fehler, sich umzublicken. Mister Bennet hatte sich schneller als erwartet wieder fassen können und war schon knapp hinter ihm.
Dominik geriet in Panik. Da er nicht geschaut hatte, wo er hinlief, übersah er einen Baum, der quer auf dem Boden lag, und stürzte. Um ihn begann sich alles zu drehen.
Aber auch Mister Bennet stürzte.
Dominik schaffte es, einen Bruchteil einer Sekunde vor seinem Verfolger wieder auf den Beinen zu sein, und hastete weiter. Beinahe wäre er gleich über das nächste Hindernis gestolpert, und obwohl er es nur als dunklen Schatten sah, erkannte er dennoch, worum es sich handelte.
Völlig unerwartet blieb er stehen. Ben Bennet sah seine Chance zum letzten, alles entscheidenen Schlag gekommen und setzte zu einem Hechtsprung an, um sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Jungen zu werfen.
Genau darauf hatte Dominik gehofft. Er machte einen schnellen Schritt zur Seite, und der Mann landete mit dem Oberkörper ... in einem riesigen Ameisenhügel. Er gehörte großen Waldameisen, die fast einen Zentimeter lang und sehr wehrhaft waren. Sie hatten für den Zerstörer ihres Baus nichts übrig und wußten sich zu verteidigen.
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, fielen sie über das Monsterwesen her, das ihre Behausung zerstören wollte. Verzweifelt verspritzten sie ihre Säure.
Ben Bennet schrie, denn auch sein Gesicht hatte mit dem Ameisenhaufen Bekanntschaft gemacht und die Säure verätzte seine Augen. Er wollte sich hochstemmen, versank dabei aber mit den Armen noch tiefer im Bau. Immer mehr Ameisen griffen ihn an.
Das Brüllen des Mannes hallte weithin durch den Wald. Dominik begriff, daß sein Verfolger blind geworden zu sein glaubte. Ob Mister Bennet wußte, daß die Wirkung der Ameisensäure nach einer Weile nachließ?
Der Knickerbocker machte vor Erleichterung einen Luftsprung und stürmte zur Hütte zurück. Er befreite Igor und warf dabei immer wieder einen Blick nach draußen, um sicher zu gehen, daß Ben Bennet sich noch nicht erholt hatte.
Nach zwei Tagen Gefangenschaft konnte sich Igor anfangs kaum bewegen. Seine Beine waren völlig steif. Dominik kannte keine Gnade und zerrte ihn mit sich fort. Sie mußten dem Sportler entkommen - alles andere war unwichtig!
Kurz vor Mittag platzte die Bombe. Innerhalb einer Stunde wußten alle, daß Superstar Ben Bennet und die amerikanischen Jungen gedopt worden
Weitere Kostenlose Bücher