Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
die Anweisungen der Chefin gehalten. Die Männer und ich waren im Hauptgang, während die Explosion in den Nebengängen stattgefunden hat. Durch einen Zündungsfehler sind nur ganz wenige der versteckten Sprengstoffladungen hochgegangen. Sonst wäre wahrscheinlich der ganze Berg in die Luft geflogen!“
„Unsere Freunde Lilo und Dominik wollten in den Gängen etwas suchen. Lilo hat einen goldenen Stift verloren“, sagte Axel. Er hatte sich schon die ganze Zeit nach den beiden umgeschaut, sie aber nirgendwo entdecken können.
„Eure Freunde? Die Kleine mit den Zöpfen und der noch Kleinere mit den Brillen? Die waren bestimmt nicht drinnen. Ich bin doch die ganze Zeit am Eingang gestanden, weil ich den Männer erklären mußte, was zu tun ist. Ich hätte sie gesehen.“
„Sind Sie sicher?“ fragte Poppi.
Berti überlegte und nickte dann. „Mir wäre das nicht entgangen.“
„Aber wo sind die beiden dann?“ wunderte sich Axel.
„Diese Frage kann ich dir nicht beantworten“, meinte Berti.
Ein Schwarzer trat zu ihm und redete aufgeregt auf ihn ein. Berti hörte ihm zu, und sein rundes Gesicht schien sich immer mehr zu erhellen. Er gab dem Mann einige Anweisungen und wandte sich dann wieder den Knickerbockern zu.
„Unsere Freunde .?“ gab ihm Axel als Stichwort.
„Ach ja ... die ... die sind zurück zum Camp. Hat mir der
Mann gerade gesagt. Es war ein Wagen des Camps da, und sie sind mitgefahren, weil sie nicht mehr warten wollten.“
„Sind sie bestimmt nicht mehr in der Höhle?“ fragte Axel nach.
Berti beteuerte: „Ganz sicher, und ihr solltet jetzt auch schnellstens ins Camp zurückkehren.“
Andreas trat hinter sie und packte sie unsanft an den Schultern. „Also los, ihr habt es gehört. Weg da.“
Poppi ließ aber noch nicht locker: „Wann werden Sie wissen, ob dahinter tatsächlich ... also ... Sie wissen schon ...?“
Berti rückte mit der Antwort ungern heraus. „Frühestens in ein paar Tagen. Aber es wird unter Ausschluß der Öffentlichkeit geschehen. Schließlich wissen wir noch immer nicht genau, was uns erwartet.“
„Abfahrt, Leute!“ drängte Andreas und schob die beiden Knickerbocker zum Jeep.
Lieselotte ahnte in der Höhle nicht, was draußen vorging. Bestimmt hätte es ihr den Rest gegeben.
Sie hockte noch immer neben Dominik und hatte den Arm fest um ihn gelegt. Normalerweise hätte ihr Kumpel das absolut blöd gefunden, aber in diesem Augenblick lehnte er sogar seinen Kopf gegen ihren.
Wo waren sie da nur hineingeraten?
Lilo kaute unermüdlich an den Spitzen ihrer Zöpfe und spuckte von Zeit zu Zeit die kleinen Haarstücke aus, die sie abgebissen hatte.
Es mußte doch einen Ausweg geben. Steh auf und taste einmal ab, wie es rundherum aussieht, sagte sie sich in Gedanken.
Als sie sich erheben wollte, packte Dominik sofort ihren Arm und zog sie zurück. Er stieß weinende Laute aus, weil er Angst davor hatte, in seiner Stille allein gelassen zu werden.
Und ich kann ihm nicht einmal mitteilen, daß ich mich nur umschauen möchte. In der Dunkelheit kann er nicht einmal erkennen, was ich ihm deute, dachte Lieselotte verzweifelt.
Plötzlich kam ihr die Gewißheit: Sie befanden sich diesmal wirklich in einer aussichtslosen Lage. Es gab keinen Weg hinaus. Es würde hier alles enden.
Entsetzt bemerkte sie, wie Dominiks und ihr eigenes Keuchen immer schneller wurden. Es gelang ihnen nicht mehr, genug Sauerstoff aus der staubigen Luft zu holen.
Sie spürte bereits, wie ihr schlecht und schwindlig wurde.
Dominik gab krächzende Laute von sich, die immer lauter wurden. Schließlich brüllte er aus Leibeskräften. Drehte er durch?
Andreas hatte eine Abkürzung genommen. Der Jeep rumpelte über den ausgetrockneten Boden. Immer wieder sackte einer der Reifen in ein tiefes Loch, und Andreas mußte viel Geschick aufbieten, um ihn wieder
herauszuschaukeln. Nach einigen Malen zurückfahren und wieder Schwung holen gelang es meistens. Wenn nicht, mußte er sein Seil an einem Baum anbringen und den Jeep mit Hilfe der eingebauten Winde herausziehen.
„Ob diese Abkürzung was bringt?“ zweifelte Poppi.
„Halt die Klappe, kleine Klugscheißerin!“ fuhr Andreas sie an.
Dario richtete sich hinten auf. Der Schlaf hatte ihm gut getan und das Wasser wieder neue Kraft in seinen Körper gebracht.
„Ich ... ich kenne mich hier aus. Soll ich fahren?“ bot er an.
Andreas warf ihm einen kritischen Blick zu. „Geht es Ihnen dazu schon wieder gut genug?“ fragte er
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