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Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Die Kommissarin und der Tote im Fjord

Titel: Die Kommissarin und der Tote im Fjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Gittern abgesperrt. Aber Gitter kann man aufbrechen.«
    »Jedes Mal, wenn ich von Selbstmord höre, wird mir schlecht«, sagte Yttergjerde.
    »Ich begreife nicht, wie das passieren konnte«, wiederholte Rise. »Die Leute, die den Tunnel durchsuchen, müssen doch kapieren, dass sie gründlich vorgehen müssen. Nach einem Selbstmord steht der Verkehr doch noch viel länger still.«
    »Das ist denen sicher klar«, sagte Gunnarstranda trocken. Er mochte es gar nicht, wenn Leute sich über die Arbeit von anderen beklagten. Das klang wie das Tratschen von Waschweibern.
    »War sie jung?«, fragte Yttergjerde.
    Rise zuckte mit den Schultern. »Fast zahnlos und mit einem Spritzbesteck in der Tasche, Altjunkie. Typisch Bahnhofsszene. Wenn die wüsste, wie viel Trouble sie verursacht hat. Warum sollte sie sich da unten umbringen? Hätte sie sich nicht genauso gut eine Überdosis spritzen können?«
    »Altjunkie?«, fragte Yttergjerde. »Kannten wir sie?«
    Rise zuckte wieder mit den Schultern. »Sie hieß Nina Stenshagen.«
    Yttergjerde schüttelte den Kopf.
    »Wie ist das möglich«, fing Rise wieder an, »mit Scheinwerfern einen Tunnel zu durchsuchen, ohne …«
    Gunnarstranda, der beschlossen hatte, seine Lottoscheine woanders auszufüllen, hörte nicht mehr zu. Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
4
    Lena fand eine Parklücke zwischen halbmeterhohen Schneewällen in der Vogts Gate. Einparken mit wenig Spielraum – das konnte sie gut. Sie blinkte und fuhr seitlich neben das vordere Auto, ignorierte die Schlange von Autos, die hinter ihr bremsten, und setzte problemlos rückwärts in die Lücke, schwang das Lenkrad herum und zog die Handbremse an. Der Wagen rutschte an seinen Platz, als wäre die Parklücke für ihn gemacht. Lena stieg aus und überprüfte das Ergebnis, dann ging sie die wenigen Meter auf den Hauseingang zu. An den Schildern neben den Klingelknöpfen konnte sie ablesen, dass Sveinung Adeler im zweiten Stock wohnte.
    Lena klingelte und wartete, während sie die Schlüssel am Schlüsselbund durchging, den sie in seiner Tasche gefunden hatte.
    Aus dem Lautsprecher neben den Klingelknöpfen kam kein Ton; niemand öffnete. Kein Türsummen.
    Sie drückte noch zweimal auf die Klingel, dann schloss sie die Haustür auf. Sie fand den Namen S. Adeler an einem der Briefkästen. Steckte den richtigen Schlüssel ins Schloss und öffnete ihn. Reklame ohne Adressat. Kein Brief. Sie schloss den Briefkasten wieder und ging die Treppen hinauf.
    Nur Sveinung Adelers Name stand an der Tür. Wahrscheinlich hatte er allein gelebt. Sie versuchte, das Sicherheitsschloss zu öffnen. Musste den Schlüssel dreimal herumdrehen, bevor die Wohnungstür aufging.
    Im Flur blieb sie stehen und ließ die Atmosphäre auf sich wirken. Es war ganz still in der Wohnung, nur das Brummen des Kühlschrankes war von irgendwoher zu hören. Lena schnupperte und nahm einen schwachen Geruch nach Grüner Seife wahr.
    Links stand eine Schiebetür offen. Sie führte in ein Schlafzimmer. Ein weißes Doppelbett dominierte den Raum. Es war ordentlich gemacht. An der Wand hing ein Plakat von Rihanna in einem weißen Ganzkörpertrikot. Die Dame hätte sich genauso gut nackt fotografieren lassen können. Lena ging weiter ins Wohnzimmer. Eine Wand war fast vollständig mit DVD-Covern tapeziert. Ein riesiger Flachbildschirm beherrschte eine andere Wand. Surround-Anlage. Sie las die Filmtitel. Viel Action. Einige Titel waren ihr bekannt: Pulp Fiction, Fargo , die Filme mit Jason Bourne. Außerdem Hongkong-Filme und amerikanische Unterhaltungsfilme mit Travolta und Cage. Auf dem untersten Regal standen ein paar Cover mit dem Kaninchenlogo des Playboy auf dem Rücken. Hier wohnte ganz offensichtlich ein Junggeselle. Auf dem Tisch standen zwei leere Flaschen mexikanisches Bier. Keine Aschenbecher.
    In einer Ecke des Wohnraums befand sich eine Küchenzeile. Auf der Anrichte lag ein Zettel. Eine Nachricht in zierlicher Schönschrift:
    Brauche neues Waschpulver und Scheuermittel.
    Die Nachricht war mit Pamina unterschrieben. Wahrscheinlich eine Putzhilfe. Diese Pamina war möglicherweise vor kurzem da gewesen. Es standen keine Töpfe mit Essensresten auf dem Herd.
    Lena öffnete den Kühlschrank. Ganz oben stand ein Sechserpack mit noch vier Flaschen. Außerdem enthielt der Kühlschrank zwei Tomaten, ein Fertiggericht von Fjordland, einen Karton Apfelsaft und eine ungeöffnete Packung mit zwei eingeschweißten Hähnchenbrüsten. Offensichtlich

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