Die Kraft gelebter Gegenwart
Wie hätte sich unsere Lage bei diesen Voraussetzungen auch anders entwickeln können?
Wir können sagen, dass wir unsere Eltern sind, bis wir die Prägung der energetischen Bedingungen integriert haben, die wir durch unsere Kindheitserfahrungen mit ihnen empfangen haben . Wir sind Blinde unter Blinden.
Wenn wir diesen Zyklus erkennen, gibt uns das die Kraft, uns selbst für unser fehlgeleitetes Verhalten in der Vergangenheit zu vergeben. Wir suchen an den falschen Orten und auf die falsche Art nach Liebe. Diese Einsicht ermöglicht uns die Erkenntnis, warum wir solch schlechte Erfahrungen manifestieren.
Wir machen uns auf die Reise zur Authentizität, indem wir zugeben, dass wir nicht wissen, was bedingungslose Liebe ist. Keine Ahnung zu haben, was bedingungslose Liebe ist, hat nichts mit unserer Intelligenz zu tun. In einer Welt, in der sich die Bedingungen ständig ändern, ist die Erfahrung bedingungsloser Liebe ein sehr seltener Edelstein. Das Erwachen zur bedingungslosen Liebe ist wie das Finden frischer Atemluft in den Tiefen des Ozeans.
Und hier liegt der Schlüssel zum Erwachen zur bedingungslosen Liebe in dieser Welt: Wenn wir beabsichtigen, in den Tiefen des Ozeans frische Atemluft aufzunehmen, sollten wir selbst dafür sorgen , dass dort welche vorhanden ist.
Wenn wir allmählich unsere Lage verstehen, können wir über uns selbst lachen wegen der Dramatik, die wir manifestieren. Lachen ist die Medizin, die wir brauchen. Wenn wir über unsere Dramatik lachen können, ist es ein Zeichen, dass unsere Vergebung für uns selbst authentisch ist.
Wenn wir dies für uns selbst akzeptieren, können wir es für alle anderen auch akzeptieren. Egal wie das Verhalten einer Person wirkt, sie sucht nach der Erfahrung bedingungsloser Liebe auf der Grundlage der gefühlten Resonanz der stark aufgeladenen Emotionen, deren Prägung sie als Kind erhalten hat, als sie nach bedingungsloser Liebe gestrebt hat. Egal wie wir ihr Verhalten wahrnehmen, welches Erscheinungsbild sie vermitteln oder welche Lebensumstände sie manifestieren, wir alle tun unser Bestes angesichts der Prägung unseres emotionalen Körpers .
Selbst wenn wir dies auf der geistigen Ebene verstehen, kann es schwierig sein, anderen Menschen die Verletzungen zu vergeben, die sie uns aufgrund ihrer Prägung zugefügt haben. Anfangs mögen wir in der Lage sein, diese scheinbar tragische und fehlgeleitete Situation zu akzeptieren, soweit es uns angeht. Wir mögen akzeptieren können, dass wir andere und uns selbst verletzen, weil wir nicht wissen, was bedingungslose Liebe ist. Trotzdem sind wir vielleicht nicht bereit, zu akzeptieren, dass dies auch die Misere der anderen ist, besonders bei unseren Eltern oder Personen, die uns immer noch Verletzungen zufügen. Warum?
Weil es einen Aspekt unserer Erfahrung gibt, der nach wie vor von Wut verschleiert und fragmentiert wird. Es gibt einen Aspekt unserer Erfahrung, der Schuldzuweisungen braucht und glaubt, das Recht dazu zu haben. Es gibt einen Aspekt unserer Erfahrung, der auf Rache sinnt, weil wir nicht empfangen haben, was wir glauben, verdient zu haben.
Der Teil von uns, dem es schwerfällt zu akzeptieren, wie andere uns verletzt haben, ist der bedürftige und vernachlässigte Aspekt des Kindes in uns: die stark aufgeladenen Emotionen, die darauf zurückgehen, dass wir als Kind nur unter bestimmten Bedingungen geliebt wurden.
Wir merken, dass wir uns auf diesen bedürftigen und vernachlässigten Aspekt des Kindes in uns zurückziehen, wenn wir uns sagen hören: »Sie sind meine Eltern. Sie hätten es besser wissen müssen.« Oder: »Sie haben mich auf diese Welt gebracht, und damit lag es in ihrer Verantwortung, mir Sicherheit zu geben.« Das ist Dramatik. Dies ist die Stimme eines Kindes, das die Komplexität der menschlichen Lage, in der wir uns alle befinden, noch nicht versteht.
Wenn wir die Wut, das Bedürfnis nach Schuldzuweisungen und unseren hinterlistigen Wunsch nach Rache integrieren wollen, müssen wir uns einem der größten Hindernisse stellen, das auf dem Weg der emotionalen Entwicklung liegt: der Arroganz . Arroganz hindert uns daran, die Notlage in der Erfahrung anderer Menschen zu erkennen.
Wenn wir erst den Mechanismus und die Folgen der emotionalen Prägung auf der Erfahrungsebene verstanden haben, hält uns nur noch die Arroganz davon ab, sowohl uns selbst als auch anderen Menschen vergeben zu können.
Die Folge der Arroganz ist, dass wir zwar akzeptieren können, dass wir es
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