Die Konkubine
Exilchinesen in Hongkong zu organisieren. Im Oktober 1894 gründete er die Xing-Zhong-Gesellschaft (Vereinigung zur Wiederherstellung Chinas). Im Jahr 1895 schlug der Kantoner Aufstand fehl, an dem er maßgeblich beteiligt war. Da die Qing-Regierung daraufhin ein Kopfgeld auf ihn aussetzte, verbrachte Sun 16 Jahre im Exil in Europa, den USA, Kanada und Japan, wo er Geld für seine revolutionären Aktivitäten sammelte. In Japan trat er chinesischen Dissidentengruppen bei und wurde später Führer des Tongmeng hui-Bundes (chinesischer Revolutionsbund). Er wurde dafür von Japan in die USA ausgewiesen. Am 10. Oktober 1911 begann der Wuchang-Aufstand. Damit endete die zweitausendjährige Herrschaft der Kaiser in China. Sun hörte von der erfolgreichen Rebellion des Militärs gegen die Qing und kehrte sofort nach China zurück. Am 29. Dezember wurde er zum Übergangspräsidenten der Republik China gewählt und gründete am 12. August 1912 die Nationale Volkspartei (Guomindang).
Tan Sitong (1865-1898) war ein begabter Schüler, entwickelte früh ein unabhängiges Denken, las chinesische Übersetzungen westlicher wissenschaftlicher Fachbücher und zeigte eine besondere Begabung für Mathematik. Er war Mitglied der Reformbewegung und stand unter dem Einfluss der Reformideen Kang Youweis und ^ Liang Qichaos. 1897 berief man Tan in seine Heimatprovinz Hunan, wo er an einer Erziehungsreform arbeitete. In Changsha wurde er Chefredakteur der ersten modernen Zeitung der Provinz. 1898 wurde er als Berater des Guangxu-Kaisers neben Kang und Liang als Sekretär vierten Rangs in den Großen Rat berufen. Nach der Wuxu-Reform wurde Tan als einer der «6 Edlen» («6 Märtyrer») der gescheiterten Reform inhaftiert und am 28.9. 1898 hingerichtet.
Tang Huimin, Lehrer am Deutsch-Chinesischen Seminar Qingdao. Tang Liwei, dessen Vater, Komprador.
Oskar [von] Truppel (1854-1931) war ein deutscher Marineoffizier sowie von 1901 bis 1911 Gouverneur von Kiautschou. Truppel trat 1871 in die deutsche Marine ein. 1897 wurde der Korvettenkapitän zum Kommandanten der SMS «Prinzess Wilhelm» ernannt, die in China lag. Ende Januar 1898, gerade in Tsingtau angekommen, wurde Truppel zum «Befehlshaber an Land» ernannt, bis der neue Gouverneur Rosendahl am 15. April eintraf. Von April 1898 bis Juli 1899 war er Kommandant der «Prinzess Wilhelm», danach ging er nach Deutschland. Im Juni 1901 kehrte Truppel als Gouverneur des deutschen Pachtgebietes zurück. Unter Truppel wuchs die Kolonie zur «Musterkolonie» heran, er förderte die Industrie und den Bau neuer Gebäude. Ebenfalls 1901 verlieh ihm der Kaiser den Titel Exzellenz. 1905 wurde er zum Konteradmiral befördert, 1907 zum überzähligen Vizeadmiral, bei seiner Abberufung 1911 zum Admiral.
Alfred Heinrich Karl Ludwig Graf von Waldersee (1832-1904) war ein deutscher Generalfeldmarschall. Er spielte um 1900 als Oberbefehlshaber der europäischen Truppenkontingente eine Rolle bei der Niederschlagung des ^ Boxeraufstands. Da Peking bei seinem Eintreffen bereits von den westlichen Mächten erobert worden war, beschränkte sich Waldersee auf «Strafexpeditionen» gegen Widerstandsgruppen. Er hatte eine chinesische Geliebte, Sai Jinhua.
Wang Zhen, Chinesenpolizist Nummer 11 in Qingdao.
Wilhelm II. deutscher Kaiser, König von Preußen (1859-1941), war von 1888 bis 1918 Deutscher Kaiser und König von Preußen.
Mit der am 27. Juli 1900 in Bremerhaven gehaltenen Hunnenrede forderte er die deutschen Truppen zu einem rücksichtslosen Rachefeldzug in China auf. Wilhelm II. glaubte sich dazu berechtigt, nachdem der deutsche Gesandte in China, ^ Clemens Freiherr von Ketteler, am 20. Juni 1900 in Peking getötet worden war. Damit verstieß Wilhelm II. gegen internationales Recht: Die bereits 1899 von dem Deutschen Reich unterzeichnete Haager Landkriegsordnung ächtet ausdrücklich die Aufforderung, im Krieg kein Pardon zu geben.
Richard Wilhelm (1873-1930), Missionar und berühmter Sinologe. 1899 Ausreise im Dienste der Weimarer Mission in die gerade entstandene deutsche Kolonie. Wilhelm heiratete 1900 Salome Blumhardt in Schanghai. Im Pachtgebiet hielt er Gottesdienste ab und arbeitete als Pädagoge. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Missionarstätigkeit; Wilhelm war jedoch stolz darauf, nie einen Chinesen zum Christentum bekehrt zu haben, weshalb er unter seinen Zeitgenossen nicht unumstritten war. Für seine Verdienste um die chinesische Erziehung verlieh ihm der chinesische Kaiser den
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