Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Königliche (German Edition)

Die Königliche (German Edition)

Titel: Die Königliche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Cashore
Vom Netzwerk:
noch Lecks Werk.«
    »Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe«, flüsterte Bitterblue ihr zu.
    »Schon in Ordnung, meine Liebe«, sagte Helda und strich Bitterblue übers Haar. Und Bitterblues Herz schmerzte wegen Darby, der allein gewesen war, ohne Freunde wie diese, die ihn gehalten oder ihm Stärke eingeflößt hätten.
    Sie sagte: »Jemand soll Rood zu mir bringen.«
    Als ihr ehemaliger Ratgeber mit hängenden Schultern von der Monsea-Wache in ihr Zimmer geschoben wurde, sagte Bitterblue: »Rood. Denken Sie daran, sich umzubringen?«
    »Sie waren schon immer direkt, Königin«, sagte er traurig. »Das ist eins der Dinge, die ich an Ihnen mag. Ich denke dann und wann darüber nach. Aber zu wissen, wie sehr es meine Enkel schmerzen würde, hat mich immer davon abgehalten. Es würde sie verstören.«
    »Verstehe«, sagte Bitterblue, während sie das bedachte. »Wie wäre es mit Hausarrest?«
    »Königin«, sagte er und sah sie an, dann blinzelte er gegen die Tränen an. »Würden Sie das wirklich erlauben?«
    »Von jetzt an stehen Sie unter Hausarrest«, sagte Bitterblue. »Verlassen Sie die Wohnung Ihrer Familie nicht, Rood. Wenn Sie etwas brauchen, schicken Sie eine Nachricht, dann komme ich.«
    Es gab an diesem Morgen noch jemanden in Bitterblues Gefängnis, den sie sehen wollte, denn Holt hatte seine Sache gut gemacht. Nicht nur waren Fox und Spook hinter Gittern, sondern Bitterblue hatte eine ganze Reihe Gegenstände wiederbekommen, deren Verlust sie noch nicht einmal bemerkt hatte. Schmuck aus der Truhe ihrer Mutter. Das Bilderbuch, das sie vor so langer Zeit in ihrem Wohnzimmer ins Regal gestellt hatte – Lecks Buch der wahren Dinge mit Zeichnungen von Messern, Skulpturen und der Leiche eines Beschenkten, die jetzt einen abartigen Sinn ergaben. Eine große Menge edler Schwerter und Dolche, die offensichtlich in den letzten Monaten aus der Schmiede verschwunden waren. Armer Ornik. Wahrscheinlich brach es ihm das Herz zu erfahren, als was sich Fox entpuppt hatte.
    Natürlich würde sie sich mit Fox nicht in ihren Räumen treffen; Fox wäre in Bitterblues Räumen nie wieder willkommen. Stattdessen wurde Fox, von zwei Mitgliedern der Monsea-Wache eingerahmt, in Bitterblues Schreibzimmer gebracht.
    Sie sah nicht besonders angeschlagen aus, ihre Haare, ihr Gesicht waren immer noch verblüffend hübsch, ihre ungleichen grauen Augen so umwerfend wie immer. Aber sie zischte Bitterblue an und sagte: »Sie können mich und meine Großmutter nicht mit der Krone in Verbindung bringen. Dafür haben Sie keine Beweise. Wir werden nicht hängen.«
    Sie sagte das ein wenig höhnisch und Bitterblue betrachtete sie schweigend, überwältigt davon, wie sehr sich jemand verändern konnte. War das jetzt zum ersten Mal Fox’ wahres Gesicht?
    »Glaubst du, ich will dich hängen sehen?«, fragte sie. »Wo du nur eine ganz gewöhnliche Diebin bist, nicht einmal eine besonders eindrucksvolle? Vergiss nicht, dass wir dir die Beute ausgehändigt haben.«
    »Meine Familie besteht schon länger aus Dieben, als Ihre Familie regiert hat«, stieß Fox hervor. »Wir sind überhaupt nicht gewöhnlich.«
    »Du meinst meine Familie väterlicherseits«, sagte Bitterblue ruhig, »und vergisst die meiner Mutter. Wobei mir einfällt … Wachen, sehen Sie nach, ob sie einen Ring bei sich hat, bitte.«
    Weniger als eine Minute später nach einem kurzen hässlichen Kampf gab Fox den Ring, den sie unter ihrem Ärmel an einem Band ums Handgelenk trug, her. Einer der Wachleute, der sich das Schienbein rieb, wo Fox ihn getreten hatte, reichte ihn Bitterblue. Es war die Kopie des Rings, den Ashen für Bitterblue getragen hatte, der, den alle Spione Bitterblues trugen: ein goldener Ring, in den graue Steine eingelassen waren.
    Als sie ihn in der Hand hielt und die Faust darum schloss, hatte Bitterblue das Gefühl, dass irgendeine Art Ordnung jetzt wiederhergestellt war, weil Fox nicht das Recht hatte, etwas von Ashen auf der Haut zu tragen.
    »Sie können sie wegbringen«, sagte Bitterblue zu den Wachleuten. »Das ist alles, was ich wollte.«
    Schreiber, die kaum je in ihrem Turmzimmer gewesen waren, stiegen heute die Treppe herauf, um ihr Berichte zu bringen. Immer wenn sie wieder gingen, saß Bitterblue da, barg den Kopf in den Händen und versuchte ihre Zöpfe zu lösen. Das Gefühl, überwältigt zu werden, überkam sie mit aller Macht. Wo sollte sie anfangen? Die Monsea-Wache machte ihr große Sorgen, denn sie war riesig und überall; ein Netz,

Weitere Kostenlose Bücher