Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
Tor, damit auch bestimmt kein Tier darüberklettern konnte.
Das Haus war gemauert, weiß verputzt und hatte ein hohes Giebeldach aus Holz und Stroh. Alle Fenster waren mit Fliegengittern versehen.
Frau von Felsböck drückte einmal kurz auf die Hupe, um ihr Kommen anzuzeigen.
Die Tür war aus Gründen des Luftdurchzugs nur mit Fliegengitter bespannt Ein blasser, blonder Bursche kam heraus und schüttelte Frau von Felsböck herzlich die Hand. Er stellte sich als neuer Assistent von Ruth Randall vor. Die Forscherin würde sie bitten, zu ihr zu gehen.
Als Axel und Poppi auch ausstiegen, streckte er abwehrend die Hand aus. Die beiden mußten draußen warten.
„Ich ... ich würde aber so gerne mit Frau Randall sprechen“, bat Poppi.
„Das machen wir schon, Kinder!“ versprach Frau Felsböck und zwinkerte den beiden zu. Sie folgte dem Burschen ins Haus.
Einige Minuten verstrichen, aber niemand kam heraus, um die Knickerbocker zu holen.
Axel wurde unruhig.
Endlich, nach fast einer Viertelstunde, trat eine schlanke Frau aus dem Haus. Sie hatte langes, schwarzes Haar und eine auffallend steife Haltung. Bekleidet war sie mit einem langen Morgenmantel aus dünnem Stoff, auf den prachtvolle Vogel gemalt waren.
Sie winkte die Knickerbocker zu sich und krächzte mit heiserer Stimme: „Tut mir leid, daß ich euch nicht ins Haus bitten kann. Aber ich habe schlimmes Fieber und muß sofort wieder ins Bett. Drinnen sieht es ziemlich unordentlich aus. Ihr versteht?“
Poppi lächelte mitleidig. „Aber natürlich!“ Sie erzählte der Tierforscherin, wie sehr sie ihre Arbeit bewundere, und die Frau schien geschmeichelt.
Hinter ihr kam nun Frau von Felsböck, die von dem Burschen begleitet wurde. „Ach, Kinder, ich glaube, ich bleibe noch ein wenig hier bei meiner Freundin.
Sie braucht meine Hilfe. Aber Andreas“ - sie deutete auf den Blonden - „wird euch zum Camp bringen.“
„Na gut, wenn Sie meinen“, sagte Axel. „Aber ... aber Herr Schotter .“
„Es ist alles in Ordnung mit ihm, hat mir Ruth versichert. Er ist nur ein bißchen verwirrt und außerdem ein Wichtigtuer, versteht ihr?“
„Wir müssen aber noch bei der Höhle vorbei und Lilo und Dominik abholen!“ gab Poppi zu bedenken.
„Das wird doch kein Problem sein, oder?“ zwitscherte Frau Felsböck.
Andreas schüttelte den Kopf.
Die beiden Knickerbocker verabschiedeten sich und stiegen zu Andreas in einen Jeep mit Stoffdach. Er war bedeutend unbequemer als der Range Rover.
Frau Randall wandte sich mit einem bittenden Blick an ihre Freundin, die sie sofort stützte und zurück ins Haus brachte.
Andreas war anzusehen, wie wenig es ihn freute, die
Knickerbocker zum Camp fahren zu müssen. Während er Frau Randall immer nur schleimig angegrinst und eine artige Verbeugung nach der anderen gemacht hatte, machte er jetzt ein verbissenes und mürrisches Gesicht.
Poppi und Axel sahen nachdenklich aus den Wagenfenstern und hofften, Tiere zu entdecken. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um die Erlebnisse der vergangenen Stunden. Es waren da so viele Fragen, auf die sie noch immer keine Antworten hatten. Und das konnten die Knickerbocker überhaupt nicht leiden.
Sie näherten sich einer Wiese, die von dichtem, aber noch kahlem Buschwerk umgeben war. Plötzlich sauste etwas Rotes aus dem Gebüsch und bewegte sich mit großer Geschwindigkeit vorwärts. Poppi und Axel erkannten entsetzt, daß der rote Klumpen genau auf den Jeep zusauste.
Der Wagen blieb ausgerechnet in diesem Augenblick stehen, und der Motor starb ab.
Andreas wurde hektisch und versuchte, ihn immer wieder zu starten, aber außer einem müden Blub-blub geschah gar nichts.
Aus dem Gras tauchten struppige, grau-braune Köpfe auf. Zähne wurden gebleckt, Mäuler weit aufgerissen, Zungen leckten gierig über die Lippen. Die Hinterbeine der Tiere waren kürzer als die Vorderbeine, was ihnen etwas Verschlagenes und Hinterhältiges verlieh.
Es waren Hyänen. Sie rannten dem roten Klumpen hinterher, sprangen in die Höhe, schafften es nicht, ihn zu erwischen und wurden dadurch noch aggressiver.
„Fahr weg . das Ding trifft uns sonst!“ schrie Axel. Der rote Klumpen tropfte und spritzte nach allen Seiten und schien zu leben.
Die Hyänen jagten immer schneller hinter ihm her. Sie rasten genau auf den Jeep zu.
Neben Poppi knallte es, und die rote Masse wurde gegen den Wagen geschleudert.
Dario taucht wieder auf
Das Blut des Fleisches lief an der Scheibe hinunter und hinterließ grausige
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