Die Konkubine
Baustellen mehr als 20.000 Menschen, zumeist Wanderarbeiter. Die Lage eskaliert am 18. Juni, woraufhin Gouverneur Jaeschke ohne Genehmigung aus Berlin Strafexpeditionen unter Führung von Hauptmann Mauve in Gang setzt. Auch nach der vorläufigen Beilegung der Konflikte im Juli bleiben die Städte Kiautschou und Kaumi dauerhaft besetzt.
1899, Herbst: Die gleiche deutsche Finanzierungsgruppe, die die Schantung-Eisenbahn-Gesellschaft trägt, gründet die Schantung-Bergbau-Gesellschaft.
1899, Herbst: Kapitän zur See Jaeschke wird Gouverneur von Tsingtau.
1899, 6. Dezember: Yuan Shikai wird Gouverneur von Shandong, er kündigt harte Maßnahmen zur Unterdrückung der Aufstände an.
1900: Von Januar bis April kommt es zu Aufrufen der «Boxer» gegen die Fremden, zu Übergriffen auf christliche Häuser und Kirchen sowie auf Bahnlinien. Die «Boxer»-Bewegung entwickelt sich zum «Boxer»-Aufstand. In den westlichen Medien erscheinen übertriebene Berichte von Gräueltaten und Massenmorden an Ausländern.
1900: Bei der Neuordnung der Verwaltungsspitze in Tsingtau wird ^ Wilhelm Schrameier «Kommissar für chinesische Angelegenheiten».
1900, 6. April: Gesandtschaften der Alliierten fordern die Niederschlagung der Aufstände in Zhili und Shandong, andernfalls drohen sie die bewaffnete Intervention der Kriegsschiffe und Truppen an.
1900, Juni: Die Rebellen greifen amerikanische Methodisten und deutsche Bergwerksingenieure an. Yuan Shikai lässt die Arbeiten im Bergwerk und an der Shandongeisenbahn einstellen, die deutsche Belegschaft sucht für zwei Monate Schutz in Tsingtau.
1900, 19. Juni: Belagerung der insgesamt elf Gesandtschaften (Österreich-Ungarn, Belgien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Holland, Italien, Japan, Russland, Spanien, USA); Kriegserklärung Chinas an die ausländischen Mächte und Aufforderung an die Gesandten, innerhalb von 24 Stunden Peking zu verlassen.
1900, 20. Juni: Der deutsche Gesandte, Clemens Freiherr von Ketteler, will die chinesische Regierung noch umstimmen, er begibt sich am 20. Juni begleitet von dem Dolmetscher Heinrich Cordes zum Außenministerium (Tsungli Yamen) und wird getötet. In der Folge fordert Wilhelm II. in seiner Hunnenrede die deutschen Truppen zu rücksichtslosen Vergeltungsmaßnahmen auf; ^ Graf von Waldersee wird zum Oberbefehlshaber der Truppen in China ernannt, mehr als 20.000 deutsche Soldaten werden nach China geschickt.
1900, Juni/Juli: Höhepunkt der Boxerunruhen.
Die Schantung-Eisenbahngesellschaft übt Druck auf das Gouvernement aus und fordert Strafexpeditionen als Antwort auf den Diebstahl von Bahneigentum. Deutsche Soldaten durchsuchen Dörfer auf der Suche nach gestohlenen Eisenbahnmaterialien und nehmen Geiseln, um Schadensersatz zu erpressen.
1900, 2. August: Li Hongzhang sorgt durch seine Verbindungen dafür, dass die übertriebenen Massakerberichte in den europäischen Medien etwas entschärft werden. Die Zeitungsredaktionen in aller Welt beginnen, Entschuldigungen zu drucken.
1900,14. August: Die ausländischen Mächte marschieren in Peking ein, der Hof ist geflohen; Beginn der Unterhandlungen, der chinesische Verhandlungsführer ist Li Hongzhang.
1900, September: Richard Wilhelm, der am 13. Mai 1899 in Tsingtau eingetroffen ist, wird Leiter der dortigen Weimarer Mission. Während des Boxeraufstands werden etliche Flüchtlinge in der Mission aufgenommen.
1900, 14. September: Boxer sammeln sich in einem Dorf zehn Kilometer nördlich von Jimo, Oberleutnant von Kusserow gelingt es, die Aufständischen zum Rückzug zu bewegen.
Um von Unruhen verschont zu bleiben, verlegt die deutsche Verwaltung ein Detachement von Marinesoldaten als Vorposten nach Kiaotschou. Es wird Chinesen verboten, Hieb-, Stich- oder Schusswaffen herzustellen oder zu besitzen.
1898, 6/7. Oktober: Gouverneur Jaeschke, Oberbefehlshaber Graf Waldersee und der neue kaiserliche Gesandte Alfons Mumm von Schwarzenstein beschließen die eingeforderte Strafexpedition. Der militärische Schutz für die Verlängerung der Eisenbahnstrecke bis Gaomi wird aufgeboten.
1898, Eröffnung des Deutsch-Chinesischen Seminars unter Leitung von Richard Wilhelm.
Der Geschäftsmann Gottfried Landmann und der Braumeister Ludwig Kell gründen eine Brauerei in Tsingtau. Sie existiert aber nur bis Juli 1903.
1901, 27. Januar: Gouverneur Jaeschke stirbt an Typhus; Fregattenkapitän Max Rollmann (Kommandant eines der vor Tsingtau liegenden Kriegsschiffe) wird zum stellvertretenden
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