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Die Knickerbocker Bande  38 - Das Haus der Hoellensalamander

Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander

Titel: Die Knickerbocker Bande 38 - Das Haus der Hoellensalamander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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deckte, bemerkte er etwas äußerst Seltsames.

Die dicke Gabel
     
     
    Das Besteck in Salamander Castle war nicht gerade als fein und zierlich zu bezeichnen. Messer, Gabeln und Löffel hatten Griffe aus Holz und stabile, fast schon klobige Schneiden und Zinken.
    Eine Gabel aber war anders. Ihr Griff war aus Metall, und die Zinken waren noch dicker. Dominik war ein großartiger Beobachter, auch wenn es um ganz alltägliche Dinge ging. Er wußte, daß er diese Gabel noch bei keiner Mahlzeit gesehen hatte. Frau Schroll hatte sich mehrere Male beschwert, daß es nur für sechs Personen Besteck und Geschirr im Haus gab und daher nach jeder Mahlzeit abgewaschen werden mußte. Das bedeutete: Es war immer das gesamte Besteck aufgelegt worden, und diese Gabel war bestimmt nie dabeigewesen. Das hätte der Knickerbocker beschwören können.
    Er betrachtete die Gabel von allen Seiten und drehte sie zwischen den Fingern. Warum waren die Zinken so massiv und ... stumpf? ... Ja, er befühlte sie mit der Fingerspitze und stellte fest, daß man damit einen etwas zäheren Brocken bestimmt nicht gut aufnehmen konnte.
    Egal, er würde sich die Gabel später genauer ansehen. Jetzt mußten erst einmal alle mit Frühstück versorgt werden.
    Nachdem die Knickerbocker und Lilos Eltern gegessen und viel getrunken hatten, begannen sie sich langsam zu erholen. Herr Schroll sprach es nicht aus, aber er fühlte sich, als wäre er stockbesoffen gewesen. Dabei hatte er keinen Tropfen Alkohol zu sich genommen.
    “Die Hitze ... wir müssen uns viel mehr davor schützen!” sagte Frau Schroll. “Wir hatten alle eine Art Sonnenstich, wie Dominik. Ab heute tragt ihre alle Kappen, cremt euch gut mit dem Sonnenschutzmittel ein und bleibt in den Mittagsstunden im Haus oder zumindest im Schatten!”
    Die vier Freunde nickten. Axel, Lilo und Poppi war sehr übel, und sie verspürten nicht die geringste Lust auf ein Sonnenbad. Außerdem steckte ihnen der Schreck, den sie in der Nacht erlebt hatten, in den Knochen.
    Hatten sie Käpten Bloodhead tatsächlich gesehen? Oder war das nur ein Alptraum gewesen?
    Dominik versuchte, sowohl mit seinen Kumpeln als auch mit Herrn und Frau Schroll zu reden. Schließlich war er in der Nacht der einzige gewesen, der nicht benommen gewesen war.
    Doch niemand hörte ihm zu oder nahm ihn ernst, was den Jungen sehr ärgerte.
    Es war bereits Nachmittag, als sich die Bewohner von Salamander Castle in die Zimmer zurückzogen, um ein wenig zu schlafen. Dominik, der nicht müde war, blieb im Hof.
    Er wollte gerne in das Schwimmbecken springen, um den Säbel des Piraten herauszuholen, doch er fürchtete, daß sich noch Barrakudas im Wasser versteckt halten könnten. Er hatte wenig Lust, Bekanntschaft mit ihren scharfen Zähnen zu machen.
    Schließlich nahm er sich die Gabel noch einmal vor. Er hatte eine kleine Lupe dabei, unter der er das Eßwerkzeug von allen Seiten betrachtete.
    “Das ... das ist ja höchst erstaunlich!” sagte er plötzlich. Er holte eine Büroklammer aus seinem Notizbuch und bog sie auf. Mit dem Drahtstück versuchte er, in die Spitze einer Zinke zu bohren, und es glückte. Eine weißliche Substanz klebte nun am Ende der Büroklammer.
    Dominik inspizierte den Griff, und dabei kam ihm der Verdacht, daß dieser nicht aus einem Stück gegossen war. Eine dünne dunkle Linie unterhalb des oberen, etwas abgesetzten und mit Gravurarbeit verzierten Endes brachte ihn auf eine Idee: Er packte diesen Teil des Gabelgriffes und drehte daran.
    Sein Herz blieb fast stehen. Das Ende ließ sich wie eine Kappe abschrauben. Der Griff war innen hohl, und als Dominik ihn umdrehte, rieselte ein weißes Pulver heraus.
    Der Juniordetektiv verstaute alles in einem Plastiksäckchen, das er auf dem Eßtisch liegen ließ, und lief zu Lieselotte.
    Er weckte sie und wurde dafür von dem verschlafenen Mädchen beschimpft. “He, erinnere dich! Habt ihr gestern Abend mit einem Besteck gegessen, das Metallgriffe hatte?” wollte er wissen.
    “Spinnst du? Deshalb weckst du mich?” knurrte das Superhirn.
    Da Dominik nicht locker ließ, dachte das Mädchen dann aber nach und antwortete: “Ich glaube ja ... warum ... mit dem Zeug essen wir doch immer.”
    Nein, das Besteck war erst gestern aufgetaucht. Das stand für Dominik fest. Er war felsenfest davon überzeugt, daß es heimlich in die Bestecklade gelegt worden war. Wer auch immer dieser Käpten Bloodhead war, hatte es in der Nacht wieder ausgetauscht und dabei eine Gabel verloren.
    Ein

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