Die Kraft gelebter Gegenwart
wir unsere gemeinsame Präsenz anerkennen, verwenden wir automatisch die in der Kluft vorhandenen Gegenstände, um die Kluft zu schließen.
Wenn wir uns entscheiden, die Kluft mit dem einfachen Werkzeug der Anerkennung zu schließen, erkennen wir etwas, das uns in endlose Ehrfurcht versetzt. Wir erkennen, dass es die natürliche Neigung des einheitlichen Felds ist, die Kluft zu schließen.
In dem Augenblick, in dem wir uns ernsthaft verpflichten, unsere Erfahrung und das »Zeug« dieser Welt zu verwenden, um die Kluft zu schließen, stellen sich sämtliche Ressourcen des einheitlichen Felds hinter uns und unterstützen jeden Schritt. Dann erkennen wir, dass unser Unbehagen, unsere Verwirrung und unsere Erfahrung von Mangel, Einsamkeit, Angst, Wut und Trauer daher kommen, dass wir so fühlen, denken, sprechen und handeln, als ob wir Getrenntsein leben. Das einheitliche Feld unterstützt solches Verhalten nicht, weil es Nicht-Authentizität nicht unterstützt. Diese Illusion mussten wir mit Blut, Schweiß und Tränen aufrechterhalten.
Leben in Getrenntsein ist wie der Versuch, einen Fluss an seine Quelle zurückzuschieben. Es erfordert eine große Maschinerie, viele Ressourcen und viel Arbeit – und es lässt sich nicht unbegrenzt fortsetzen. Wenn wir irgendetwas unter der falschen Annahme des Lebens im Getrenntsein erreicht haben, ist uns das nur mit großem Aufwand gelungen. Außerdem ist das, was wir von diesem Standpunkt aus erreicht haben, nicht von Dauer. Und es erzeugt unendlich viele Formen des Unbehagens.
Wenn wir unsere gemeinsame Präsenz als Ursache aller menschlichen Erfahrung anerkennen, egal wie diese Erfahrung aussehen mag, entdecken wir eine vollkommen neue Art des Seins. Wir entdecken Leichtigkeit, Klarheit, spontane Freude, Behaglichkeit, Sicherheit und eine grenzenlose Quelle bedingungsloser Liebe. Wir entdecken Frieden und Harmonie. Wir finden wieder, was authentisch ist. Wir entdecken das Potenzial der Präsenz – einer Präsenz, die uns allen gemeinsam ist, überall, in jedem Augenblick, eine Präsenz, die uns genau das, was erforderlich ist, bringen kann, genau wenn es erforderlich ist.
Die Aufgabe, die vor uns liegt, ist einfach. Wir sind eingeladen, unsere Aufmerksamkeit von den Lebensmitteln dieser Welt abzuziehen und stattdessen in die Augen der Kassiererin auf der anderen Seite der Kluft mit der Absicht zu blicken, unsere gemeinsame Präsenz anzuerkennen. Wir sind eingeladen, dies als die Wahrheit zu empfinden.
Von diesem Standpunkt aus könnten wir sagen: »Hallo! Wie geht es Ihnen heute?«
Es ist so einfach, so offensichtlich, so leicht.
Wenn sich unsere Begegnung dem Ende zuneigt, könnten wir anerkennend sagen: »Danke, dass Sie mich heute betreut haben.«
Es ist so einfach, so offensichtlich, so leicht.
In diesem Augenblick der Bestätigung, des Wiedererkennens, der Erinnerung und vor allem der Anerkennung laden wir die Präsenz ein, bewusst durch die Augen der anderen Person direkt in unsere Augen zu blicken. Wenn wir uns allen Menschen mit einer solchen Einstellung nähern, beobachten wir, wie sie Präsenz erlangen. Im Gegenzug löst dies aus, dass wir uns präsent fühlen. Wenn wir über die Kluft hinwegblicken und absichtsvoll mit der Präsenz interagieren, machen wir eine Erfahrung möglich, die authentisch ist.
Indem wir unsere Absicht darauf richten, die Präsenz in allen anderen Lebewesen anzuerkennen, geben wir uns gleichzeitig selbst eine Chance, direkt in die Augen dessen zu blicken, was immer die Quelle von allem für uns ist. Wir geben der so anerkannten Quelle Gelegenheit, zurückzublicken und uns zuzuzwinkern. Wir räumen uns selbst die Gelegenheit ein, uns daran zu erinnern, dass wir verbundene Zellen in einem Körper, eine mentale Matrix sind, aus einem Herzen heraus fühlen und in einer gemeinsamen Schwingungsresonanz tanzen.
Wenn wir das »Ausrufen der Präsenz« praktizieren, ohne jemandem zu erklären, was unsere Absicht ist, erleben wir das Wunder des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick. Wir erkennen, wie die Präsenz auf unzählige, unerwartete Arten mittels scheinbar vollkommen fremder Menschen erwacht. In Augenblicken, in denen wir es am wenigsten erwarten, erleben wir das Spiel der Präsenz, die diese Anerkennung mit bedachten, zarten, liebevollen Gesten erwidert.
Je mehr wir uns erlauben, solche einheitlichen Erfahrungen zu machen, umso deutlicher wissen wir ohne eine Spur des Zweifels, dass wir niemals allein sind. Wir schätzen auch die
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