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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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beobachteten, und sagte leise: “Es ist... es ist wieder da ... das Gefühl, aber nicht mehr so stark ... nicht halb so stark wie letztens!”
    Beharrlich lockte das Heulen. Poppi erstarrte plötzlich: “Dort... dort... ist einer!”
    Ihre Knickerbocker-Freunde wirbelten herum: am Waldrand in der Wiese kauerte ein Werwolf.
    Als der Mond hinter einer Wolke hervorkam, drehte das Wesen sein Gesicht zum Himmel und stieß ein schauerliches Klagen aus.
    Dann verschwand es zwischen den Bäumen.
    “Wo sind die Polizisten, die das Camp bewachen?” rief Lieselotte. Die Juniordetektive schwärmten aus, um Alarm zu schlagen, aber die Beamten waren wie vom Erdboden verschluckt.
    Axel war von seinen Kumpeln allein gelassen worden: er kämpfte mit sich. Sein Verstand hielt ihn zurück, doch eine innere Stimme trieb ihn an, dem Werwolf zu folgen. So würde er auch Becky finden.
    Nach einigen Minuten der Unschlüssigkeit stürmte er schließlich zum Wald. Lilo war die einzige, die ihn dabei beobachtete und seinen Namen rief. Aber ihr Kumpel hörte sie nicht.
    Das Mädchen rannte los und versuchte ihn einzuholen. Aber Axel war schnell. Das Heulen des Werwolfes zog ihn magisch an und führte ihn immer tiefer in den Wald. Axel spürte weder Angst noch Unsicherheit. Keuchend stolperte Lieselotte hinter ihm her und hatte größte Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren.
    Als Axel eine mondbeschienene Lichtung erreichte, verstummte das Heulen plötzlich. Der Junge blieb stehen und ließ seine Blicke über das Wiesenstück schweifen, das vor ihm lag. Seine Augen weiteten sich, sein Mund öffnete sich zu einem entsetzten Schrei.

Zwei Gräber
     
     
    Auf der Lichtung waren zwei tiefe Schächte ausgehoben worden, die die Form eines Grabes hatten. In einem lag Becky. Ihr Gesicht war weiß, ihr Körper von Blumen und Blüten bedeckt.
    Das zweite Grab war leer.
    Lieselotte hatte ihren Kumpel erreicht. “O mein Gott... das ... das darf doch nicht wahr sein!” stieß sie hervor. Sie packte Axel an der Schulter. Dieser schüttelte sie aber ärgerlich ab. Seine Augen schienen völlig verändert, sie waren ohne Glanz und so leer, als würden sie in die Unendlichkeit schauen.
    Steif wie eine mechanische Puppe wankte der Junge zu den Gräbern hin.
    “Nicht Axel, nicht!” schrie Lieselotte, aber ihr Kumpel reagierte nicht.
    Völlig verloren stand er mitten auf der Lichtung und hob den Kopf zum Mond.
    Rund um Lieselotte knackte und raschelte es in der Dunkelheit. Das Superhirn erschrak so heftig, daß ihm die Taschenlampe aus der Hand fiel. Die Werwölfe kamen. Es war genau, wie Axel es beschrieben hatte. Zuerst sah man sie nicht, und dann waren sie ganz plötzlich da.
    Lilo dachte an Flucht, wollte ihren Kumpel aber unter keinen Umständen im Stich lassen. Sie wollte auf Axel zugehen, zuckte aber nach jedem Schritt zurück, weil es im Gebüsch zu knistern begann, sobald sie nur den Fuß hob. Nur wenn sie sich nicht bewegte, blieb es ruhig.
    “Ich muß ihn holen! Wir müssen diesen Monstern entkommen!” Lieselotte war restlos davon überzeugt, daß es sich tatsächlich um Werwölfe handelte und Axel sich nichts, aber auch absolut nichts eingebildet hatte.
    Mit schnellen Schritten rannte das Mädchen zu seinem Freund und packte seinen eiskalten, bloßen Arm.
    Als sie sich umdrehte, war der Weg plötzlich versperrt. Nicht Werwölfe, sondern echte Wölfe waren den beiden Knickerbockern gefolgt.
    Lilo traute ihre Augen nicht, kniff sie zusammen und riß sie wieder auf, um sicher zu gehen, daß sie nicht träumte.
    Die grauen, hundeähnlichen Wesen mit ihrem zottigen Fell waren noch immer da. Es mußte ein ganzes Rudel sein, mindestens zwanzig, vielleicht sogar dreißig Tiere. Geduckt und mit aufgestellten Rückenhaaren schlichen sie zwischen den Bäumen umher und verfolgten jede Bewegung der in die Enge getriebenen Juniordetektive.
    Hastig sah sich Lieselotte nach einem Ausweg um, doch es gab keinen. Die Wölfe hatten die Lichtung umzingelt, und der Kreis wurde enger und enger.
    Während sie vor Angst fast den Verstand verlor, schien Axel vom Auftauchen der Wölfe wenig beeindruckt. Das Mädchen erinnerte sich, daß man diesen Tieren nicht in die Augen sehen durfte. Das machte sie nervös und angriffslustig.
    Doch obwohl Lilo ihren Blick von nun an gesenkt hielt und die Tiere nur aus den Augenwinkeln beobachtete, wurden diese immer unruhiger.
    Immer näher wagten sie sich heran, und einige besonders mutige waren nur mehr einen Sprung weit von

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