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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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geöffnet worden. „Schau, dort ist eine Tür! Versuch, ob sie aufgeht!“ flüsterte er Dominik zu.
    „Bestimmt nicht! Außerdem führt sie ohnehin nur in den Eisturm, in dem schon einmal ein unschuldiger Schüler sein Leben verlor!“ jammerte Dominik. „Wie wir erfahren haben, ist der Turm seit vielen Jahren versperrt. Falls du daran denkst, hierfür Zeit und Kraft aufzuwenden, muß ich dir davon abraten!“
    „Quatsch nicht kariert, mach schon!“ fuhr ihn Axel an.
    Der Knickerbocker humpelte los und drückte die Klinke nieder. Ohne den geringsten Widerstand schwenkte die Tür lautlos auf. Dominik blieb vor Überraschung fast die Luft weg. Er leuchtete in den dahinterliegenden Raum und japste: „Ich glaub’, mein Rollmops jodelt!“
    Axel ließ sich in die Grube gleiten und blickte Dominik über die Schulter. Er verstand die Überraschung seines Kumpels, als er die vielen technischen Geräte erblickte. Die Junior-Detektive betraten zaghaft den Turm, der behaglich warm war. Kopfschüttelnd bestaunten sie das große Schaltpult, das Dominik an ein Tonstudio erinnerte.
    An einer der rauhen Backsteinwände waren drei Metallschränke auszunehmen, die leise surrten. Aufgrund des Firmennamens konnte Axel feststellen, daß es sich um Computer handelte. Dicke Kabelstränge mit Dutzenden Drähten und Datenleitungen verbanden sie mit dem Schaltpult. Ein zweiter Strang führte zur Mauer, hinter der der Gang zum Speisesaal liegen mußte. Der Strang lief zur Decke des Raumes und spaltete sich dort in etwa 30 Kabel, die in verschiedenen dünnen Rohren verschwanden.
    „Was ist das?“ raunte Axel seinem Kumpel zu.
    Dominik hatte nicht den blassesten Schimmer. Allerdings vermutete er, daß es keine einfache Überwachungsanlage war. Es gab nämlich keinen einzigen Fernsehmonitor.
    Die Jungen leuchteten das Pult ab und betrachteten nachdenklich die vielen Knöpfe und Schalter. Neben jedem klebte ein graues Etikett, das handschriftlich mit einer Nummer versehen war.
    „Ich... ich drücke einen Schalter!“ flüsterte Dominik tonlos. Mehr brachte er nicht heraus. Er näherte seine Hand der Oberfläche des Schaltpultes und spürte, wie er vor Angst zu schwitzen begann. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und ließ den rechten Zeigefinger niedersausen.
    Im Moor bewies Poppi indessen ungeahnten Mut. Endlich war ihr eingefallen, was Axel ihr vorgelesen hatte. Sie ließ sich nach hinten fallen. Es gab ein leises Platschen, als sie auf dem Rücken landete und sofort die Arme zur Seite streckte und die Beine etwas grätschte; dadurch verteilte sich ihr Körpergewicht auf eine größere Fläche.
    „Lieselotte, hilf mir, schnell!“ rief sie mit letzter Kraft.
    Aber das Superhirn der Bande hatte selbst Hilfe nötig. Das Biest hockte noch immer auf seiner Brust. Seine glühenden Augen glotzten erbarmungslos, und aus dem Maul tropfte weißer Schaum.
    Lieselotte spürte, daß ihre Beine frei waren. Sie zog sie an und stieß dem Biest ihre Knie mit voller Wucht in den Bauch. Der Stoß hatte die gewünschte Wirkung. Das Monster stöhnte auf, taumelte zur Seite, und als Lilo sich hochkämpfte, ließ das Untier von ihr ab und verschwand im Nebel. Lilo wußte, daß sie ohne die ortskundige Führung des Biests so gut wie verloren waren, konnte ihm aber trotzdem nicht folgen. Sie mußte Poppi retten.
    Das Mädchen warf sich auf den Bauch und robbte auf das Schlammloch zu. Lilo bekam einen Fuß von Poppi zu fassen. Es gelang ihr, ihn aus dem Schlamm zu ziehen. Poppi bewies Nervenstärke und half durch leichtes Rudern mit den Armen. Als sie mit ihren Unterschenkeln festen Boden erreichte, machte die Freude darüber sie leichtsinnig. Sie versuchte sich aufzurichten, verlagerte das Gewicht dabei aber auf ihr Hinterteil. Im nächsten Augenblick legte sich der Schlamm um ihren Bauch und zerrte sie wieder nach unten.
    „Halt still!“ brüllte Lieselotte, die die Katastrophe bemerkte und wußte, daß jede schnelle Bewegung Poppis sicheren Tod bedeuten würde.
    „Lilo... bitte, hilf mir!“ stieß Poppi verzweifelt hervor.
    Durch die schweren Nebelwände drang plötzlich das hohe Läuten einer Glocke. Sie konnte nicht allzuweit entfernt sein, und der Klang erinnerte Lilo an eine Totenglocke.
    Hatte Dan MacNabel nicht etwas von einer Glocke im Moor erzählt? Ja, sie befand sich in einem Erker am Haus des Wildhüters, der auf mysteriöse Weise verschwunden war. Die Glocke begann, wie von Geisterhand betätigt zu läuten, wenn das Moor ein neues Opfer

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