Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
Schmierspuren.
Die Hyänen hatten die Beute endlich erreicht und machten sich gierig darüber her. Sie leckten sogar über die Fenster. Ihre stechenden Augen glotzten dabei in das Innere.
Poppi rückte näher zu Axel. Die Hyänen machten den Eindruck, als wollten sie auch noch die Beute aus dem Wagen holen.
Ihr Schmatzen und Grunzen war deutlich zu hören. Sie zerrissen das Fleisch mit wilden Kopfbewegungen und kämpften erbittert um jedes Stück.
Immer mehr Tiere starrten in den Jeep. Es sah aus, als würden sie sich zusammenrotten, um noch einmal zuzuschlagen.
Andreas hatte bisher ständig versucht, den Wagen wieder in Gang zu setzen. Seine Hände hatten dabei gezittert, sein Gesicht war angstverzerrt gewesen.
Nun aber drehte er sich nach hinten zu den Juniordetektiven und fragte: „Habt ihr genug oder wollt ihr noch mehr?“
Axel packte den Burschen an den Schultern. „Was soll das heißen?“ schrie er ihn an.
„Ich wollte euch ein kleines Spektakel bieten. Es war nämlich Zeit für die Hyänenfütterung. Das Fleisch steckt auf einem Pflock, der automatisch über den Boden bewegt wird. Stößt er auf ein Hindernis, bleibt er sofort stehen. Hyänen jagen nämlich lieber bewegte Beute.“
„Du bist also absichtlich hier stehengeblieben?“ tobte Axel.
Andreas grinste schmierig. Sein pickelübersätes Gesicht glänzte feucht, und seine Augen blitzten boshaft. „Ja, hat es euch nicht gefallen? Es ist eines der Projekte von Frau Randall. Sie will herausfinden, was man tun muß, um die Hyänen weniger angriffslustig zu machen und wie man die Aggression zwischen den Tieren senken kann. Hat aber bisher noch kaum etwas rausgefunden, wie ihr gerade gesehen habt. Jaja, die Tierchen sind die besten Wachhunde, die man sich nur wünschen kann. Ohne Wagen kommt hier niemand an ihnen vorbei.“
Er drehte den Zündschlüssel, und der Motor sprang sofort an. Die Hyänen wichen zur Seite und gaben dabei einen heulenden Ton von sich.
Das Tor stand offen, worüber Andreas fluchte.
Trotz der Hitze drückte sich Poppi an Axel. Die Knickerbocker hatten eine Technik entwickelt, sich leise zu unterhalten und dabei kaum die Lippen zu bewegen. Andreas konnte also nichts bemerken.
„Wozu hat er das gemacht?“ grübelte Poppi.
Axel zuckte mit den Schultern. „Angeber. Ärgert sich, weil er so häßlich ist, und muß sich mit solchen Aktionen wichtig machen.“
Stumm blickten die Knickerbocker aus den Fenstern. Am Nachmittag wollten sie eine lange KnickerbockerGeheimbesprechung abhalten.
„Halt!“ schrie Poppi plötzlich.
Andreas trat erschrocken auf die Bremse, und sie wurden nach vorne geschleudert.
Der Helfer von Frau Randall drehte sich um und strich sich das lange Haar aus dem Gesicht. „Ich hoffe für dich, es gibt einen guten Grund für diese Notbremsung.“
Poppi deutete auf einen Jeep, der abseits von der Piste hinter einigen Büschen versteckt war. Es sah aus, als wäre er ins Schleudern geraten, von der etwas erhöhten Fahrbahn abgekommen und hinter dem Gestrüpp gelandet. Er lag auf dem Dach.
Axel erkannte den Wagen. „Das ist der von Dario. Aber wie kommt er hierher?“
„Wer ist Dario?“ wollte Andreas wissen.
„Ein Freund von uns, der gestern spurlos verschwunden ist. Aber da hatte sein Jeep zwei Platte und stand beim Haus von Richard Schotter.“
„Das ist ungefähr drei Meilen von hier!“ meinte Andreas.
„Können wir aussteigen? Wir müssen doch nachsehen, was da los ist!“ sagte Poppi.
Andreas nahm ein Gewehr und suchte die Landschaft ab. Tiere waren keine zu sehen.
Er öffnete die Tür, und die Knickerbocker folgten ihm.
Die Reifen am Wagen waren gewechselt. An der dunkleren Farbe war genau zu erkennen, welche es waren.
Die Windschutzscheibe war so kaputt wie am Vortag.
Der Jeep sah schrecklich aus. Das Blech der Karosserie war verbeult, als hätte jemand mit einem riesigen Hammer mehrere Male dagegen geschlagen.
„Dario! Er liegt im Wagen!“ rief Poppi. Sie hatte durch das Loch gespäht, das der Hund mit den Pfoten in die Windschutzscheibe gerissen hatte, und den Wildhüter entdeckt.
Er mußte den Jeep gefahren haben, denn er war hinter dem Steuer eingeklemmt. Sein Gesicht und seine Hände waren angeschwollen, und er schien sehr schwach zu sein.
„Geh weg, du Geist ... Gespenst .!“ fuhr er Poppi an.
„Ich bin kein Gespenst. Ich bin es, Poppi!“
Andreas schob sie zur Seite, um sich die Sache selbst anzusehen. Er lief zurück zum eigenen Wagen und kam mit einer
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