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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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einer ausgefransten schmutzigweißen Hose, die unterhalb der Knie endete. Um den Hals hatte der Unbekannte ein rotes Tuch geschlungen, und in seinem Mundwinkel hing der erloschene Rest einer Zigarette.
    “Barrakudas!” sagte er mit heiserer Stimme.
    “W... w ... was?” stotterte Dominik.
    “Barrakudas ... Vorsicht! Kommen rein ... beißen tot ... Vorsicht!” Der Mann brach in ein irres Gekicher aus und lief mit kleinen, aber sehr schnellen Schritten davon.
    Einmal noch drehte er sich um und wiederholte seine Warnung: “Barrakudas ... Vorsicht! Tot!”
    Dominik war dermaßen erschrocken, daß er zuerst überhaupt nichts unternehmen konnte. Dann aber knallte er das Tor zu und legte einen schweren Riegel vor.
    “Barrakudas? Barrakudas?” Diesen Namen hatte er doch schon einmal gehört. Waren das nicht Fische?
    Schnell holte er eines der Bücher über die Karibik und schlug nach. Bald wurde er fündig.
    “Barrakuda/Pfeilhecht:
    Eigentlich ein Räuber der Hochsee, ist aber manchmal auch im Schutz von Riffen, Felsen und Bojen in Küstennähe zu finden.
    Der angriffslustigste und gefräßigste Meeresfisch, der nicht nur sehr neugierig, sondern vor allem völlig furchtlos ist. Barrakudas greifen nur einmal an und hinterlassen eine Wunde, deren Ränder nicht ausgezackt sind; die Bißstelle gleicht zwei parallelen Messerschnitten, während ein Haibiß U-förmig ist.
    Der Barrakuda sieht wie ein großer Hecht aus, hat lange, vorgestreckte Kiefer, von denen der untere den oberen überragt, und dünne, kegelförmige, doppelschneidige Zähne. Er wird bis zu 1,5 m lang und mehr als einen Zentner schwer.
    Kleinere Beutefische schlucken Barrakudas ganz, größere Opfer schneiden sie mit ihrem scharfen Gebiß in Stücke, die sie dann eines nach dem anderen verschlingen. Angeblich treiben Barrakudas Fischschwärme, die sie bereits angegriffen haben, in flache Gewässer, um sie dort zu hüten, bis sich der Appetit auf eine weiteres Mahl einstellt.
    In manchen Gegenden sind Barrakudas gefürchteter als Haie. Barrakudas spüren ihre Beute mit den Augen auf. Sie stürzen sich mit Vorliebe auf blitzende Gegenstände - wie Chromuhren oder Schmuckarmbänder. Angriffe auf Menschen haben vor allem in trübem Wasser stattgefunden. Nähert sich ein Barrakuda, wirkt er wie ein silbriger Blitz, der durch das Wasser pflügt. Der Fisch ist so schlank, daß man ihn von vorne kaum wahrnimmt...”
    Dominik ließ das Buch sinken. Er hatte genug gelesen. Besonders die Beschreibung des Fisches als silbriger Blitz hatte ihn entsetzt. Es bestand kaum ein Zweifel. In der vergangenen Nacht waren Barrakudas im Pool gewesen. Das Wasser des Schwimmbeckens war salzhaltig und kam bestimmt aus dem Meer.
    Und hatte man bei Jeremias Jones nicht auch Schnittwunden entdeckt? Waren in seiner Schreckensnacht Barrakudas im Pool gewesen, denen er gerade noch schwerverletzt hatte entkommen können?
    Aber wie waren die Raubfische in das Becken gelangt? Und wer war der Mann, der ihn eben gewarnt hatte?
    Ein Stöhnen machte den Jungen darauf aufmerksam, daß die Mädchen zu sich kamen. Benommen wankten sie die Treppe herunter und ließen sich in die Korbstühle im Hof fallen.
    “Was ... was ist nur mit mir? Ich habe Kopfschmerzen, als hätte mir jemand mit einer Keule die Birne massiert”, stieß Lieselotte hervor.
    Nach und nach erwachten auch Axel und Lilos Eltern, und Dominik kümmerte sich fürsorglich darum, daß keiner in das Schwimmbecken fiel oder strauchelte. Dann lief er zur Kochnische.
    Plötzlich fiel ihm etwas auf. Warum war er eigentlich munter? Hatte er nicht gestern einen Sonnenstich abbekommen? Er war doch krank gewesen, aber in der Nacht schien sich der Spieß umgedreht zu haben ...
    “O nein!” stöhnte Dominik, als er das zerbrochene Geschirr auf dem Boden sah. Bloodhead hatte in der Kochnische herumrumort und dabei offensichtlich alle Teller, Tassen und Schalen zerbrochen. Die Besteckladen waren aus dem Schrank gerissen und ausgeleert.
    “Wozu sollte denn das gut sein?” fragte sich der Junge, während er alle Teile, die noch heil waren, aus dem Scherbenberg klaubte.
    Er stellte Wasser für Tee und Kaffee zu, und während er darauf wartete, daß es zu kochen begann, sortierte er Messer, Gabeln und Löffel und legte sie zurück in die Lade. Zu seiner großen Freude entdeckte er vier ganze Teller, fünf Tassen und zwei Schalen. Für das Frühstück würde es wohl reichen, und dann mußte neues Geschirr besorgt werden.
    Als Dominik den Tisch

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