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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Segel zerfetzt und zerschlissen und flatterten geisterhaft im Sturm. Kanonen wurden abgefeuert; der rote Schein der Explosionen war deutlich zu erkennen.
    Und zwischen Salamander Castle und dem Ufer stand ein Pirat in lumpigen Klamotten. Unter einem schwarzen Dreispitz quoll eine rote Haarmähne hervor, in der es blitzte und zischte. Der Seeräuber hatte ein Tuch vor Mund und Nase gebunden und hielt in der Linken einen Säbel und in der Rechten ein Entermesser.
    “Bloodhead, das ist Bloodhead!” ging es Lilo durch den Kopf.
    Die Piratenfrau schrie auf und rannte auf die Festung zu. Dominik, der in der Nähe des Tores stand, zog seine Taschenlampe hervor und richtete den Strahl auf die Spukgestalt.
    Diese ließ sich dadurch nicht abhalten und steuerte direkt auf ihn zu.
    Bedrohlich glitzerten die tödlichen Waffen. Wollte Bloodhead den Jungen aufspießen?
    Dominik stand zuerst erstarrt da, doch als Bloodhead fast schon zum Greifen nahe war, duckte er sich plötzlich.
    Die Piratenfrau wollte nach ihm greifen, bekam aber nur Luft zu fassen. Sie stolperte und ruderte hilflos mit den Armen. Der Säbel klatschte ins Wasser des Pools, und für einen Moment sah es aus, als würde Bloodhead hinterherstürzen. Dann aber konnte sie sich einbremsen und fand das Gleichgewicht wieder. Dominik leuchtete sie abermals an, und sie hielt die Hände schützend vor die Augen. So schnell, wie sie gekommen war, ergriff sie nun die Flucht und verschwand im tobenden Unwetter.
    Dominik drehte sich zum Pool und richtete den Strahl der Taschenlampe auf das Wasser. Sofort schoß etwas Silbriges aus der Tiefe. Ein mächtiges Maul schien ihn anzugrinsen, Kiefer schnappten nach der Lampe.
    Der Junge wich zurück und hörte das Aufklatschen des Tieres, als es ins Wasser zurückfiel.
    Dominik glitt auf dem regennassen Boden aus und schlug gegen etwas Hartes. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Begrenzung der kleinen Brücke, die über den Pool führte.
    Ein stechender Schmerz bohrte sich durch seinen mitgenommenen Kopf, und seine Beine gaben nach. Der Regen prasselte unablässig auf ihn nieder.
    Der Knickerbocker verkroch sich unter einer der Treppen, wo er wenigstens vor dem Unwetter Schutz fand und sank gegen die Mauer. Dann verlor er das Bewußtsein.

“Barrakudas!”
     
     
    “Regenzeit. Im Sommer ist in der Karibik Regenzeit. Regenzeit.” Der Gedanke ließ Dominik nicht los.
    Der Junge öffnete die Augen und richtete sich auf. Seine Arme schmerzten, und sein Rücken war steif.
    Die Sonne schien bereits in den Innenhof, und die Luft war von den fröhlichen Feriengeräuschen des Meeres und dem Kreischen der Möwen erfüllt.
    Da tauchte auf einmal die Erinnerung an die schreckliche Nacht auf. Schnell waren die Schmerzen vergessen. Dominik erhob sich und humpelte los, um nach seinen Freunden zu sehen.
    Alle Zimmertüren standen offen. Axel lag zusammengekrümmt auf dem Teppich und schlief tief. Auch die Mädchen und die Schrolls fand er auf dem Boden hingestreckt.
    Dominik versuchte seine Knickerbocker-Kumpel zu wecken, hatte aber kein Glück. Sie waren wie betäubt. Herr Schroll schlug sogar nach ihm, als er ihn an der Schulter rüttelte.
    Als der Junge die Treppe vom Schlafzimmer der Eltern hinunterstieg, fiel sein Blick in den Swimmingpool. Das Wasser war sonderbar trüb.
    Prüfend betrachtete Dominik eine Salamander-Statue nach der anderen. Axel hatte in der Nacht mehrere Male auf die Figuren gezeigt, als ob er zum Ausdruck bringen wollte, daß sie sich bewegten.
    “Wie spät ist es eigentlich?” fragte sich Dominik.
    Seine Gehirnzellen arbeiteten an diesem Tag besonders langsam, und es dauerte fast eine Minute, bis er feststellte, daß er seine Uhr am Handgelenk trug. Die Zeiger standen auf elf.
    “Ein Arzt ... ich muß einen Arzt holen. Mit den anderen stimmt etwas nicht!” beschloß Dominik. Da es in Salamander Castle kein Telefon gab, wollte er Lucinda aufsuchen und sie um Hilfe bitten.
    Dominik hatte sich bei seinem Sturz nicht schlimm verletzt, aber doch einige blaue Flecken geholt. Außerdem war sein linker Fuß verstaucht und angeschwollen. Das Gehen bereitete ihm Schwierigkeiten. Der Junge stieß das Haustor auf, das zur Zufahrtsstraße führte, und spürte einen leichten Widerstand.
    ,Aaaa!” Erschrocken wich er zurück.
    Jemand stand vor dem Tor und schien gelauscht zu haben. Es war ein drahtiger alter Mann mit schneeweißem Haar, einem langen Bart, der in der Mitte geteilt war, einem gestreiften fleckigen T-Shirt und

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