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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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wirklich alles, was ich auf dieser Welt habe. Ich ... ich ... ich weiß nicht, was ich mache, wenn ich sie verliere!” sagte Mister Anderson leise und verbarg das Gesicht in den Händen. “Alle Menschen, die ich liebe, werden mir genommen. Meine Eltern, meine Frau ... und nun meine Tochter!”
    Er schluchzte, und die Knickerbocker sahen einander betreten an. Was sollten sie in diesem Augenblick bloß sagen? Sie suchten nach Worten, fanden aber keine.
    Vor dem Haus knallte ein Schuß. Das Fenster, neben dem Mister Anderson saß, zerbarst, und die Scherben flogen durch die Luft. Mit einem Knall war etwas in den Balken eingeschlagen, in dem Lilo am Vortag die Silberkugel entdeckt hatte.
    Die vier Juniordetektive und Mister Anderson hatten sich sofort flach auf den Boden geworfen und fürchteten, daß noch ein Schuß folgen könnte. Aber statt dessen hörten sie nur die schnellen Schritte des flüchtenden Schützen auf dem Kies.
    Lieselotte wagte es, den Kopf zu heben und über das Fensterbrett zu spähen. Es war bereits dunkel, und sie konnte nur einen Schatten erkennen, der mit einem mächtigen Sprung über die Hecke verschwand.
    Nur einen Zentimeter von der ersten Silberkugel entfernt steckte nun eine zweite.
    “Die dritte traf das Mädchen ...” murmelte Mister Anderson, dem der Satz aus der Familienchronik nicht aus dem Kopf zu gehen schien.
    Er telefonierte mit der Polizei und berichtete, was geschehen war. Die Beamten wollten gleich kommen, doch was sollten sie schon feststellen?
    Mister Anderson bestand darauf, die Knickerbocker persönlich in das Camp zurückzubringen. Er seufzte tief, als er den Vieren die Hand schüttelte und sich verabschiedete.
    “Der ist am Boden zerstört!” stellte Lilo fest, sobald sie allein waren.
    Glücklicherweise hatte Dominik ein Paar Ersatzbrillen mitgenommen. Damit diesen auch bestimmt nichts geschah, verwahrte er sie in der Nacht in einem harten Etui, das er in einen Pullover gewickelt und in seinen Rucksack gesteckt hatte. Aus diesem Grund fand Dominik die Brille auch nicht, als er erwachte und danach greifen wollte.
    Es hatte jemand an seinem Zelt gescharrt. Da war er völlig sicher.
    Dominik versuchte, Axel zu wecken, aber sein Kumpel schien nicht zu schlafen, sondern bewußtlos zu sein. Er grunzte nur unwillig und schnappte gar nach Dominiks Hand.
    Etwas Schweres fiel von oben auf das Zelt und rutschte an der Außenwand entlang zu Boden. Es glitt in das Gras vor dem Eingang und blieb dort liegen.
    Was war das?
    Dominik wollte etwas unternehmen, wagte sich aber nicht aus dem Zelt. Deshalb öffnete er den Reißverschluß des Einganges nur ein winziges Stück und streckte die Hand hinaus. Er ließ sie suchend über den Boden gleiten, spürte die feuchte Wiese und ertastete plötzlich... ein Fell!
    Mit einem Aufschrei riß er die Hand zurück und zog den Reißverschluß zu. Diesmal kannte er keine Gnade und zwickte, puffte und rüttelte Axel so lange, bis dieser endlich die Augen öffnete.
    “Schnell... vor dem Zelt liegt etwas ... ich glaube ... es ist ein Wolf!” stammelte Dominik.
    Axel war mit einem Schlag hellwach. Er kramte seine Taschenlampe hervor und Öffnete vorsichtig den Zelteingang.
    Da war tatsächlich ein Fell, ein graues Wolfsfell, und als Axel sich vom ersten Schrecken erholt hatte, erkannte er einen aufgerissenen Rachen mit gebogenen, gelblichen Zähnen. Die Kiefer bewegten sich nicht.
    “Kein Grund zur Panik!” atmete der Junge auf.
    “Dieser Bettvorleger kann niemandem mehr gefährlich werden.”
    Als er die großen roten Buchstaben auf dem Fell entdeckte, fuhr er jedoch zusammen. Sie sahen aus, als wären sie mit Blut geschrieben worden, und ergaben das englische Wort “BEWARE!” Übersetzt bedeutete das “VORSICHT!”
    Schnell krabbelte Axel zum Zelt der Mädchen und weckte Poppi und Lieselotte. Die Buchstaben waren noch feucht, und als Lieselotte daran roch, verzog sie die Nase. “Komisch ... das Zeug riecht gar nicht nach Farbe ...” Sie rieb die dickflüssige Masse zwischen den Fingern und sprach nicht aus, was sie dachte: die Farbe fühlte sich wie Blut an.
    In der Ferne heulte ein Wolf.
    Die Knickerbocker drängten sich aneinander und faßten sich an den Händen. Mit angehaltenem Atem spähten sie zum Wald hinüber.
    Gespannt sahen Dominik, Poppi und Lieselotte ihren Kumpel an. Ging in ihm wieder diese merkwürdige Veränderung vor? Fühlte er sich auch heute zu den Werwölfen hingezogen?
    Axel spürte, daß ihn die anderen neugierig

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