Die Konkubine
benachbarte Pazifikinseln: Kaiser-Wilhelm-Land und Bismarck-Archipel sowie weitere pazifische Inseln (1886). Der Besetzung der Jiaozhou-Bucht in China (1897) folgte noch vor der Jahrhundertwende die Eingliederung weiterer Pazifikinseln in das deutsche Kolonialreich. Im Gegensatz zur Kolonialpolitik Bismarcks war die Besetzung der Kiautschou-Bucht Ausdruck einer neuen deutschen Weltpolitik und des «persönlichen Regiments» Kaiser Wilhelms II.
Im Jahre 1898 folgten das Gesetz zum verstärkten deutschen Flottenbau, die Kaiserfahrt Wilhelms II. ins Heilige Land und die Vorentscheidung zum Bau der Bagdadbahn. Diese Politik, die seit 1897 mit den Namen Bernhard von Bülow (Staatssekretär des Auswärtigen Amtes) und Alfred Tirpitz (Staatssekretär des Reichsmarineamtes) verbunden war, basierte auf einem breiten gesellschaftlichen Konsens und fand insbesondere beim neuen deutschen Mittelstand, im rechten Spektrum, das sich auch über die Lobby-Verbände äußerte, aber ebenso im parlamentarischen Raum Zustimmung. Komprador (chin. Maiban): Der Maiban spielte im 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle im Handel Chinas mit dem Westen. Er stand dem chinesischen Personal eines ausländischen Unternehmens vor und führte die Verhandlungen mit chinesischen Kunden. Aufgrund der großen kulturellen Unterschiede, der Sprachbarrieren und der verschiedenen Geschäftpraktiken war der Komprador als Vermittler lange Zeit unverzichtbar. Im 20. Jahrhundert wurde der Maiban zunehmend durch technisch oder kaufmännisch gebildete chinesische Angestellte ersetzt.
Mit Kotau wurde der ehrerbietige Gruß im Kaiserreich China bezeichnet. Dabei warf sich der Grüßende in entsprechendem Abstand vor einem Höhergestellten nieder und berührte mehrmals mit der Stirn den Boden. Gegenüber dem Kaiser erfolgte ein dreimaliges Niederwerfen mit je dreimaligem Berühren des Fußbodens mit der Stirn. Laoye: Respektvolle Anrede. Mafu: Chinesischer Pferdeknecht. Maiban Komprador
1 Die Marine in Qingdao: Im Gegensatz zu anderen Kolonien stand die Kiautschou-Bucht unter Verwaltung der Marine. Es gab einen Pachtvertrag auf 99 Jahre, ähnlich wie bei den Neuen Territorien von Hongkong. Die Besatzung des Schutzgebietes bestand 1914 aus: dem Gouvernementsstab, dem III. Seebataillon, der Matrosenartillerie und dem Ostasiatischen Marinedetachement. Das III. Seebataillon umfasste 4 Kompanien Infanterie, 14 Offiziere / 827 Mannschaften; 1 Batterie Feldartillerie mit Zug-Maultieren, 6 Offiziere / 127 Mannschaften 1 berittene Kompanie (Kaulianghusaren) auf ausdauernden Ponys (auch scherzhaft »Berittene Gebirgsmarine» genannt), 5 Offiziere / 135 Mannschaften Pionierkompanie, 3 Offiziere / 105 Mannschaften Maschinengewehrzüge, 2 Offiziere / 75 Mannschaften.
Das III. Seebataillon war in den Bismarck-Kasernen untergebracht und für die Besetzung der Infanteriewerke und die Landverteidigung zuständig. Es gab insgesamt 5 Infanteriewerke, die von Süden nach Norden durchnummeriert waren. Diese Werke waren bei der japanischen Invasion mit je 200 Soldaten besetzt.
Außerdem gehörten zur Matrosenartillerie Kiautschou 4 Kompanien mit insgesamt 19 Offizieren und 755 Mannschaften. Sie waren zu je 2 Kompanien pro Gebäude in den Iltiskasernen untergebracht.
Das Auslandskreuzergeschwader, Bestand 1911: Großer Kreuzer (Panzerkreuzer) Scharnhorst (Flaggschiff unter Admiral Graf Spee), Schwesterschiff Gneisenau; die kleinen Kreuzer: Emden, Leipzig, Nürnberg; die Kanonenboote: Iltis, Tiger, Jaguar, Luchs; 2 Torpedoboote (Taku und S 90), die Flusskanonenboote: Qingdao, Vaterland, das Vermessungsschiff Kormoran; bis 1909 war der Große Kreuzer Fürst Bismarck das Flaggschiff. Während der Boxeraufstände um 1900 gelangten u.a. auch 3 Linienschiffe der Brandenburgklasse nach China und Tsingtau.
Die Besatzungen der o.a. Schiffe wurden jährlich zur Hälfte ausgetauscht, um stets genügend ausgebildete Kräfte vor Ort zu haben. Die Matrosenartillerie und das Seebataillon wurden alle 2 Jahre komplett ausgewechselt. Dazu notwendige Transportschiffe wurden bei zivilen Reedereien gechartert. Ab 1910 wurden auch Reichspostdampfer verwendet.
Meimei: Chinesisch für «kleine Schwester».
Mulan: Heldin eines alten chinesischen Volksgedichtes. Hua Mulan soll im 5. Jahrhundert als Mann verkleidet anstelle ihres Vaters in den Krieg gezogen sein. In einer anderen Version der Legende wird Mulan (wörtlich: Lilienmagnolie) die Konkubine des Kaisers.
Das Pachtgebiet: Das etwa 20 qkm große
Weitere Kostenlose Bücher