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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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anknoteten und das andere Ende ins Freie warfen.
    Axel kletterte als erster, Dominik folgte ihm. Ohne Probleme kamen die beiden unten an und sahen sich nach allen Seiten um.
    Die hohen, knorrigen und bereits kahlen Bäume des Parks, die Weidenhaine, die zu Würfeln und Wänden zurechtgestutzten Hecken, der künstliche Teich, die Tennisplätze und das Rugbyfeld wurden von starken Scheinwerfern angestrahlt. Die entlang der Wege gepflanzten immergrünen Büsche boten den beiden Jungen jedoch Deckung.
    Geduckt huschten sie dahin und spürten vor lauter Aufregung die nasse Kälte nicht, die bald durch ihre Jacken und Pullis kroch. Nebelschwaden wehten über den Campus, auf dem eine beängstigende Stille herrschte.
    Da! Ein Käuzchenschrei. Viermal hintereinander. Dominik mußte Axel darauf aufmerksam machen, da dieser nichts gehört hatte. Die Jungen liefen in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war. Es war Lilos Zeichen.
    Die Mädchen hatten ein großartiges Versteck entdeckt. Sie hockten im hohlen Stamm einer Platane, die mehrere hundert Jahre alt sein mußte. Der Innenraum bot mehreren Personen Platz und konnte durch einen schmalen Riß in der Rinde betreten werden. Als sich die Jungen durchgezwängt hatten, flüsterte Lieselotte: „Dominik, lehn dich gegen die Öffnung! Dann können wir eine Taschenlampe anknipsen, ohne daß das Licht nach draußen fällt.“
    Die vier Junior-Detektive waren überglücklich, endlich wieder vereint zu sein.
    Dominik und Axel berichteten von ihrem gräßlichen Zimmer und den widerlichen Kollegen ihres Stockwerkes.
    „Uns geht es nicht besser“, berichtete Lilo. Auch die Mädchenzimmer waren wie Gefängniszellen eingerichtet, und eine gewisse Elisa spielte für Lieselotte und Poppi die Rolle, die Sam bei den Jungen innehatte. Eine Schreckschraube ärgster Sorte, war sie nur darauf aus, die jüngeren Schülerinnen zu quälen und zu knechten.
    Glaubt ihr... gibt es dieses Biest wirklich, vor dem Gordon solche Angst hatte?“ wollte Poppi schließlich wissen.
    Die anderen zuckten mit den Schultern. „Es muß etwas Wahres dran sein“, meinte Axel. „Die Eintragungen im Tagebuch lassen keinen anderen Schluß zu.“
    Lieselotte bearbeitete ihre Nasenspitze. Sie überlegte angestrengt, weshalb offensichtlich alle Schüler von Richardstown über Gordon und das Biest Bescheid wußten, aber so beharrlich schwiegen. Und wie war es möglich, daß alle an den Spuk geglaubt und den Jungen seinem Unglück überlassen hatten?
    „He, ich habe etwas mitgenommen, was uns jetzt sehr nützlich sein kann!“ sagte Axel plötzlich und zog zwei Schachteln aus der Hosentasche, die etwas kleiner als Zigarettenpäckchen waren. „Das sind meine neuesten Walkie-Talkies“, ergänzte er beiläufig.
    Du Hohlkopf, warum fällt dir denn das jetzt erst ein?“ fauchte ihn Lilo an. „Wir hätten uns das ganze Theater mit der Geheimbotschaft ersparen können!“
    Axel funkelte sie wütend an. „Ich habe es eben vergessen, Frau Superhirn. Aber du denkst ja immer an alles!“ Er stöhnte leise auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Fieber schien zu steigen und ihm zusehends zu schaffen zu machen.
    Lilo schwieg, um einen Streit zu vermeiden. Ihr ging ein Gedanke durch den Kopf, den sie unbedingt loswerden mußte: „Wir... wir müssen ins Moor gehen und Gordon MacNabel suchen!“ verkündete sie. „Unbedingt!“
    Ihre Freunde sahen sie an, als hätte sie gerade gedroht, jeden einzelnen von ihnen kahlzuscheren. „Spinnst du?“ lautete Dominiks Kommentar. „Falls es dieses Biest wirklich gibt, kann es sich genauso auf uns stürzen, wie es Gordon... äh... also... “ Der Junge unterbrach sich. Poppi war kreidebleich geworden. Der Gedanke an eine Begegnung mit dem Biest war wie ein Schock gewesen. Zu spät hatte Dominik ihr Entsetzen bemerkt.
    „Für heute machen wir besser Schluß!“ meinte Lilo. Die JuniorDetektive verabredeten sich für die nächste Nacht wieder in der hohlen Platane und wollten die Funkgeräte nur im Notfall einsetzen.
    Vor dem mächtigen Baum verabschiedeten sich die vier. Die Mädchen liefen nach links, die Jungen nach rechts.
    Das Superhirn und Poppi hatten erst ein paar Schritte zurückgelegt, als sie über sich ein Klirren hörten. Sie hoben den Kopf und sahen, wie mehrere Fenster geöffnet wurden. Lilo leuchtete nach oben, und der Lichtkegel ihrer Taschenlampe streifte die Gesichter einiger Schüler, die in den Park hinausstarrten. Wieso waren sie noch wach? Lieselotte

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