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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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tiefer in die wilde Landschaft. Es schien den Weg durch das vertrocknete Gestrüpp genau zu kennen. Wiederholt schlug es Haken, umging Stellen, an denen besonders viel weißes Wollgras wucherte - und wo sich meist Treibsand verbarg - und schien auf ein unbekanntes Ziel zuzustreben. Sein Gang wurde immer federnder und leichter und wirkte manchmal sogar fröhlich und ausgelassen.
    Der Nebel wurde dichter und dichter. Poppi drehte sich zusehends häufiger um und stellte besorgt fest, daß er sich hinter ihnen wie eine weiße Wand schloß und ihnen den Rückweg nahezu zu versperren schien. Die Mädchen hatten sich dem Untier etwas genähert und hörten nun deutlich das Quatschen, das die Pfoten des Biests verursachten.
    „Wie weit laufen wir noch?“ fragte Poppi keuchend. „Ich... ich kann nicht mehr, und überhaupt... wie... wie sollen wir je zurück finden?“
    Lilo gab nicht zu, daß sie daran gar nicht gedacht hatte. Sie murmelte bloß: „Das schaffen wir schon!“ und setzte die Verfolgung fort.
    Immer undurchdringlicher wurde der Nebel, immer geringer der Abstand zwischen den Mädchen und dem Biest.
    Völlig unerwartet blieb das schwarze Untier auf einmal stehen. Lieselotte war einen Augenblick unaufmerksam gewesen und konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten. Sie stieß mit den Schuhspitzen gegen den massigen Körper des Biests, dessen Rücken ihr fast bis zur Hüfte reichte.
    Brüllend und fauchend wirbelte das Untier herum und hob drohend die Klauen, auf denen lange, gebogene Nägel aufblitzten. Die unwirklichen Glutaugen schienen Lilo zu durchbohren, und mit einem mächtigen Satz sprang das Biest das Mädchen an. Es riß Lieselotte zu Boden und setzte seine Pranken auf ihre Brust, so daß ihr der Atem wegblieb.
    Poppi schrie, so laut sie konnte, taumelte nach hinten und spürte plötzlich, daß sie keinen festen Boden mehr unter sich hatte. Sie war in ein Schlammloch getreten und wurde in die Tiefe gezerrt. Was sollte sie nun tun? Axel hatte ihr doch erst kürzlich aus einem Buch vorgelesen, in dem es um das Überleben in der Wildnis ging. Was war da über Treibsand und Schlammlöcher gestanden? Wenn sie sich nur daran erinnern könnte...

 
     
Die Glocke des Verderbens
    Als Axel und Dominik die Regenrinne erreichten, die zu ihrem Zimmer führte, machten sie eine schlimme Entdeckung: Das Tau, das sie aus den schäbigen Laken gedreht hatten, war verschwunden.
    „Jemand war in unserem Zimmer und hat entdeckt, daß wir uns davongemacht haben!“ sagte Dominik, dem alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war.
    „Sam... ich wette, es war dieser Bluthund!“ meinte Axel. Vor seinem geistigen Auge sah er den Aufpasser des Stockwerks in ihrem Zimmer auf die Rückkehr der beiden Knickerbocker lauem. Bestimmt hatte sich der Bursche schon eine schreckliche Strafe ausgedacht. „Komm... wir sehen nach, ob wir nicht durch eine der Türen in das Haus gelangen können!“ flüsterte Axel seinem Kumpel zu.
    Der erste Weg führte die Junior-Detektive zum Haupteingang, der allerdings abgeriegelt war. Danach liefen sie die Außenmauer entlang, in der sich noch einige Zugänge befanden. Sie entdeckten drei Türen, die ebenfalls alle versperrt waren. Axel wollte aufgeben, doch Dominik war dagegen. Er bestand darauf, es über den Flügel der Mädchen zu versuchen.
    Die Knickerbocker erreichten den Turm, der sich genau zwischen dem Ost- und dem Westflügel befand. Daß es hier einen Zugang in das Internat gab, hatten die Jungen ausgeschlossen.
    „Aaaaa!“ Dominik schrie entgeistert auf, und als Axel sich nach ihm umdrehte, war sein Kumpel verschwunden. Axel leuchtete den Boden ab und entdeckte ein Dornengestrüpp. Als er es mit der Schuhspitze berührte, stellte er fest, daß darunter ein Hohlraum war. Er kniete nieder und zog die Ranken zur Seite. Zu seiner großen Überraschung war das Gestrüpp aus Plastik. Die Dornen schienen eine Art Stacheldraht zu sein, der in die künstlichen Zweige eingewebt worden war.
    „Hilf mir da raus... schnell!“ flehte Dominik, der in die Falle gestürzt war. Sein rechter Knöchel schmerzte höllisch und hatte beim Aufprall ein scheußlich knackendes Geräusch von sich gegeben.
    Axel leuchtete die Fallgrube ab und bemerkte seitlich eine kleine Treppe. Er ließ den Lichtstrahl der Taschenlampe auf die gegenüberliegende Seite des Schachtes schwenken und erkannte dort eine Metalltür. Sie war verwittert, von Rost und Grünspan überzogen und sah aus, als wäre sie die letzten hundert Jahre nicht

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