Die Konkubine
Bergbaus entlang der Eisenbahnstrecke Tianjin-Pukou sowie die Annullierung der fünf Verträge über Abbaurechte. Der Verein ruft zum Boykott von deutschen Waren auf sowie dazu, nicht mehr für die Deutschen zu arbeiten, nicht mit der deutschen Eisenbahn zu fahren und keine Schulen zu besuchen, in denen deutsche Lehrer tätig sind. Demonstrationen in Peking, bei denen auch Hofbeamte teilnehmen, Widerstandskampf vor Ort.
Gouverneur Yuan Shuxun lässt zunächst beschwichtigen und dann den Widerstand niederschlagen. Er übergibt am 22. August eine Note an den Hof. Es wird verboten, Vereine zu gründen und sich zu versammeln.
1908, 25. Oktober: Die Deutsch-Chinesische Hochschule in Tsingtau wird eröffnet. Im ersten Jahr gibt es über 100 Studenten; sie wird nach 1914 geschlossen.
1911: Revolution, Ende der Qing-Dynastie. Sun Yat-sen wird provisorischer Präsident Chinas.
1912/13: Yuan Shikai wird 1912 Präsident Chinas.
1914, 15. August: Nach Beginn des Ersten Weltkrieges japanisches 24-Stunden- Ultimatum zur bedingungslosen Übergabe Tsingtaus. Dieses wird von der deutschen Regierung trotz der japanischen Übermacht (ca. 4800 Deutsche stehen ca. 65.000 Japanern gegenüber) unbeantwortet gelassen. Kapitän zur See Meyer-Waldeck (Gouverneur des Pachtgebietes Kiautschou von 1911 bis 1914) telegraphiert am 23. 8. 1914 an Kaiser Wilhelm II.: «Einstehe für Pflichterfüllung bis zum Äußersten.»
1914, ab 27. August: Blockade des Pachtgebietes durch englische und japanische Kriegsschiffe. Die deutsche Besatzung verteidigt sich mit aller Entschlossenheit. Oberleutnant zur See Plüschow, «der Flieger von Tsingtau», unternimmt mit seinem Flugzeug (Typ Taube) immer wieder Angriffe auf japanische Schiffe.
1914, 7. November: Den deutschen und österreichischen Truppen geht die Munition aus, damit endet die Verteidigung Tsingtaus. Die Festung kapituliert. Die Besatzung wird in eine fünfjährige Kriegsgefangenschaft nach Japan abtransportiert. Der deutsche Pilot Gunther Plüschow erhält vorher den Befehl, die Stadt mit wichtigen Dokumenten zu verlassen. Er erreicht nach abenteuerlichem Flug die Heimat.
Mitsuomi Kamio (1856-1925) übernimmt als japanischer Militärgouverneur von 1914 bis 1919 das Pachtgebiet Jiaozhou.
1915: Yuan Shikai proklamiert sich selbst zum Kaiser, wird aber 1916 zum Rücktritt gezwungen. Ein abtrünniger General restauriert 1917 für nur zwei Wochen noch einmal formal die Herrschaft Pu Yis, bevor dieser dann endgültig abdanken und 1924 die Verbotene Stadt verlassen muss.
1917: China erklärt dem Deutschen Reich den Krieg. Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und China.
1917, März: Abschluss eines englisch-japanischen Geheimvertrages über die Abtretung Jiaozhous sowie der sonstigen Rechte und Privilegien Deutschlands in Schantung an Japan.
1918, 11. November: Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg.
1919: Beendigung des 1. Weltkrieges mit dem Vertrag von Versailles. Das Deutsche Reich muss alle Rechte am Jiaozhou-Gebiet, ebenso Eisenbahnen, Bergwerke und Unterseekabel entschädigungslos an Japan abtreten.
1921, 20. Mai: Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen. Damit ist Deutschland das erste westliche Land, das mit China einen gleichberechtigten Vertrag abschließt. Die ungleichen Verträge mit den USA oder England bleiben hingegen bis in die vierziger Jahre in Kraft.
1921, 10. Dezember: Das ehemalige Pachtgebiet Kiautschou wird von Japan an China zurückgegeben.
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