Die Kraft gelebter Gegenwart
ein Füller Liebesbriefe oder Hasstiraden schreibt. Wenn wir Liebesbriefe schreiben, schließen wir die Kluft. Wenn wir Hasstiraden schreiben, öffnen wir die Kluft. Wir haben die Wahl. Die weitere Erfahrung unseres Lebens ist eine Folge der Entscheidungen, die wir treffen, und der Absicht, die wir verfolgen. Es ist so einfach, so offensichtlich, so leicht.
Leben mit Absicht
Wenn wir The Presence Process beginnen, gehen einige von uns mit der Absicht in diesen Prozess, herauszufinden, was unser Zweck im Leben ist. Möglicherweise glauben wir, es muss etwas sein, das wir »tun«. Wir glauben vielleicht, dass wir Ausgeglichenheit, Harmonie und Erfüllung finden, wenn wir feststellen, was wir »tun« sollen, was unsere besondere Berufung und Gabe ist. Wir mögen glauben, dass uns das Finden unseres Lebenszwecks Frieden bringt.
Die Vorstellung, dass der Zweck unseres Lebens in etwas zu finden sei, das wir »tun« sollen, ist ein Missverständnis, das auf unsere Kindheit zurückgeht. Es ist ein Missverständnis, das als Teil der alten Überzeugungssysteme weitergegeben wird, die uns von den Generationen vor uns energetisch mit der Prägung übertragen wurden.
Die Grundursache dieses Missverständnisses ist einfach zu finden. Weil wir nicht bedingungslos für das geliebt werden, was wir bereits sind, denn jeder von uns ist ein einzigartiger Ausdruck von Präsenz, versuchen wir herauszufinden, was wir tun müssen, um bedingungslose Liebe zu verdienen.
Weil wir als Kinder nicht bedingungslos geliebt werden, fühlen wir uns nicht wohl in unserer Haut. Wir fühlen uns nicht wohl mit uns selbst. Damit setzen wir eine Kettenreaktion von Folgen in Gang, bei denen wir das suchen, was uns Frieden mit dem finden lässt, was wir bereits sind. Weil wir für das, was wir bereits sind, keine Akzeptanz finden, richten wir unsere Aufmerksamkeit nach außen, weg von unserer authentischen Präsenz, und gehen auf die Suche nach dem, was wir sein sollen.
Unsere Eltern fragen uns: »Was willst du einmal werden, wenn du erwachsen bist?« Diese Frage verwehrt uns die Gültigkeit all dessen, was wir bereits sind. Folglich verhalten wir uns so, als ob das Konstruieren eines Lebens, das die richtige Antwort auf diese Frage liefert, uns die bedingungslose Liebe bringt, die wir als Kinder nicht empfangen haben.
Diese Suche setzt all das endlose »Handeln« in Gang, das zu unserem Leben als Erwachsene wird. Wir versuchen zu beweisen, dass wir es wert sind zu leben, indem wir Erfolg haben oder nicht. Obwohl wir bereits leben, suchen wir einen Sinn und Zweck, durch den wir uns das Recht »verdienen«, zu leben.
In Wirklichkeit versuchen wir, uns Liebe zu »verdienen«.
Als Konsequenz dieses reaktiven Agierens spüren wir Unbehagen, Verwirrung, Trennung, Mangel und all die Unausgewogenheiten, die sich aus Angst, Wut und Trauer ergeben. Unser Leben wird dann zu einer vergifteten Suche nach Bedeutung und Zweck in dem, was wir »tun«.
Da uns das, was wir bereits sind, nämlich ein einzigartiger Ausdruck unserer gemeinsamen Präsenz, nicht bedeutsam erscheint, versuchen wir, durch unser Handeln eine Bedeutung zu konstruieren. Außerdem messen wir den Gegenständen, mit denen wir Dinge tun, und den Gegenständen, die wir durch unser Handeln erwerben, unvertretbar viel Bedeutung bei. Indem wir glauben, dass unser Handeln und die Gegenstände, die wir für dieses Handeln heranziehen, die Quelle unserer Befreiung sind, errichten wir eine Mauer zwischen uns und dem, was authentisch ist. Wir konstruieren eine illusorische Kluft zwischen unserem angeborenen Gefühl der Ganzheitlichkeit und unserem konstruierten Ausdruck in der Welt. Diese Kluft und unser Glaube an ihre Gültigkeit sind eine primäre Ursache aller Angst, Wut und Trauer. Diese Kluft ist nicht unser Sinn und Zweck – und unser Sinn und Zweck lässt sich nicht in dieser Kluft finden. Die Kluft hat mit unserem Handeln zu tun. Sie ist nicht die Wahrheit, sondern nur ein flüchtiger Ausdruck von Wahrheit.
Wenn The Presence Process etwas erreicht, dann dies: Er fördert uns darin, uns selbst vor einer endlosen, unbewussten Reihe an Handlungen zu bewahren, und lädt uns gleichzeitig ein, zu einem Bewusstsein dessen zurückzukehren, was wir bereits sind.
Von Beginn an fordert uns dieser Prozess auf, innezuhalten – anzuhalten, unsere Atmung zu verbinden und durch die Resonanz der Gegenwart achtsam auf das zu reagieren, was wir bereits sind. So wie wir sind, sind wir bereits vollkommen. Wir
Weitere Kostenlose Bücher