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Die Krankenschwester

Die Krankenschwester

Titel: Die Krankenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden.
    Und es war bewaffnet!
    Die rechte Hand, falls man überhaupt von einer Hand sprechen konnte, umklammerte das Messer mit der scharfen Klinge. Vom Aussehen her wirkte dieser feinstoffliche Körper neutral. Nicht für Sir James. Er spürte sehr deutlich die Bedrohung, die diese Gestalt ausstrahlte. Sie war so stark, daß sie auch ihn erreichte.
    Die Krankenschwester stand neben dem Bett. Sie war erregt und atmete heftig. »Er ist da. Der Mann mit dem Kreuz.« Ihre Hand deutete auf die Tür. »Ich weiß genau, daß er hinter ihr auf dem Flur steht. Ich glaube auch, daß er sich nicht an die Regeln halten wird…«
    »Doch!« widersprach Sir James. »Sie müssen es mir einfach glauben. Er wird sich daran halten.«
    »Nein!« rief sie entschieden.
    »Was macht Sie denn so sicher?«
    »Weil Sinclair weiß, wer der eigentliche Täter ist. Ein Mann wie er wird versuchen, ihn zu stellen. Er ist Polizist. Er kennt sich aus. Ich habe nicht mit ihm gesprochen, aber ich kann es spüren. Durch Estelles feinstofflichen Körper spüre ich es, Sir James, denn sie und ich sind eins. Ich habe sie lange genug gepflegt. Ich war ihre Krankenschwester und bin zu einer Vertrauten geworden. Sie hat mich als ihre Erbin bestimmt, denn eigentlich ist Estelle die Frau mit den heilenden Händen gewesen. Sie wollte ein Erbe weitergeben, und sie hat es getan.«
    »Aber sie ist tot«, sagte Sir James.
    Schwester Elfie sah rot. »Für dich mag sie tot sein, aber nicht für mich.«
    Sie ging einen raschen Schritt auf das Bett zu. Dabei drehte sie der Tür den Rücken zu, und sie merkte deshalb nicht, daß sie vorsichtig geöffnet wurde. Auch Sir James fiel es nicht auf.
    Die Krankenschwester beugte sich über das Bett. »Nein, für mich ist sie nicht tot. Sie hat mir die Kraft übertragen. Sie ist eine Botin aus der anderen Welt, wo unsere irdischen Gesetze aufgehoben worden sind. Sie ist zu einer Kraftquelle der positiven Energie geworden, aus der ich schöpfen kann und sehr glücklich darüber bin. Deshalb lasse ich mir mein Glück von dir nicht zerstören, alter Mann. Eher bringe ich dich um und lasse dich zuvor unter wahnsinnigen Schmerzen leiden, denn die Energie kann ich auch umdrehen.«
    Sir James wußte, daß die Frau nicht bluffte. Sie verfügte über diese Kräfte; schon einmal hatte sie ihn leiden lassen. Er wollte es nicht noch einmal durchstehen müssen und sprach sie hastig an, um Zeit zu gewinnen. »Willst du mir auch die Kehle durchschneiden wie den anderen drei Opfern? Willst du das?«
    Die Krankenschwester wartete. Die letzte Frage hatte sie überrascht und womöglich aus dem Tritt gebracht. »Die Kehle durchschneiden?« fragte sie flüsternd. »Glaubst du auch, daß ich den Leuten die Kehlen durchgeschnitten habe?«
    »Man hat Sie verurteilt. Wer soll es sonst gewesen sein?«
    »Das habe ich vor Gericht gesagt.«
    »Ich kenne die Akten nicht.«
    »Es war Estelles Geist. Er hat es getan, denn nichts ist umsonst. Ich habe die heilenden Hände, aber diese Kraft ist nicht ewig. Sie nimmt ab, und sie muß immer wieder erneuert werden. Durch Menschen kann sie nicht die Kraft bekommen, die sie braucht. Nicht durch lebende Menschen, aber durch Tote. Ihre Seelen werden von dem Astralleib aufgesaugt und sorgen für neue Energie, die heilt. Kein Licht ohne Schatten, kein Tag ohne Nacht. Erst der Tod anderer hat für deine Heilung gesorgt, alter Mann.«
    »Estelle«, flüsterte Sir James den Namen. »Wer ist diese Person gewesen?«
    »Eine besondere Frau. Man hat sie früher auch als eine Totenfrau bezeichnet. Sie konnte mit den Toten reden. Sie war ein wunderbares Medium. Sie hatte den Draht zum Jenseits. Sie hat die Botschaften einer anderen Welt auf diese Erde gebracht, aber sie mußte leider sterben. Der Leib verging, aber nicht ihre Seele, ihre Kraft. Die blieb zurück, denn sie ist so stark, um den Tod zu überwinden. So ist sie für die normale Welt gestorben, aber ihre Wirkung ist geblieben, Sir James Powell.«
    »Ja, und die Toten.«
    »Stört es dich?«
    »Es stört jeden normalen Menschen.«
    Elfie Gazzow lachte ihm ins Gesicht. »Aber du hast davon profitiert. Wäre sie nicht gewesen, ginge es dir schlechter. Nur merke ich jetzt, wie wenig dankbar du bist, und ich habe mich entschlossen, dir die Schmerzen wieder zurückzugeben.«
    Davor fürchtete sich Sir James. »Was habe ich denn getan?« fragte er.
    »Nichts.«
    »Du hast Sinclair hergeholt.«
    »Da wußte ich noch nicht Bescheid.«
    Sehr langsam bewegte die

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