Die Knickerbocker Bande 44 - Die Höhle der Säbelzahntiger
mißtrauisch.
Dario wischte sich wie immer hektisch über das Gesicht und blickte zu Boden. „Ich denke schon.“
Andreas nahm das Angebot an, und sie tauschten Platz. Die Knickerbocker gingen nach hinten, Dario setzte sich auf den Fahrersitz und Andreas neben ihn.
Endlich erreichten sie eine gewalzte Piste, auf der man bedeutend besser vorankam. Axel stellte fest, daß sie noch nicht sehr weit von der Höhle entfernt waren. Der Abschneider hatte sie nur Zeit gekostet.
„Was soll das?“ wunderte sich Dario.
Ein Militärjeep stand quer auf der Fahrbahn. Es war aber nirgendwo ein Lenker zu entdecken.
Sie blieben stehen und warteten kurz. Dann stieg Andreas aus und ging auf das Fahrzeug zu. Er warf einen Blick hinein, doch es war leer.
Plötzlich wußte Axel, wo er den Jeep schon einmal gesehen hatte. Er erinnerte sich an die beiden Rostlöcher in der Beifahrertür, die wie Schafe aussahen.
„Weg!“ schrie er.
Der Einsturz
Es war der Jeep der beiden Schwarzen, die Richard Schotters Haus durchwühlt und Frau Felsböck überfallen hatten.
„Fahr weg, schnell!“ schrie Axel und rüttelte Dario an den Schultern.
„Aber ich kann doch nicht . äh . der ist doch noch draußen!“ stammelte der Wildhüter und zeigte auf Andreas.
In diesem Augenblick sprangen die beiden Männer hinter dem Wagen hoch und packten Andreas links und rechts.
Zum ersten Mal trugen sie keine Masken. Die beiden waren ungefähr dreißig Jahre alt und hatten sehr scharf geschnittene Gesichter. Sie sahen einander verblüffend ähnlich und schienen große Kräfte zu haben.
Andreas hatten sie als Geisel genommen. Sie schleppten ihn zum Jeep und schrien Dario etwas zu.
Der Wildhüter wurde immer unruhiger, und Poppi sah, wie seine Hände zitterten. Er antwortete, aber die Männer waren damit nicht zufrieden.
„Sie wollen wissen, wann - äh - der Feuertag ist und wer der Anführer ist. Sie sind sicher, daß einer von uns mehr darüber sagen kann, und sie drohen, Andreas etwas anzutun, wenn wir nicht mit der Wahrheit rausrücken!“
Poppi hatte große Angst. Ihre Gesichter hatten etwas Wildentschlossenes und Drohendes. Trotzdem machten sie auf Poppi keinen bösen Eindruck. Sie konnte sich auch täuschen, aber die beiden Männer schienen verzweifelt und in großer Not.
„Sie ... sie sollen uns sagen, was dieser Feuertag überhaupt bedeutet!“ wandte sie sich an Dario. „Übersetz es, bitte!“
Dario mußte sich sehr zusammenreißen und brachte die afrikanischen Worte nur mühsam heraus.
Die Schwarzen warfen einander Blicke zu und verständigten sich schnell.
„Was sagen sie?“ fragte Axel.
„Ich kann es - äh - nicht verstehen. Ich - äh - habe diese Sprache noch nie gehört!“ gestand Dario.
Einer der Männer holte ein Springmesser aus der Tasche und ließ die Klinge mit einem scharfen Pling ausfahren. Er hielt es Andreas an die Kehle, der entsetzt zurückwich. Doch er hatte keinen Spielraum, denn die beiden Männer bildeten mit den Schultern eine Mauer.
„Ich ... ich weiß etwas“, keuchte er. Sein Gesicht war verzerrt, und der Schweiß strömte ihm über die Stirn.
Das Funkgerät im Jeep krachte. Für einen Augenblick entspannte sich die Lage, und alle starrten zu dem Gerät neben dem Lenkrad. Dario übersetzte eine tiefe Männerstimme: „Ein Rundruf auf allen Frequenzen. Es besteht der Verdacht auf Wilderer im Nationalpark. Alle Wildhüter werden gebeten, wachsam zu sein und sofort einzugreifen.“
Andreas war über die Ablenkung sehr erfreut. Er versetzte den Männern völlig unerwartet mit den Ellbogen einen kräftigen Schlag in die Magengrube. Sie krümmten sich vor Schmerzen und bekamen einen Augenblick lang keine Luft.
Der Blonde stürmte zu ihrem Jeep, sprang hinter das Steuer und ließ den Motor an. Er wendete und raste los. Die beiden Schwarzen rannten hinterher.
„Los, weg, schnell weg!“ rief Axel.
Dario drückte das Gaspedal fast bis zum Anschlag durch. Der Wagen schien über die Piste zu fliegen.
Die beiden Männer blieben hilflos zurück. Sie tobten und stampften mit den Füßen auf, aber es half ihnen nichts.
„Wer sind die?“ fragte sich Axel. „Was wollen sie?“
Lilo und Dominik saßen nicht mehr aufrecht. Sie lagen auf der Seite und rangen nach Luft. Sie hielten sich an den völlig verschwitzten Händen fest und warteten nur noch auf das Ende.
Dominik hatte vorhin so geschrien, weil sich seine verlegten Ohren wieder geöffnet hatten. Er hörte wieder. Noch nicht sehr gut und
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