Die Kraft der positiven Gefühle. Mit neuen Mentaltechniken innerlich frei werden
Gefühl genauso wie beim desensibilisierenden Körperfühlen und bei Stimmungen! Betrachten Sie es neutral, ohne Anstrengung oder Bewertung.
Sollte bei dieser Übung ein Angstgefühl auftreten, so betrachten Sie auch das nicht als Fehler, sondern als wünschenswerten Lösungsprozess. Fühlen Sie die Angst genauso sorgfältig, aber ohne Anspannung und Anstrengung – in diesem Fall bis nach ihrem Höhepunkt – aus wie Ihre Körpergefühle. Angst wird so automatisch verlernt (vgl. dazu auch Kapitel 3, „Problem-Desensibilisierung“).
Lassen Sie die Übung wie bei allen weiteren Techniken mit einer Ruhephase von etwa zwei Minuten ausklingen, in der Sie die Augen geschlossen halten und nichts tun.
Stehen Sie nicht unmittelbar nach der Übung auf. Reden Sie nicht, werden Sie nicht sofort aktiv, denn das könnte die Wirksamkeit beeinträchtigen. Bleiben Sie noch einige Zeit mit geöffneten Augen sitzen, bis Sie den Eindruck haben, der innere Prozess habe sich „gesetzt“. Finden Sie selbst heraus, wann die Zeit zum Aufstehen gekommen ist. Ihr Gefühl signalisiert Ihnen dann, die Übung abzuschließen und wieder Ihren gewohnten Aktivitäten nachzugehen.
Optional: War die Desensibilisierung sehr belastend, d.h. haben Sie das Gefühl, dass das Betrachten negativer Gefühle trotz Ihrer entspannten Einstellung nun seinerseits zum emotionalen Stress geworden ist?
Dann ist es sehr erleichternd – gewissermaßen als Kontrapunkt und Ausgleich –, mit zehn Minuten Wortklangmeditation in extrem sanfter und leichter Weise abzuschließen. Lesen sie in Kapitel 9, „Entspannung als Grundlage mentaler Techniken“ nach, wie diese Technik angewendet wird. Fahren Sie danach mit den beiden Ausklangphasen fort.
Kurzform:
Bequem sitzend oder liegend mit ge schlossenen Augen etwa eine halbe Minute lang alle Wahrnehmungen zulassen.
Erster Durchgang: die Aufmerksamkeit etappenweise durch den Körper – z.B. Fuß, Wade, Hüfte usw. – wandern lassen. Welche Körpergefühle und Empfindungen stellen sich ganz ohne Zutun ein? Wahrnehmungen, die sich von allein zeigen, in neutrale Haltung registrieren.
Zweiter Durchgang: die Aufmerksamkeit wieder etappenweise durch den Körper wandern lassen. Diesmal nach negativen Gefühlen suchen. Neutral betrachtend zulassen. Stärkstes negatives Gefühl lokalisieren. Vielleicht im Kopf? In der Brust? Im Solarplexus?
Eine Zeit lang, zwei Minuten oder länger, dieses stärkste Gefühl, ohne es zu interpretieren oder zu bewerten, neutral betrachtend, ohne Anstrengung oder Erwartungshaltung „ausfühlen“. Versuchsweise: Körper einige Zeit in seiner Negativität insgesamt fühlen, je nachdem auch als Stimmung.
Ausklangphase I: etwa zwei Minuten ruhiges Dasitzen mit geschlossenen Augen.
Ausklangphase II: ruhiges Dasitzen mit geöffneten Augen.
Optional , falls die Desensibilisierung sehr belastend war: etwa zehn Minuten Wortklangmeditation; dann wie Punkt 7. bis 8.
Anmerkung: Wenn Sie momentan an starken Schmerzen physischer Art leiden, z.B. durch Verletzung, Infektion, Vergiftung, kann es unmöglich sein, diese Übung wie auch andere Mentaltechniken gleich welcher Art wirksam durchzuführen.
Dann hindern Sie solche Schmerzen an der Betrachtung negativer Gefühle (z.B. auch andersgearteter Schmerzen), die seelisch, durch Verspannung, Fehlhaltungen, negative Lernmuster, traumatische Erfahrungen und andere, unbekannte psychosomatische oder auch physische Ursachen bedingt sind.
In vielen Fällen hilft hier jedoch die extrem sanfte Wortklangmeditation vorzuschalten, wie sie in Kapitel 9, „Entspannung als Grundlage mentaler Techniken“ geübt wird. Dies gilt jedoch nicht für alle physischen Schmerzen.
Bei Katergefühlen und Überanstrengung von Muskeln zum Beispiel erweist sich die Körper-Desensibilisierung ebenfalls als in hohem Maße wirksam. Finden Sie selbst heraus, wann die Desensibilisierung wirkt. Ziehen Sie sich nicht aus Bequemlichkeit oder Empfindlichkeit auf den Standpunkt zurück, Sie fühlten sich zu schlecht!
Wirkung
In der Regel werden sich ne gative Symptome durch diese neutral betrachtende, zulassende Haltung verringern. Sie bauen damit innere Spannungen ab.
Oft spüren Sie die wohltuende Wirkung erst nach der Sitzung. Desensibilisierung wirkt, weil sie unsere negativen Gefühle – hier unsere Körpergefühle – zum Gegenstand macht. Die sogenannte „Körperzentrierte Therapie“ – den Körper
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