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Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
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er. »Wenn das Konsequenzen hat, die dich unglücklich machen, umso besser! Ich freue mich, dass es ein Verbrechen ist, für das man gehängt wird!«
    Der Raum um sie herum hatte sich geleert; sie waren allein. Safs heftig atmender Körper war ihr zu nah, deshalb ging sie an ihm vorbei zur Druckerpresse, hielt sich daran fest und versuchte nachzudenken. Hinter dem, was er gesagt hatte, steckte etwas, das sie verstehen wollte.
    »Dir ist klar, dass ich unglücklich bin«, sagte sie, »weil du weißt, dass ich mir Sorgen um deine Sicherheit mache.«
    »Mmph«, sagte er dicht hinter ihr. »Und was spielt das für eine Rolle?«
    »Du weißt, dass ich immer unglücklicher werde, je größer die Gefahr ist, in der du schwebst, und immer stärker versuchen werde dich zu beschützen. Was du offenbar amüsant findest«, fügte sie bitter hinzu. »Aber deine Freude über diese wunderbare Situation beruht auf der Annahme, dass du mir sehr wichtig bist.«
    »Ja und?«
    »Und«, sagte sie, »das heißt, dass dir vollkommen klar ist, wie wichtig du mir bist. Es ist dir so klar, dass es dir Vergnügen bereitet, mich damit zu verletzen. Und da es dir bereits klar ist, muss ich dich von nichts mehr überzeugen und dir nichts mehr beweisen.«
    Sie drehte sich wieder zu ihm um und sagte: »Es tut mir leid, dass ich gelogen habe. Es tut mir leid, dass ich dich gedemütigt habe, und es tut mir leid, dass ich deinen Prinzen gezwungen habe, für dich zu lügen. Das war falsch und ich werde mich nicht rausreden. Es ist deine Entscheidung, ob du mir vergibst oder nicht. Und es ist auch deine Entscheidung, ob du diese dumme Angelegenheit mit der Krone rückgängig machst.«
    »Es ist zu spät, sie rückgängig zu machen«, sagte Saf. »Es wissen schon andere Leute Bescheid.«
    »Hol die Krone von diesem Spook zurück und gib sie mir. Wenn ich sie vorweisen kann, wird mir niemand ins Gesicht sagen, ich würde lügen, wenn ich behaupte, sie sei nie weg gewesen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich sie zurückbekomme«, sagte Saf nach kurzem Schweigen. »Ich habe gehört, dass Spook sie ihrem Enkel verkauft hat. Ich hatte mit Spook die Vereinbarung getroffen, dass sie auf sie aufpasst und sie für mich versteckt, aber Spook hat diese Vereinbarung gebrochen, als sie sie verkauft hat. Mit dem Enkel habe ich keine Vereinbarung.«
    »Es klingt auch nicht so, als hättest du mit Spook wirklich eine Vereinbarung gehabt«, sagte Bitterblue, während sie sich zwischen all den überraschenden Dingen zurechtzufinden versuchte, die er gerade gesagt hatte. Spook war eine Frau? »Was soll das heißen, sie hat die Krone ihrem Enkel verkauft? Was meinst du damit?«
    »Spook hat anscheinend einen Enkel, den sie ins Geschäft einarbeitet.«
    »Ins Geschäft des Diebstahls für den Schwarzmarkt?«, fragte Bitterblue spöttisch.
    »Spook ist eher eine Art Organisatorin und Hehlerin als eine Diebin. Das Stehlen übernehmen andere für sie. Sie hat dem Enkel die Krone verkauft, vermutlich für eine Summe, die nicht der Rede wert ist, und jetzt muss er entscheiden, was er damit tut. Es ist eine Art Test, verstehst du? So macht er sich einen Namen.«
    »Wenn er es öffentlich macht, dass er sie hat, bringt es ihn außerdem ins Gefängnis und an den Galgen.«
    »Oh, du wirst ihn nicht finden. Noch nicht mal ich weiß, wer er ist, und ich stehe ihrer Welt viel näher, als du es je könntest. Offensichtlich heißt er Gray.«
    »Was wird er jetzt damit machen?«
    »Was immer er will«, sagte Saf unbekümmert. »Vielleicht versteigert er sie öffentlich oder er fordert Lösegeld dafür. Spooks Familie hat viel Erfahrung damit, unbeschadet den Adel auszunehmen. Wenn deine Detektive so intensiv bohren, dass es ihnen gelingt, Gray zu finden und vor Gericht zu stellen, wird ein Dutzend Männer und Frauen für ihn bürgen.«
    »Und wie genau? Vielleicht, indem sie jemand anderen beschuldigen? Dich, zum Beispiel?«
    »Vermutlich, jetzt, wo du es erwähnst.«
    Bitterblue schnappte wütend nach Luft. In diesem Augenblick hasste sie sein grinsendes Gesicht, sie hasste ihn für das Vergnügen, das ihm die ganze Sache bereitete. »Finde heraus, wie viel Gray dafür haben will.«
    »Du würdest deine eigene Krone zurückkaufen?«
    »Anstatt dich hängen zu sehen? Überrascht dich das etwa?«
    »Es enttäuscht mich eher«, sagte er. »Das ist schließlich nicht besonders originell, oder? Das Problem mit Geld zu lösen? Wie auch immer, sollte es so weit kommen, würde ich nicht gehängt. Ich

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